Wei-kuo, Chiang

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Dreisterne-General Chiang Wei-kuo; Generalmajor a. D. Oskar Munzel wurde ab November 1963 Chefberater und Leiter des Verbindungsbüros „Ming-teh". Als deutscher Chef der „Ming-teh"-Gruppe kam „Professor“ Munzel fast jährlich nach Taiwan. Zwischen 1964 und 1972 wurden insgesamt fünfundzwanzig nationalchinesische Heeresoffiziere Taiwans an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg in einjährigen Generalstabslehrgängen ausgebildet oder in die deutsche Truppe integriert.

Chiang Wei-kuo (auch: Wego Chiang; chinesisch 蔣緯國 / 蒋纬国 Jiang Weiguo; Lebensrune.png 6. Oktober 1916 in Tokio; Todesrune.png 22. September 1997 in Taipeh) war ein chinesischer Militär und Politiker sowie Offizier der Wehrmacht. Er war der Gründer des chinesischen Instituts für Strategie und chinesisch-deutsche Kultur- und Wirtschaftsvereinigung, er war der Vorsitzende des Fußballverbandes der Republik China, der erste Vorsitzende der Chingshin Primary School, er diente als Präsident der United States Students Association und war ein Mitglied im Bund der Freimaurer.

Leben und Wirken

Fahnenjunker Chiang Wei-kuo in Wehrmachtsuniform mit Schützenschnur
Chinesisch-deutsche Wirtschafts- und Waffenbrüderschaft

Familie

Chiang Wei-kuo2.jpg

Chiang Wei-kuo war der zweite Sohn Chiang Kai-Shecks. Sein Vater war nach dem Tode Sun Yat-Sens der politische und militärische Führer der Republik China. Wei-kuos genaue Abstammung liegt im Dunkeln. Er wurde von Chiang Kai-Sheck während dessen Exil in Japan adoptiert. Es wird vermutet, daß er der illegitime Sohn des KMT- (Kuomintang – Die nationalistische Chinesische Partei) Mitglieds Chi-Tao und einer Japanerin war. Chiang Kai-Sheck adoptierte das Kind, so daß Chi-Taos politische Karriere nicht wegen dieser Affäre zerstört wurde.

Nachdem Wei-kuo erwachsen war, wollte sein Vater, daß er eine gute militärische Ausbildung bekäme. Er plante zunächst, ihn in die Sowjetunion zu schicken. Allerdings hatte sich das Verhältnis zwischen China und der UdSSR in den 30er Jahren sehr verschlechtert und Chiang Kai-Shecks erster Sohn Chiang Jing-guo wurde dort sogar einige Jahre als Geisel Stalins festgehalten.

So beschloß sein Vater, ihn nach Deutschland zu schicken, das mit seinen Militärberatern seit der Kaiserzeit die Modernisierung der Chinesischen Armee vorantrieb.

Chiang Wei-kuos Zeit in Deutschland

Chiang Wei-kuo ging an die Militärakademie München, wo er zunächst Militärtaktik studierte. Die Schwerpunkte lagen auf moderne Waffen und dem Zusammenwirken von Luft- und Panzerwaffen. Gleichzeitig durchlief er auch erfolgreich die Ausbildung zum Gebirgsjäger und war berechtigt, das Edelweiß, das Ärmelabzeichen der Gebirgstruppe zu tragen. Wei-kuo war Martin Drewes' Kamerad auf der Heeres-Kriegsschule München. Er genoß während der Zeit zwar eine Sonderstellung, wohnte zum Beispiel in einem Einzelzimmer, benahm sich aber sonst ohne Allüren, erinnert sich Drewes: „Trotz seiner Herkunft und seiner Privilegien gehörte er einfach dazu.“

Offizier der Wehrmacht

1938 wurde Wei-kuo schließlich Leutnant der deutschen Wehrmacht und fungierte als ausländischer Militär-Beobachter bei der Legion Condor sowie als Panzerkommandant beim Anschluß Österreichs. Es war geplant, daß er beim Polenfeldzug eine Panzereinheit kommandieren sollte. Aber aufgrund des sich zunehmend verschärfenden Krieges mit Japan wurde er nach China zurückgerufen.

Chinesisch-Deutsche Kooperation (1911–1941)

Chiang Wei-kuo3.jpg

1933 wurde Hans von Seeckt, der im Mai dieses Jahres nach Shanghai gekommen war, oberster Berater für chinesische Übersee-Wirtschaft und Militärentwicklung in Bezug auf Deutschland. Im Juni 1933 veröffentlichte er die Denkschrift für Marschall Chiang Kai-shek über sein Programm zur Industrialisierung und Militarisierung Chinas. Er forderte eine kleine, mobile und gut ausgerüstete, anstatt einer großen, aber untertrainierten Armee. Dazu sollte ein Rahmen geschaffen werden, in dem die Armee die Stütze der Regierung ist, ihre Schlagkraft auf qualitativer Überlegenheit beruht und sich diese Überlegenheit aus der Qualität des Offizierskorps ableitet.

Von Seeckt schlug eine einheitliche Ausbildung der Armee unter Chiangs Kommando und die Unterordnung des gesamten Militärs in ein zentralisiertes Netzwerk, ähnlich einer Pyramide, als erste Schritte zur Schaffung dieses Rahmens vor. Dazu sollte eine „Trainingseinheit“ aufgestellt werden, die anderen Einheiten als Vorbild dienen sollte. So sollte eine professionelle und kompetente Armee mit einem strikt militärischen Offizierskorps gebildet werden, die von einer zentralen Behörde gesteuert wird.

Inzwischen gab es jeweils eine chinesische Ausgabe der Hitler-Jugend, Jungmädel und BDM-Mädchen, die u. a. germanische Traditionen pflegten, wie das Eiersuchen während des Frühlingsfestes für Ostara. Mehrere Chinesen, darunter Chiang Wei-kuo als der Sohn des chinesischen Präsidenten, durchliefen eine militärische Offiziers-Ausbildung in Deutschland, andere wurden in China freiwillige Rekruten der Wehrmacht.

Alexander von Falkenhausen, der für die Sturmtruppausbildung der Chinesen zuständig war, forderte 1933 Oberstleutnant a. D. Hermann Voigt-Ruscheweyh an, um als kommandierender Berater an der Artillerie- und Flakartillerieschule in Nanjing zu fungieren, was Voigt vom 11. April 1933 bis zum 5. Juli 1938 auch tat.

In China und Taiwan 1939–1997

Zurück in China stieg Wei-kuo schnell auf und wurde mit 32 Jahren Generalmajor und Träger des hohen Ordens Order of Blue Sky and White Sun. Im Krieg gegen Japan kam er nur selten zum Einsatz, aber im Bürgerkrieg gegen die Kommunisten (1945–1949) kommandierte er ein Bataillon Sherman Panzer. Hierbei errang er einige Anfangserfolge im Kampf gegen kommunistische Truppen, welche vom späteren chinesischen Führer Deng Xiaoping geführt wurden.

Als der Bürgerkrieg sich seinem Ende näherte, zog sich Wei-kuo mit dem Rest der geschlagenen Nationalchinesischen Truppen nach Taiwan zurück. Hier hatte er zunächst als General militärische und später auch politische Führungspositionen inne. Nachdem der Einfluß seiner Familie auf die Taiwanesische Politik in den 90er Jahren verfiel, zog er sich ins Privatleben zurück.

Kurzchronologie

  • 1937 Eintritt in die Wehrmacht als Fahnenjunker
    • Dienstantritt beim Gebirgsjäger-Regiment 98
  • 1938/1939 Besuch der Heeresoffizierschule in München
  • 1939 Nach dem Beginn des Polenfeldzuges rief Tschiang Kai-Schek seinen Sohn nach China zurück
  • 1944 Major der Nationalrevolutionären Armee
  • 1945 Oberstleutnant der Nationalrevolutionären Armee
  • 1948 Oberst der Streitkräfte der Republik China
  • 1950 Kommandeur der Panzerbrigade
  • 1. Juli 1950 Generalmajor der Streitkräfte der Republik China
  • 1958 zum Kommandeur der Panzertruppe ernannt, an deren Spitze er bis 1963 stand
  • 1. September 1963 Generalleutnant der Streitkräfte der Republik China
    • Übernahme der Führung vom „Command and Staff College" (Generalstabsschule) des Heeres
  • 1969 Gründung einer Militärakademie, die der Lehre der Kriegsstrategie gewidmet war
  • 16. August 1975 erfolgten Dreisterne-General (der Waffengattung) der Streitkräfte der Republik China
  • 7. April 1980 Übernahme der Führung der „Combined Services"
  • 1986 aus dem Militärdienst ausgeschieden
    • anschließend bekleidete er das Amt des Generalsekretärs im Nationalen Sicherheitsrat
  • 1993 Berater des Präsidenten der Republik China

Tod

1996 starb Chiang Wei-kuo im Alter von 82 Jahren an Nierenversagen. Er wollte in Suzhou (Jiangsu) auf dem Festland begraben werden, wurde aber statt dessen auf dem Wuchih Mountain Military Cemetery in Xizhi beigesetzt.

Familie

Erste Ehe

1944 heiratete Chiang Wei-kuo seine Verlobte Shih Chin-i (石靜宜), die Tochter des Industriellen Shih Feng-hsiang (石鳳翔). Shih verstarb 1953 bei der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter.

Zweite Ehe

1957 heiratete er die Deutschchinesin Chiu Ru-hsüeh (丘如雪), die auch als Chiu Ai-lun (邱愛倫) bekannt war. Aus der Ehe ist 1962 der Sohn Chiang Hsiao-kang (蔣孝剛) entsprossen.

Siehe auch