Oberkamp, Karl Reichsritter von
Karl Ferdinand Joseph Reichsritter von Oberkamp (auch Carl Ritter von Oberkamp; 30. Oktober 1893 in München; 4. Mai 1947 in Belgrad) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Wehrmacht und der Waffen-SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Mitgliedschaften
- Bund Oberland
- RAD, 1933
- NSDAP (Mitgliedsnr. 1.928.904), 1933
- SA, 1934
- SS (SS-Nr.: 310 306), seit 1. Nov. 1938
Dienststellen (Auswahl)
- 1938 trat er als SS-Sturmbannführer zur SS-Verfügungstruppe über, wo er als Taktiklehrer zur SS-Junkerschule Bad Tölz kam.
- 1939 wechselte er als Taktiklehrer zur SS-Junkerschule Braunschweig und erhielt am 1. Juni desselben Jahres ein Truppenkommando als er als Nachfolger von Jürgen Wagner den II. Sturmbann der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ übernahm.
- Kommandeur 38. SS-Panzer-Grenadier-Division „Nibelungen“: April 1945
- Inspekteur (In 2), SS-Führungshauptamt: (9. November 1944)
- Kommandeur 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“: 3. Juli 1943 bis 1. Februar 1944
38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“
SS-Brigadeführer von Oberkamp soll noch im April 1945 die 38. SS-Grenadier-Division „Nibelungen“ als Nachfolger von Richard Schulze-Kossens geführt haben, es ist jedoch, wie im Fall von SS-Gruppenführer Heinz Lammerding, strittig, ob er die Einheit je erreichte. Es ist davon auszugehen, daß tatsächlich SS-Obersturmbannführer, seit 20. April 1945 SS-Standartenführer Martin Friedrich Stange (1910–2000) die Einheit ab dem 12. April 1945 führte.
Tod
Nach dem Krieg wurde SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Karl Ferdinand Reichsritter von Oberkamp, der sich zuerst in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft befand, mit Zustimmung der „Sieger“ völkerrechtswidrig nach Belgrad verschleppt, dort als „Kriegsverbrecher“ verurteilt und durch Hinrichtung (Hängen) ermordet.
Familie und Beruf
Von Oberkamp, der fließend Englisch sprach, war Sohn des bayerischen Justizrates Karl Ritter von Oberkamp (1850–1908) und der Münchenerin Anna, geb. Wagus. Sein Großvater war Carl/Karl August Freiherr von Oberkamp (1788–1850), Dichter, Politiker, Diplomat, Geheimrat, Bundestagsgesandter und u. a. Kommandeur II. Klasse des Orden Philipps des Großmütigen.
Bereits ab 1922 arbeitete er als Ski- und Tennislehrer sowie als Bergführer in Deutschland, Österreich und der Schweiz und blieb in diesem Bereich bis 1933 tätig.
Ehen
1923, dem Jahr, in dem er am Marsch auf die Feldherrnhalle teilnahm, heiratete er seine Verlobte Sonia Güllich. Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1936 geschieden. Reichsritter von Oberkamp heiratete 1938 zum zweiten Mal. Aus der Ehe mit Franziska, geb. Hiemer, sind zwei Töchter entsprossen.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Fahnenjunker: 6. Juli 1912
- Unteroffizier: 27. November 1912
- Fähnrich: 7. März 1913
- Leutnant: 18. Februar 1914
- Oberleutnant: 18. April 1917
- Wiedereintritt in militärischen Diensten als Oberleutnant: 1. März 1935
- Hauptmann: 1. September 1935
- Major: 16. Januar 1937 (mit RDA vom 1. Jan. 1937)
- SS-Sturmbannführer der SS-Verfügungstruppe: 1938
- SS-Obersturmbannführer: 1. Juli 1940
- SS-Standartenführer: 30. Januar 1941
- SS-Oberführer: 1. Oktober 1941
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS: 30. Januar 1943
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse am 19. September 1914
- I. Klasse am 6. Juli 1916
- Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens am 1. März 1915
- k. u. k. Österreichisches Militärverdienstkreuz, III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 24. Januar 1916
- Bayerischer Militärverdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern am 9. Juli 1916
- Tiroler Kriegsdenkmünze, 1930
- Deutsches Reichssportabzeichen in Silber
- SA-Sportabzeichen in Bronze, Silber und Gold
- Gold am 5. Juni 1934
- Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 1. April 1935
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse am 2. Oktober 1936
- Heeresbergführer-Abzeichen, 1937
- Ehrendegen des Reichsführer-SS
- Totenkopfring der SS
- Julleuchter der SS
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- II. Klasse am 22. September 1939
- I. Klasse am 10. Juli 1940
- Kriegsverdienstkreuz (1939) II. und I. Klasse mit Schwertern
- Geboren 1893
- Gestorben 1947
- Deutscher Generalmajor
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Freikorps-Mitglied
- SA-Mitglied
- NSDAP-Mitglied
- SS-Mitglied
- SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des SS-Ehrendegens