Die Degenhardts

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FILM

Die Degenhardts.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die Degenhardts
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1944
Laufzeit: 91 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tobis-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Deutsche Filmvertriebs GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Werner Klingler
Regieassistenz: Rudolf Hilberg
Produktionsleitung: Conrad Flockner
Musik: Herbert Windt
Ton: Hans Rütten
Dialogregie: Georg Zoch
Dialogbuch: Wilhelm Krug
Kamera: Georg Bruckbauer
Kameraassistenz: Wolfgang Hewecker
Bauten: Fritz Maurischat,
Fritz Lück
Kostüm: Gertrud Recke
Aufnahmeleitung: Fritz Schwarz,
Willi Strenger
Herstellungsleitung: Heinrich George
Schnitt: Ella Ensink
Besetzung
Darsteller Rolle
Heinrich George Vater Degenhardt
Heinz Klingenberg Prof. Cornelius
Ernst Legal Herr Sartorius
Wolfgang Lukschy Sohn Robert Degenhardt
Gunnar Möller Sohn Detlev Degenhardt
Ilse Petri Tochter Christine Degenhardt
Werner Pledath Bürgermeister
Ernst Schröder Sohn Jochen Degenhardt
Renée Stobrawa Mutter Degenhardt
Erich Ziegel Inspektor a.D.
Carl Kemper Lorenzen
Werner Kepich Fürhälter
Knut Hartwig Kersten
Georg August Koch Uralter Mann
Robert Forsch Wendelin
Alfred Maack Wirt
Günther Körner Sohn Otto Degenhardt
Hilde Jansen Schwiegertochter Trude Degenhardt
Herwart Grosse Herr Jürgensen
Walter Bechmann Herr Krüger
Trude Tandar Wirtschafterin Quandel

Die Degenhardts ist ein deutscher Spielfilm von 1944. Der Film wurden in Stralsund, Lüneburg und Lübeck im Zeitraum vom 18. Juni bis Oktober 1943 gedreht. Die Uraufführung fand am 11. August 1944 in Berlin (Kosmos Tegel) statt.

Weiterer Titel

  • Der blaue Brief (Arbeitstitel)

Auszeichnungen

  • Staatspolitisch wertvoll
  • Künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Im Hause Degenhardt werden große Vorbereitungen getroffen – kein Wunder, denn das Familienoberhaupt wird 65 Jahre alt. Am Morgen des Ehrentages: Gratulationskur der Frau und seiner Kinder Christine, Jochen, Otto und Detlev, längeres Verweilen am Frühstückstisch – so kommt es, daß der sonst so korrekte und pflichtbewußte Herr Stadtobersekretär zum erstenmal in seinem Leben unpünktlich im Dienst erscheint. – Vielleicht trug aber auch ein Schreiben von der Stadtverwaltung zu seiner Verspätung bei, denn die Behörde hatte ihn zu einer Amtshandlung – wie sie sich auszudrücken beliebte – im kleinen Sitzungssaal des Rathauses gebeten. Die ganze Familie gibt sich nun der Hoffnung hin, man werde dem Vater in diesem Tage den lang ersehnten und verdienten Titel Inspektor zuerkennen.

So steht auch die abendliche Geburtstagsfeier ganz im Zeichen dieses Ereignisses. Vater Degenhardt begibt sich am nächsten Tag aufs Rathaus. Mit Herzklopfen betritt er den Sitzungssaal und erfährt, daß er in den wohlverdienten Ruhestand versetzt werden soll. Müde und enttäuscht verläßt er seine liebgewordene Arbeitsstätte. Daheim ist inzwischen alles festlich hergerichtet worden zum Empfang des Herrn Inspektors; eine blumengeschmückte Tafel erwartet ihn. Als er die glückliche Erregung seiner Lieben sieht, fehlt ihm der Mut, die Wahrheit zu sagen und damit allen die Freude zu nehmen. So läßt er sich als Inspektor feiern und geht am folgenden Morgen wie üblich aus dem Hause. Wie sonst nimmt er seinen Weg zum Amt. In die Bierstube „Butterblume“ kehrt er ein und trifft hier den mit ihm abgesetzten Inspektor, der auch den Abschied vom Amt noch nicht verwinden kann. Wie sonst besprechen die beiden dienstliche Vorgänge und beschließen, sich nun täglich in der Bierstube zu treffen.

Als Degenhardt an einem der kommenden Tage nach dem Inspektor ausschaut, vernimmt er im Rundfunk die Nachricht von der Mobilmachung. Nach Hause gekommen, erwartet ihn bereits sein ältester Sohn Robert in der blauen Marineuniform, um Abschied vom zivilen Leben und seinen Angehörigen zu nehmen. Inzwischen tobt der Krieg an Deutschlands Grenzen, tragen unsere Soldaten ihre siegreichen Waffen tief in Feindesland hinein. Da beginnt der Feind, friedliche deutsche Städte mit blutigem Terror zu überziehen. Auch Degenhardts Heimatstadt Lübeck wird eines Tages von den gewissenlosen Mordbrennern heimgesucht. Zerrissenen Herzens geht Degenhardt mit den Seinen über verwüstete Straßen und Plätze. Aber überall sieht er fleißige Hände am Werk, das Zerstörte wieder aufzubauen. Auch er wird nicht beiseite stehen: Die Stadtverwaltung gibt ihm Gelegenheit mitzuarbeiten; an seinem alten Arbeitsplatz steht Degenhardt und erfüllt gewissenhaft als „Inspektor“ seine Pflicht. In seines Volkes Schicksalsstunde ist seinem Wünschen und Hoffen eine späte Erfüllung geworden.


Wissenswertes

Bis zum Frühjahr 1942 spielten Bombenangriffe auf die Städte noch keine große Rolle, es gab nur gelegentlich Vorstöße meistens schwacher Flugverbände. Erst mit dem großen Nachtangriff auf Lübeck begann der eigentliche Bombenkrieg. Der Spielfilm mied die Themen lange Zeit. Nur hin und wieder traten sie wie in „Zwei in einer großen Stadt“ im Hintergrund der Filmhandlung auf. Eine Ausnahme bildet der Film „Die Degenhardts“. Noch im Juli 1944 ging es in diesem Film um die Bereitschaft zur Unterordnung und Pflichterfüllung, im Angesicht des Krieges müssen sich Vater und Sohn versöhnen, denn der Kampf fürs Vaterland ist wichtiger. Die Vorführung des Filmes wurde nach 1945 von der alliierten Militärregierung verboten.

Zitat

„Die TOBIS stößt mit ihren Film ‚Die Degenhardts‘ in ein Gebiet vor, in das wir alle in der Wirklichkeit mit einbezogen sind, in das Gebiet des Heimatlebens während des Krieges. Anhand der Schicksale einer Familie, die in einer norddeutschen Stadt lebt, gestaltete der Spielleiter Werner Klingler ein allgemeingültiges Bild von den Freuden und Sorgen des Einzelnen, das hier nun Farbe erhält. Irgendwie erlebt jeder das große Kriegsschicksal von seiner eigenen, privaten Erlebniswelt aus, und so hat auch der Film das Private in den Vordergrund gestellt. In dem Stadtobersekretär Degenhardt, der von Heinrich George in aller Behäbigkeit, Strenge und Herzensgüte gezeichnet wird, sehen wir den deutschen Bürger, dessen Welt sich zwischen den Mauern seines Hauses und im Kreise seiner Familie abspielte, bis durch den Ausbruch des Krieges diese Welt erschüttert wird und neue Aufgaben und Pflichten an jeden herantreten. Wenn hier auch nur skizzenhaft angedeutet, da der Film zum größten Teil kurz vor dem Krieg spielt, sehen wir doch die ganze große Familie irgendwo im Einsatz für das Vaterland. Die Söhne an der Front, die Töchter als Rot-Kreuz-Schwester und in der Munitionsfabrik. Allgemeine Schicksale also und darum auch für jeden von Interesse.“ — Ingeborg Lohse

Der Film

Filmplakat