Deutsche Studentenschaft

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„Der Deutsche Student. Zeitschrift der deutschen Studentenschaft“. Amtliches Organ der Deutschen Studentenschaft und des Reichsstudentenwerks mit den amtlichen Mitteilung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Juniheft 1936

Die Deutsche Studentenschaft (DSt) wurde 1919 als Zusammenschluß von Allgemeinen Studentenausschüssen (ASten) der Universitäten im „deutschen Sprachgebiet“ gegründet, um sich für die sozialen und finanziellen Interessen der Studierenden einzusetzen. Sie unterstand von 1919 bis 1945 politisch der Reichsstudentenführung. 1931 übernahm der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund den Vorsitz. 1936 wurden beide Organisationen de facto zusammengeführt.

Erläuterung

„Der deutsche Student kämpft für Führer und Volk in der Mannschaft des NSD-Studentenbundes“, Plakat von Ludwig Hohlwein; Seit 1931 vom NS-Studentenbund dominiert, wurde die DSt 1936 faktisch mit diesem zusammengelegt und schließlich 1945 vom Besatzer als NS-Organisation verboten.

Die Gründung der Deutschen Studentenschaft erfolgte 1919 in Würzburg. Auf diesem ersten, von nun an jährlich stattfindenden Studententag als Teil der sich gerade etablierenden studentischen Selbstverwaltung trafen sich Studierendenvertreter aller Hochschulen, die in Würzburg einen Dachverband der Einzelstudentenschaften gründeten, die Deutsche Studentenschaft (DSt). Über die Aufnahme von Ausländern in die Deutsche Studentenschaft sollte ein Ausländerausschuß der DSt entscheiden, Voraussetzung hierfür war, wie der Ausschuß schließlich entschied, eine deutsche Abstammung.

„Die Studierenden deutscher Abstammung und Muttersprache der Hochschulen des deutschen Sprachgebietes bilden die deutsche Studentenschaft.“

Der Studentenvertreter und Jura-Student Edgar Stelzner (1892-1959), der 1918 in die „Deutsche Vaterlandspartei“ eingetreten war und 1921 Vorsitzender des „Deutschen Hochschulrings“ wurde, begründete die Anträge des Ausländerausschusses auf dem zweiten Studententag im Juli 1920 in Göttingen folgendermaßen:

„Unser Volk liegt in tiefer Not. Ob es jemals wieder in die Höhe kommt, hängt davon ab, daß die deutsche Wissenschaft als deutsche Wissenschaft wieder von der Welt Besitz ergreifen kann. Aber sie kann nur deutsch bleiben, wenn ihr genug Kräfte aus unserem Volke zuströmen, wenn in ihr nicht die Ausländer zur Ueberwucherung kommen. Die Notlage unsers Volkes erschwert die Lage unserer Hochschulen, erschwert seinen eigenen Söhnen den Weg zur Hochschule und das Leben als Student. Die Gefahr, daß diese Erschwerung durch Ausländer vermehrt wird, kann nicht geleugnet werden. So muß eine Beschränkung des Ausländerzuzugs an unsern Hochschulen stattfinden. […] Es können heute nur solche Ausländer an unsern Hochschulen zugelassen werden, deren Anwesenheit uns für unser deutsches Volk von Bedeutung erscheint.“

Zur Deutschen Studentenschaft gehörten alle Studenten deutscher Abstammung und Muttersprache mit (politisch) einwandfreier Führung. Träger der politischen-fachlichen und der berufspolitischen Erziehung an die bedenklichen Fachgruppen, die örtlich im Amt Wirtschaft und Facherziehung der Studentenführung und im Reich innerhalb der gleichen Fachgebiete Kreis Fachgruppen im Amt Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung zusammengefaßt waren.

Fachgruppen

Es gab die Kreisfachgruppen beziehungsweise die örtlichen Fachgruppen:

  • Kulturwissenschaft
  • Volksgesundheit
  • Naturwissenschaft
  • Rechtswissenschaft
  • Wirtschaftswissenschaft
  • Landwirtschaft
  • Fachwirtschaft
  • Technik
  • Kunst
  • Lehrerbildung

DSt-Gaue

Die örtlichen Fachgruppen gliederten sich weiter in Fachschaften, die deutsche Studentenschaft gliederte sich 1939/40 in die folgenden Gaue:

  1. Baden
  2. Bayerische Ostmark
  3. Danzig
  4. Düsseldorf
  5. Essen
  6. Franken
  7. Groß-Berlin
  8. Halle-Merseburg
  9. Hessen-Nassau
  10. Koblenz-Trier
  11. Kurhessen
  12. Mark Brandenburg
  13. Magdeburg-Anhalt
  14. Mainfranken
  15. Mecklenburg
  16. München-Oberbayern
  17. Osthannover-Weser-Ems
  18. Ostpreußen
  19. Pommern
  20. Saarpfalz
  21. Sachsen
  22. Schlesien
  23. Schlesien-Holstein
  24. Schwaben
  25. Steiermark
  26. Sudetenland
  27. Süd-Hannover-Braunschweig
  28. Tirol-Vorarlberg
  29. Thüringen
  30. Westfalen-Nord
  31. Westfalen-Süd
  32. Gau Wien
  33. Wüttemberg-Hohenzollern
  34. Ausland

Vorsitzer der Deutschen Studentenschaft

Amtszeit Name Korporation
1919/20 Otto Benecke Verband der Vereine Deutscher Studenten, VDSt Göttingen
1920/21 Peter van Aubel Kath. Freie Vereinigung Köln
1921/22 Franz Holzwarth Göttingen
1922/23 Fritz Hilgenstock Hannoversche Burschenschaft Arminia
1923/24 Arthur Fritsch KDStV Winfridia Breslau
1924–1926 Hellmut Bauer Burschenschaft Teutonia zu Kiel
1926/27 Günter Thon Burschenschaft Arminia Brünn
1927–1929 Walter Schmadel Burschenschaft Danubia München
1929/30 Erich Hoffmann Corps Austria Frankfurt am Main
1930/31 Hans-Heinrich Schulz Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen
1931 Walter Lienau Corps Isaria
1931–33 Gerhard Krüger Burschenschaft Arminia Greifswald im Allgemeinen Deutschen Burschenbund
1933/34 Oskar Stäbel Landsmannschaft Suevia Karlsruhe
Juli 1934 bis Februar 1936 Andreas Feickert[1] ./.
ab Februar 1936 Gustav Adolf Scheel, Reichsstudentenführer VDSt Heidelberg

Studententage der Deutschen Studentenschaft

Studententag Jahr Stadt Bedeutung
1. Studententag Juli 1919 Würzburg Gründung der DSt
außerordentlicher Studententag Mai 1920 Dresden Studentenrecht und Mitgliedschaftsfrage
3. (2. ordentlicher) Studententag Juli 1920 Göttingen Sammlung des völkischen Flügels im Deutschen Hochschulring, Göttinger Notverfassung
4. (3. o.) Studententag Juli 1921 Erlangen Gründung der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft e. V. (später Studentenwerk), Erlanger Programm
a.o. Studententag Mai 1922 Honnef Sammlung der republiktreuen Minderheit
5. (4. o.) Studententag Juli 1922 Würzburg Wahl eines völkischen Gegenvorstands
6. (5. o.) Studententag Juli 1923 Würzburg Sieg der völkischen Richtung
7. Studententag Juli/August 1924 Innsbruck
8. Studententag Juli/August 1925 Berlin stv. Vorsitzender Ulrich Kersten[2]
9. Studententag Juli/August 1926 Bonn
10. Studententag Juli 1927 Würzburg
11. Studententag Juli/August 1928 Danzig Gründung der Langemarck-Spende zum Ausbau des Deutschen Soldatenfriedhofs Langemarck. Schmadel und Kersten zur Konferenz der Confédération internationale des étudiants in Paris, Langemarck-Besuch von Vertretern der DSt.
12. Studententag Juli 1929 Hannover
13. Studententag Juli 1930 Breslau
14. Studententag Juli 1931 Graz Wahl des ersten nationalsozialistischen DSt-Vorsitzenden
15. Studententag 14.–16. Juli 1932 Königsberg i. Pr. Nachdem das Führerprinzip eingeführt worden war, zogen die Deutsche Burschenschaft, die Deutsche Landsmannschaft, die Deutsche Sängerschaft und der Wingolfsbund ihre Vertreter aus der Deutschen Studentenschaft zurück. Der Kösener SC-Verband hatte nicht teilgenommen. Der Vertreter-Convent versuchte die Lücken zu füllen.[3]
16. Studententag Juli/August 1933 Monschau
? Studententag Juni 1938 Heidelberg
? Studententag Mai 1939 Würzburg 20-Jahrfeier der DSt-Gründung
? Studententag August 1941 Käsmark, Slowakei

Verweise

Fußnoten

  1. Lutz Hachmeister: Schleyer: eine deutsche Geschichte, C.H.Beck, 2004, S. 98
  2. Kersten war Angehöriger des Corps Silesia Breslau
  3. Siegfried Schindelmeiser: Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr., Bd. 2. München 2010, ISBN 978-3-00-028704-6, S. 401–403.