Burwitz, Gudrun
Gudrun Margarete Elfriede Emma Anna Burwitz, geborene Himmler ( 8. August 1929 in München; 24. Mai 2018 ebenda), war das einzige Kind aus der Ehe von Heinrich Himmler, dem Reichsführer-SS, und Margarete Himmler (geb. Boden).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend und Familie
Gudrun „Püppi“ Himmler wuchs in Bayern als einziges Kind von Heinrich „Heini“ Himmler und Margarete „Marga“, geborene Boden, geschiedene Siegroth, auf. Sie hatte zwei Halbgeschwister: Helge ( 15. Februar 1942 im Sanatorium Hohenlychen) und Nanette-Dorothea ( 20. Juli 1944 in Berchtesgaden) aus der außerehelichen Beziehung ihres Vaters zu Hedwig „Häschen“ Potthast.[1] Ihr Liebling war jedoch Stiefbruder Gerhard von der Ahé (1928–2010), Adoptivsohn der Himmlers, zu dem Gudrun eine sehr enge Beziehung hatte.
Zweiter Weltkrieg
Gudrun, ab 1940 Mitglied des BdM, wurde noch während des Endkampfes um Deutschland in Sicherheit gebracht. In der Nacht auf den 19. April 1945 organisierte ein enger Mitarbeiter aus Himmlers Stab ihre Flucht aus Gmund nach Südtirol, ins Valepp, das sie aus Urlaubstagen so gut kannte. Am 13. bzw. 15. Mai verhafteten US-amerikanische Soldaten in Bozen Frau und Tochter des Reichsführer SS und brachten sie in ein Internierungslager bei Rom, Italien, wo sie unzähligen Verhören ausgesetzt waren.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem angeblichen Suizid ihres Vaters, den sie immer wieder anzweifelte, war sie vier Jahre lang mit ihrer Mutter in einem Gefängnis der britischen Besatzungsmacht inhaftiert. Sie sagte später, daß diese Jahre die schwersten ihres Lebens gewesen seien. Nach der Entlassung aus ihrer Gefangenschaft heiratete sie den Journalisten und Autor Dr. Wulf-Dieter Burwitz. Sie lebte in München.
Einsatz für Gleichgesinnte
Gudrun Burwitz hat der nationalsozialistischen Weltanschauung ihres Vaters nie abgeschworen und blieb ihr zeitlebens treu verbunden. Im Jahre 1951 war sie Mitbegründerin des Vereins „Stille Hilfe“, der inhaftierte, verurteilte oder flüchtige ehemalige SS-Mitglieder in Notlagen unterstützt. 1952 half sie, die Wiking-Jugend zu gründen, die nach dem Vorbild der Hitlerjugend organisiert und weltanschaulich ausgerichtet war und 1994 in der Groß-BRD verboten wurde. Sie besuchte u. a. die Treffen der Ulrichsberggemeinschaft und war Ehrengast bei den Tscherkassy-Treffen, bei der Traditionsgemeinschaft Kameradschaft „Freikorps und Bund Oberland“ und bei den Treffen der ehemaligen Angehörigen der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“. Ebenso unterstützte sie die Deutsche Frauenfront (DFF), unter anderem schrieb sie Beiträge für deren Monatsheft „Die Kampfgefährtin“.
Burwitz’ Engagement zeigte sich besonders deutlich im Fall Anton Malloth. Malloth, der rund 40 Jahre in Meran unbehelligt gelebt hatte, wurde 1988 von Italien an die BRD ausgeliefert und für seine angeblichen Taten als Aufseher in der Kleinen Festung Theresienstadt nach einem langjährigen Ermittlungsverfahren im Jahr 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Zeit von 1988 bis 2001 lebte Malloth in Pullach am Südrand Münchens unweit der BND-Zentrale. Gudrun Burwitz hatte ihm dort im Auftrag der „Stillen Hilfe“ zu einem Zimmer in einem Seniorenheim verholfen, das auf einem Grundstück liegt, welches zur Zeit des Nationalsozialismus dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gehört hatte.
Tod
Gudrun Burwitz ist am 24. Mai 2018 im Alter von 88 Jahren in München verstorben.[2]
Bildergalerie
Gudrun mit Mutter
Gudrun mit ihrem Vater und Karl Wolff
Gudrun mit Heinrich Himmler
Familie Himmler bei einem Ausflug ins Valepptal, 1941
Margarete und Gudrun Himmler (r.) in der Haft während des Nürnberger Tribunals am 24. November 1945; ab Herbst 1955 lebte Margarete mit ihrer Schwester Lydia in Heepen.