Diehm, Theophil
Theophil „Theo“ Günter Diehm ( 14. Dezember 1911 in Graben-Neudorf bei Karlsruhe; 10. April 2010 in Lippstadt) war ein deutscher Arzt und Sanitätsoffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeld- (ggf. Oberst-) und Divisionsarzt der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach Abitur, Studium und Promotion trat der begeisterte Segelflieger Theophil Diehm 1935 der Luftwaffe der Wehrmacht bei.
Zweiter Weltkrieg
Als Fallschirmjäger-Arzt nahm Diehm an den Feldzügen des Krieges teil, so mit der Sturm-Abteilung „Koch“ 1940 in Frankreich und mit dem IV. Bataillon/Luftlande-Sturm-Regiment 1 beim Unternehmen „Merkur“, der Eroberung Kretas als Schlußakt des Balkanfeldzuges. Sein Vorgesetzter war der Regimentsarzt Oberstabsarzt Dr. Heinrich Neumann, Stabsarzt Dr. Waldemar Roddewig dessen Stellvertreter. Diehms geheimer achtseitiger Sanitätsbericht über die Schlacht, den Verlusten, den Heldentaten und Tragödien auf Kreta gehört zu wichtigsten und authentischsten Dokumenten zur außergewöhnlichen Leistung der Sanitätstruppe der Wehrmacht im Weltkrieg.
Diehm wurde am 1. Juli 1942 zum Oberstabsarzt (Major) befördert und wurde Kommandeur der Luftwaffen-Sanitäts-Bereitschaft (mot) 5/III, die sich in den Hauptverbandplätzen an der Ostfront (Polen, Litauen, Weißrußland, Rußland) hervorgetan hat, aber selbst immer wieder schwere Verluste erleiden mußte, so z. B. am 15. März 1943 bei Konotop bei einem Fliegerangriff, dem Tag, als Charkow von deutschen Truppen zurückerobert wurde.
Die 7. Fallschirmjäger-Division wurde am 9. Oktober 1944 unter Einbeziehung der Fallschirmjäger-Division „Erdmann“ aufgestellt. Dazu traten Ausbildungseinheiten der Luftwaffe sowie Alarmeinheiten aus Heer und Luftwaffe. Bei der 7. FJD wurde Diehm am 10. Januar 1945 zum Divisionsarzt ernannt und erlebte die blutige Reichsverteidigung und den Endkampf um Deutschland. Im April 1945 geriet er mit der Division in britische Kriegsgefangenschaft, durfte aber weiter die Verwundeten und Kriegsversehrten behandeln, was noch lange nach der Kapitulation der Wehrmacht andauerte.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft war Dr. med. Theo Diehm niedergelassener Allgemeinmediziner in Lippstadt (Kernstadt, Cappeltor 1).
Tod
Dr. med. Theophil „Theo“ Günter Diehm verstarb im April 2010 mit 98 Jahren.
Familie
Theophil „Theo“ wurde als Sohn von Friedrich Diehm ( 5. September 1884 in Karlsruhe) und seiner aus Spöck stammenden Gemahlin Käte Julie Elise, geb. Hofheinz (1887–1976) geboren. Theos Vater war Leutnant der Reserve und wurde bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges mobilisiert. Der Badische Leibgrenadier und Familienvater fiel mit nur 30 Jahren am 9. Oktober 1914 an der Kriegsfront in Nordfrankreich. Sein Leichnam wurde von der wohlhabenden Familie angefordert und in das Deutsche Kaiserreich transportiert. Leutnant d. R. Diehm wurde auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe, Abteilung für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, feierlich beigesetzt.
Ehe
Stabsarzt Theophil Diehm heiratete am 3. Januar 1939 seine Verlobte Marianne Brinkop (1913–2006), aus der Ehe sind vier Söhne entsprossen: Alexander, Roland, Thomas und Matthias.
Auszeichnungen(Auszug)
- NSFK-Segelfliegerabzeichen (C-Prüfung)
- Wehrmachts-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Fallschirmschützenabzeichen der Luftwaffe
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Erdkampfabzeichen der Luftwaffe
- Ärmelband „Kreta“
- Silberteller des Luftlande-Sturm-Regiments 1 am 20. Mai 1943 (wie z. B. auch Rolf Jäger)