Barmen

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Barmen

Wappen von Barmen
Staat: Deutsches Reich
Provinz: Rheinprovinz
Kfz-Kennzeichen: W
Barmen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf

Barmen war bis zu seiner Vereinigung im Jahr 1929 zu Wuppertal mit vier anderen Städten zum heutigen Wuppertal eine Großstadt im östlichen Rheinland. Heute ist Barmen ein Stadtteil Wuppertals und besteht aus den Stadtbezirken Barmen, Heckinghausen und Oberbarmen.

Das westfälische Langerfeld, vormals Gemeinde im Kreis Schwelm, heute der östliche Teil des Wuppertaler Stadtbezirks Langerfeld-Beyenburg, gehörte ab 1922 ebenfalls zur Stadt Barmen; ebenso das dem Ruhrgebiet zugehörige Nächstebreck mit vereinzelten Eingemeindungen aus der Stadt Sprockhövel.

Lage

Die Stadt liegt in 150 m Höhe im Tal der Wupper, die die Stadt vom Osten nach Westen durchfließt.

Geschichte

Barmen wird zuerst im 11. Jahrhundert als Barmon in einer Urkunde des Klosters Werden erwähnt. Am 14. Januar 1245 verkaufte Graf Ludwig I. von Ravensberg die Güter von Barmen an den Grafen Heinrich von Berg. Ende des 14. Jahrhunderts wurde es an den Grafen Adolf von Cleve verpfändet und dem Amte Beyenburg zugeteilt, wo es bis 1806 verblieb. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bestand es nur aus Bauernhöfen, deren Bewohner sich aber seit dem 15. Jahrhundert schon mit der Bleicherei, dem ersten Anfang industrieller Tätigkeit im Wupper-Tal, beschäftigten; 1606 bestanden schon 77 Bleichen; Band- und Leinwandbereitung fand nachweislich schon im Anfang des 16. Jahrhunderts statt. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts kam Färberei und Verwendung von Wolle, 1750 Spitzen- und Kantenweberei, Seidenfabrikation u.s.w. hinzu. Eine Hauptepoche für Barmen beginnt mit der Gründung der reformatorischen Gemeinde zu Gemarke (1702) und dem dadurch hervorgerufenen ersten geregelten Anbau in Straßen. In ähnlicher Weise bezeichnen die Gründungen der evangelischen Gemeinden Lutherisch-Wichlinghausen (1744), Lutherisch-Wupperfeld (1778) und Evangelisch-Uniert-Unterbarmen (1822) wichtige Epochen der Entwicklung Barmens. Die erste Schule Barmens wurde 1579 von der Gräfin Waldeck als deutsche Schule gestiftet.

Neuere Geschichte

Barmen erhielt erst durch Einführung der französischen Municipalverwaltung 1808 und die Ernennung eines „Maire“ 1809 städtische Verwaltung und Stadtrechte. Nach der 1815 erfolgten Einverleibung in Preußen hoben sich Handel und Industrie allmählich wieder. Mit Einführung der französischen Verwaltung war die die Zunft der Garnhändler und Bleicher, die später auch alle anderen Industriezweige einschloss, aufgelöst worden. An ihre Stelle trat bis 1820 ein Handelsvorstand. Die Beteiligung an der 1821 begründeten „Rheinisch-Westindischen Compagnie“ und dem 1824 ins Leben gerufenen „Deutsch-Amerikanischen Bergwerksverein“ endete jedoch mit großen Verlusten für die Beteiligten. Von großem Einfluß war die 1821 erfolgte Einführung der Jacquardwebereien und die zu Anfang der 1850er Jahre erreichte Verbesserung der Flechtmaschinen, die Erfindung des Eisengarns u.s.w. Die seit Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete chemische Industrie (vor allem Soda-Fabriken) erweiterte sich immer mehr, und zugleich entstanden eine Reihe Farbwarenfabriken, die, insbesondere nach Erfindung der Anilinfarben, schnell anwuchsen.

1830 wurde die Handelskammer von Elberfeld und Barmen (die zweitälteste in Deutschland) geschaffen, 1871 erfolgte die Abtrennung einer besondern Handelskammer für Barmen. 1857 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister, und 1861 wurde Barmen Stadtkreis.

Am 29. Juli 1929 wurde Barmen zusammen mit den Städten Cronenberg, Elberfeld, Ronsdorf und Vohwinkel zunächst zu „Barmen-Elberfeld“ vereinigt. Noch im selben Jahr beschloss die Stadtverordnetenversammlung der neu gegründeten Gemeinde, dem Preußischen Staatsministerium vorzuschlagen, die Stadt in „Wuppertal“ umzubenennen. Dem Vorschlag wurde im Januar 1930 stattgegeben.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1579 etwa 1.500
1698 2.132
1767 6.339
1804 13.822
1816 19.031
1855 41.442
1870 74.947
1880 95.951
1885 103.068
1890 116.144
1900 141.944
1910 169.214
1917 138.362
1919 156.326
1928 190.929

Bekannte, in Barmen geborene Personen

  • Emmy Albus (1911–1995), Leichtathletin
  • Hans Bayer (1915–1974), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Alexander Bergmann (1878–1965), Jurist und Präsident des Oberlandesgerichts Köln
  • Walter Julius Bloem (1898–1945), deutscher Schriftsteller, Offizier und SS-Mitglied
  • Alfred Dobbert (1897–1975), Politiker (SPD, USPD)
  • Wilhelm Dörpfeld (1853–1940), Architekt und Archäologe
  • Hans Droste (1915–1976), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Carl Duisberg (1861–1935), Chemiker und Industrieller
  • Josef Gerlach (1900–1992), Maler und Künstler
  • Werner Heine (1914–2002), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Rudolf Herzog (1869–1943), Schriftsteller und Dichter
  • Albert Hillebrand (1890–?), Politiker und Oberbürgermeister von Münster (Westfalen)
  • Paul Hoffmann (1902–1990), Schauspieler und Regisseur
  • Bernd Klug (1914–1975), Korvettenkapitän und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Walter Knoespel (1913–1945), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Carl Köttgen (1871–1951) Elektroingenieur, Industrieller und Verbandsvertreter
  • Frank Liesendahl (1915–1942), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Gerd Mischke (1920–1992), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Wilhelm Philipps (1894–1971), Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ferdinand Sauerbruch (1875–1951), Chirurg
  • Liselotte Schaak(1908–?), Schauspielerin
  • Hermann Stuckmann (1921–1944), Oberleutnant zur See und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Will Vesper (1882–1962), Schriftsteller und Literaturkritiker
  • Alexander Wierth (1875–1926), Theaterschauspieler
  • Erich Winnacker (1889–1944), Manager im Ruhrbergbau
  • Eberhard Zahn (1910–2010), Oberstleutnant der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 75