Voigt-Ruscheweyh, Hermann

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Der hochdekorierte und international renommierte Generalmajor Voigt-Ruscheweyh

Hermann Voigt-Ruscheweyh (Lebensrune.png 30. Mai 1880 in Wahrenbrück, Liebenwerda; Todesrune.png 26. August 1969 in Wiesbaden, Hessen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres (zuletzt Hauptmann im Ersten Weltkrieg), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Militärische Laufbahn

Voigt wurde schon mit 17 Jahren kaiserlicher Soldat, er diente als Kompanieoffizier vom 15. März 1898 bis zum 14. März 1904 im Fußartillerie-Regiment Nr. 15 (ab 1902 Umbenennung in 2. Westpreußisches Fußartillerie-Regiment Nr. 15). Vom 1. Oktober 1901 bis zum 15. Juli 1903 wurde Voigt-Ruscheweyh an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule[1] in Berlin abkommandiert. Bis zum 30. September 1904 diente er beim Feldartillerie-Regiment Nr. 72 Hochmeister in Danzig, um dann in verschiedenen Aufgaben (hauptsächlich im Stab) in sein Heimatregiment (inzwischen in 2. Pommersches Fußartillerie-Regiment Nr. 15 umbenannt) in Graudenz zurückzukehren.

Erster Weltkrieg

Vom 2. August 1914 bis zum 5. September 1916 diente Hauptmann Voigt-Ruscheweyh als Adjutant des Generals der Artillerie im Generalstab der 5. Armee/Armeeoberkommando 5 (A.O.K. 5), vom 6. September 1916 bis zum 20. Januar 1918 diente er als Bataillonskommandeur des Lauenburgisches Fußartillerie-Regiments Nr. 20. Bis zum Ende des Krieges diente er als Stabsoffizier mit „Spezialaufgaben“ im Generalstab und in verschiedenen Regimentern, aber auch im Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt (WuMBA).[2]

Weimarer Republik

Voigt-Ruscheweyh diente zunächst während der Weimarer Republik vom 5. Dezember 1918 bis zum 12. Mai 1919 im Fußartillerie-Regiment Nr. 4 in Magdeburg, aus dem dann die Reichswehr-Brigade 4 wurde. Hier diente er bis zum 31. Dezember 1920, danach noch als Batteriechef und später als Adjutant in der 1. Kavallerie-Division[3] bis zum 30. September 1923.

Vom 1. Oktober 1923 bis zum 31. Januar 1927 war Major Voigt-Ruscheweyh als militärischer Referent unter Oberst Theodor Michelis bei der Heeresfriedenskommission in der Völkerbunds-Abteilung des Reichswehrministeriums (RWM) in Berlin, dort wurde er u. a. mit den Vorbereitungen für die Genfer Abrüstungsverhandlungen (seit 1925) betreut. Zuletzt diente er vom 1. Februar 1927 bis zum 30. September 1928 (Verabschiedung aus dem Militärdienst, ab dem 1. Februar 1928 als Oberstleutnant) beim Stab des IV. (berittenen) Bataillons des 3. Artillerie-Regiments in Potsdam (Wehrkreis III).

Türkische Militärmission

Nach der großen deutschen Militärmission im Osmanischen Reich während des Kaiserreiches (bis 1919) wurden auf Einladung von Mustafa Kemal Pascha, der später Atatürk heißen sollte, Deutsche Wirtschafts- und Militärexperten eingeladen, um eine erneute Militärmission zu gründen. Inzwischen wurde in der Türkei das deutsche Handelsrecht eingeführt und die Säkularisierung ausgerufen. Hermann Voigt-Ruscheweyh erhörte diesen Ruf, quittierte am 30. September 1928 seinen Dienst (außer Dienst) bei der Reichswehr und trat einen Vierjahresvertrag als Berater und Ausbilder vom 1. November 1928 bis zum 31. Oktober 1932 an der Artillerieschule (ehem.: Kaiserschule der Artillerie) in Istanbul an.

Chinesisch-deutsche Wirtschafts- und Waffenbrüderschaft

Chinesisch-Deutsche Kooperation (1911–1941)

1933 wurde Hans von Seeckt, der im Mai dieses Jahres nach Shanghai gekommen war, oberster Berater für chinesische Übersee-Wirtschaft und Militärentwicklung in Bezug auf Deutschland. Im Juni 1933 veröffentlichte er die Denkschrift für Marschall Chiang Kai-shek über sein Programm zur Industrialisierung und Militarisierung Chinas. Er forderte eine kleine, mobile und gut ausgerüstete, anstatt einer großen, aber untertrainierten Armee. Dazu sollte ein Rahmen geschaffen werden, in dem die Armee die Stütze der Regierung ist, ihre Schlagkraft auf qualitativer Überlegenheit beruht und sich diese Überlegenheit aus der Qualität des Offizierskorps ableitet.

Von Seeckt schlug eine einheitliche Ausbildung der Armee unter Chiangs Kommando und die Unterordnung des gesamten Militärs in ein zentralisiertes Netzwerk, ähnlich einer Pyramide, als erste Schritte zur Schaffung dieses Rahmens vor. Dazu sollte eine „Trainingseinheit“ aufgestellt werden, die anderen Einheiten als Vorbild dienen sollte. So sollte eine professionelle und kompetente Armee mit einem strikt militärischen Offizierskorps gebildet werden, die von einer zentralen Behörde gesteuert wird.

Inzwischen gab es jeweils eine chinesische Ausgabe der Hitler-Jugend, Jungmädel und BDM-Mädchen, die u. a. germanische Traditionen pflegten, wie das Eiersuchen während des Frühlingsfestes für Ostara. Mehrere Chinesen, wie z. B. Chiang Wei-kuo, der Sohn des chinesischen Präsidenten, durchliefen eine militärische Offiziers-Ausbildung in Deutschland, andere wurden in China freiwillige Rekruten der Wehrmacht.

Alexander von Falkenhausen, der für die Sturmtruppausbildung der Chinesen zuständig war, forderte 1933 Oberstleutnant a. D. Hermann Voigt-Ruscheweyh an, um als kommandierender Berater an der Artillerie- und Flakartillerieschule in Nanjing zu fungieren, was Voigt vom 11. April 1933 bis zum 5. Juli 1938 auch tat.

Zweiter Weltkrieg

Voigt-Ruscheweyh trat am 1. Dezember 1938 auf Bitten des Oberkommandos der Luftwaffe (OKL) bei. Voigt-Ruscheweyh hatte, wie so viele andere auch, die Einsätze der Fliegertruppe der Legion Condor ab Ende 1936 mit Bewunderung verfolgt. Generalmajor Hugo Sperrle und seine beflügelten Spanienkämpfer (u. a. Werner Mölders, Hajo Herrmann und Adolf Galland) zeigten der Welt ab Frühjahr 1937 nicht nur aufregende neue Flugzeugentwicklungen, sondern bewiesen vor allem, daß die neuaufgestellte Luftwaffe die Überlegenheit und den Sieg auf einem Kriegsschauplatz entscheiden konnte.

Bis zum 20. April 1943 (ab 1. Juni 1940 als Oberst) war Voigt-Ruscheweyh Chef des Nachrichtenwesens im Stab des Luftwaffenkommandos XII und XXV. Bis zum 1. November 1943 stand Oberst Voigt-Ruscheweyh zur Verfügung beim Flieger-Ersatzbataillon XII[4] und der Luftwaffe-Verfügungstruppe.

Ab November 1943 bis zur Pensionierung am 31. Dezember 1944 war Generalmajor Voigt-Ruscheweyh Verwaltungsleiter bei der Abteilung Inland[5] des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW).

Generalmajor a. D. Voigt-Ruscheweyh wurde vom 9. Januar 1945 bis zum 8. Mai 1945 freiberuflicher Wissenschaftsassistent der 8. Abteilung[6] (OKL Chef GenSt.) des Generalstabs der Luftwaffe beim OKL in Berlin.

Tod

Generalmajor a. D. Hermann Voigt-Ruscheweyh starb am 26. August 1969. Er wurde, wie so viele andere Generäle auch, auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden beerdigt. Seine geliebte Frau Edith folgte ihren Mann 14 Jahre später in das Gemeinschaftsgrab, sie starb am 14. August 1983.

Familie

Oberleutnant Voigt-Ruscheweyh heiratete 1911 seine Verlobte Edith Griepenkerl (Lebensrune.png 28. Januar 1890), die Tochter von Generalleutnant Otto Franz Wilhelm Theodor Griepenkerl (1851–1930) und seiner am 12. Juli 1887 geehelichten Frau Katherina, geb. Freiin von Stromberg. Sein Schwager war der Artillerie- und später Luftwaffen-Offizier Kurt Griepenkerl.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule war eine 1816 gegründete und bis 1907 separat existierende militärische Ausbildungsstätte für Offiziere der Artillerie- und Pioniertruppe in Charlottenburg bei Berlin. Sie gilt als eine der Vorläuferinstitutionen der heutigen Technischen Universität Berlin.
  2. Tabellarischer Werdegang
  3. Der Divisionsstab war in Frankfurt (Oder) stationiert. Die unterstellten Verbände waren in der Provinz Brandenburg, der Provinz Pommern und der Provinz Ostpreußen disloziert.
  4. Das Bataillon wurde 1942 in Trier-Büren aufgestellt. Ende 1944 wurde es nach Fürth in Bayern verlegt.
  5. Abteilung Inland war der Amtsgruppe Allgemeines Wehrmachtamt (AWA) unterstellt.
  6. Am 24. August 1943 übernahm Oberst (ab 1. Okt. 1943: Generalmajor) Herhudt von Rhoden die Abteilung, die dann im Oktober 1943 ein letztes mal umgegliedert und in die 8. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe (8. Abt (OKL Chef GenSt)) umgewandelt und dem Chef des Generalstabs direkt unterstellt wurde. Dabei wurde auch ein personeller Wechsel vollzogen, bei welchem die meisten Gruppenleiter und Sachbearbeiter durch Offiziere ersetzt wurden, die aus dem Fronteinsatz kamen. Schwerpunkt der Arbeit war nun die luftkriegswissenschaftliche und wehrwissenschaftliche Ausbildung des Offizierskorps. Die kriegsgeschichtliche Arbeit trat in den Hintergrund, so wurde ab September 1943 die Arbeit zum Ersten Weltkrieg völlig eingestellt. Die Abteilung gab Truppenschriften wie zum Beispiel „Wie wir kämpfen!“ und „Kriegswissenschaftliche Skizzen für die Luftwaffe“ heraus und verfaßte einzelne Studien zu verschiedenen kriegs- und luftkriegswissenschaftlichen Themen. Dabei arbeitete die Abteilung auch mit der Luftkriegsakademie (LKA) zusammen, die regelmäßig die Vorträge ihrer Lehrgangsteilnehmer an die kriegswissenschaftliche Abteilung übersandte. Gliederung der 8. Abteilung (31.12.1944): Gruppe I: Auswertegruppe, Gruppe II: Kriegsgeschichtliche Gruppe, Gruppe III: Allgemeingeschichtliche Studiengruppe(bis Frühjahr 1944 noch Feindnachrichten und Presse), Gruppe IV: Luftbildwesen, Karten und Vermessungswesen, Gruppe V: Luftrüstung und Luftwaffentechnik, Gruppe VI: Luftarchiv, Selbständiges Referat VII: Teilkommando Berlin, Selbständiges Referat VIII: Teilkommando Wien.
  7. Wurde am 1.März 1915 durch den Großsultan Ghazi Mohamed Reschad Khan gestiftet. Diese Auszeichnung ist auch oft an Deutsche, die auf dem türkischen Kriegsschauplatz, bzw. in türkischen Diensten standen, verliehen worden und war unter diesen ein anerkannter und begehrter Orden.
  8. Der Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841 in drei Klassen von Fürst Konstantin von Hohenzollern-Hechingen und Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen als Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden gestiftet und nach dem am 12. März 1850 erfolgten Übergang der beiden Fürstentümer an Preußen von König Friedrich Wilhelm IV. am 16. Januar 1851 zu einem Königlichen Hausorden mit zwei getrennten Ordnungen (königlich preußische und fürstlich hohenzollerische) erhoben. Er war keine reine Militär- oder Kriegsauszeichnung und konnte in der Form des Adlers auch an zivile Personen verliehen werden, die sich gegenüber dem Hause Hohenzollern ausgezeichnet hatten.
  9. Der Orden der Krone König Zvonimirs wurde am 17. Mai 1941 zur Erinnerung an Dmitar Zvonimir durch das kroatische Staatsoberhaupt Ante Pavelić als Zivil- und Militärverdienstorden des Landes gestiftet. Eine Verleihung an Ausländer war möglich, solange die Verleihungskriterien erfüllt wurden.