Claudius, Marieluise
Marieluise Claudius, andere Schreibweise: Marie Luise Claudius ( 6. Januar 1912 in Meiningen; 2. August 1941 in Berlin), war eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die am 6. Januar 1912 in Meiningen geborene Tochter eines Hofschauspielers und Nachfahrin des großen Dichters Matthias Claudius stand bereits als Kind auf der Theaterbühne. Ihr erstes Engagement erhielt Marieluise Claudius 1932 in Düsseldorf. Sie war eine Schauspielerin mit guten Manieren und galt als zurückhaltend und willensstark zugleich. In der damaligen Zeit repräsentierte sie den Typ „deutsches Mädel“. Bei großen Empfängen war sie umschwärmt und auch oft zu Festen in die Reichskanzlei eingeladen (u. a. neben Luis Trenker, Emil Jannings, Werner Kraus, Heinz Rühmann, Leni Riefenstahl, Kristina Söderbaum und Zarah Leander).
Schon 1933 stand sie erstmals vor der Filmkamera. In den folgenden Jahren wurde sie für Filme ganz unterschiedlichen Genres verpflichtet. In der volkstümlichen Komödie „Krach um Jolanthe“ (1934, Regie: Carl Froelich) spielte Marieluise Claudius die Schwester eines Müllers. Bereits im Jahr zuvor hatte die Berliner Illustrirte Zeitung am 19. November 1933 berichtet, daß die Urenkelin von Matthias Claudius in der Bauernkomödie „Krach um Jolanthe“ im Berliner Lessing-Theater eine starke (so wörtlich) Begabung zeigte. 1935 verkörperte sie in dem Film „Der alte und der junge König“ die Preußenprinzessin Wilhelmine.
Als Solveig in „Peer Gynt“, Fritz Wendhausens Verfilmung des gleichnamigen Werkes von Henrik Ibsen, drehte Marieluise Claudius 1934 zum ersten Mal gemeinsam mit Hans Albers. Zu ihren vielbeachteten Rollen zählte auch die der polnischen Kurtisane und Mätresse Augusts des Starken, Gräfin Cosel, in „August der Starke“ (1936). In „Schatten über St. Pauli“ (1938, Regie Fritz Kirchhoff) war sie die Partnerin von Gustav Knuth. Der Film „Ein Robinson – Das Tagebuch eines Matrosen“ (1940) wurde die letzte Filmarbeit der bereits gesundheitlich geschwächten Schauspielerin.
Tod
Bereits im Alter von 29 Jahren starb Claudius an einer Herzmuskelschwäche und wurde auf dem Neuen Friedhof Wannsee in Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht mehr auffindbar.
Filmographie
- 1933: Reifende Jugend
- 1933: Die Stimme der Liebe
- 1934: Peer Gynt
- 1934: Das verlorene Tal
- 1934: Krach um Jolanthe
- 1935: Der rote Reiter
- 1935: Der alte und der junge König
- 1935: Ich war Jack Mortimer
- 1935: Der Ammenkönig / Das Tal des Lebens
- 1936: Die Entführung
- 1936: August der Starke
- 1937: Einmal werd’ ich Dir gefallen
- 1937: Pan
- 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
- 1938: Schatten über St. Pauli
- 1938: Maja zwischen zwei Ehen
- 1940: Ein Robinson – Das Tagebuch eines Matrosen
Theatrographie (Auswahl)
- 1938: Die schöne Weiserin (Württembergisches Staatstheater, Stuttgart)[1]