Neumann, Heinrich

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Dr. med. Heinrich Neumann

Heinrich Neumann (Lebensrune.png 17. Februar 1908 in Berlin-Steglitz; Todesrune.png 19. Mai 2005 in Düsseldorf) war ein deutscher Sanitätsoffizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberstarzt, Fallschirmjäger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Reserveoffizier der Bundeswehr.

Leben

Spanienkämpfer, Fallschirmjäger und Sanitätsoffizier der Wehrmacht, Ritterkreuzträger des Unternehmens „Merkur“ Dr. Heinrich Neumann

Abstammung

Neumann wurde 1908 in Steglitz bei Berlin als zweiter Sohn des königlich-preußischen Vorschullehrers Wilhelm Neumann und seiner Ehefrau Anna, geborene Blobel geboren.

Studium

  • Studium der Medizin an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin; während des Studiums aktives Mitglied des Akademischen Rudervereins zu Berlin-Grünau; 2 Sommer-Semester Rudertraining im Rennboot
  • 25. Juli 1931 Medizinisches Staatsexamen mit der Note „Sehr gut“.
  • 18. Juni 1934 Promotion zum Doktor der Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster

Militär

Neumann erhielt 1932 seine Einberufung in das Infanterie-Regiment 9 der Reichswehr, 1933 erfolgte die Versetzung zur 6. preußischen Sanitäts-Abteilung als Bataillonsarzt beim 1. Infanterie-Regiment 17 und Abteilungsarzt im Standort-Lazarett Braunschweig. 1934 Verabschiedung; Übertritt zur getarnten Luftwaffe; Truppenarzt an der Verkehrsfliegerschule Braunschweig. Dort erhielt er selbst eine fliegerische Ausbildung als Beobachter. 1935 Versetzung zum Luftkommando II Berlin, Verwendung als Adjutant beim Luftkreisarzt II. Dort Beginn der fliegerischen Ausbildung als Flugzeugführer beim DLV in Staaken.

Ab 1936 war er Truppenarzt bei der Legion Condor,[1], im Februar 1938 wegen Teilnahme an fliegerischen Einsätzen und Feindflügen Strafversetzung in die Heimat durch den Leitenden Sanitätsoffizier, Oberfeldarzt Dr. Schmift. Frühjahr 1938 Versetzung nach Königsberg als Luftwaffen-Standortarzt und Abteilungsarzt I. Flag-Regt. 1. Kommandeur einer Sanitätsschule.

Ab Herbst 1938 wurde er in die 7. Fliegerdivision als Adjutant des Divisionsarztes versetzt. Im Mai 1939 wurde er Chef der Fallschirm-Sanitäts-Kompanie 7 in Gardelegen.

Zweiter Weltkrieg

Juni 1940 war er dann Kommandeur der Fallschirm-Sanitätsabteilung 7 in Brandenburg. 1941 war er bei der Luftlandung in Rotterdam und in Kreta mit der Kampfgruppe „Meindl“ an vorderster Front dabei. Ab 1942 war er als Divisionsarzt der Luftwaffen-Division „Meindl“ in Rußland eingesetzt.

Hebst 1942 wurde er Korpsarzt XIII. Fliegerkorps (Aufstellung von 20 Luftwaffen-Felddivisionen auf den Truppenübungsplätzen Groß-Born, Mlawa und Bergen); anschließend Korpsarzt des so umbenannten II. Fallschirmkorps.

1943 wurde er Luftgau-Arzt im Feldluftgau XXVII in Minsk (Mittelabschnitt) und im Juni 1944 erfolgte seine Rückkehr zur Fallschirmtruppe durch Versetzung zum II. Fallschirmkorps als Korpsarzt.

Würdigung

Er zeichnete sich besonders beim Unternehmen „Merkur“ aus. Am 21. Mai 1941 wurden erste Erfolge und dabei jener Erfolg errungen, der den deutschen Sieg einleiten sollte. Oberstabsarzt Dr. Neumann, der als leitender Sanitätsoffizier seines Regiments am Vortag bei Maleme abgesprungen war, sah sich außerstande, die Sanitätsversorgung seines Regiments aufzubauen. Da die meisten und alle höheren Offiziere gefallen waren und sich überlebende Soldaten seines Regimentes um ihn als überlebenden Offizier sammelten, legte er die Rote-Kreuz-Binde ab und agierte nun als taktischer Führer. Sein Stellverterter, Stabsarzt Dr. Waldemar Roddewig, übernahm seine Aufgaben. Im späteren Antrag zur Verleihung des Ritterkreuzes hieß es:

„Der Entschluß von Oberstabsarzt Dr. Neumann, mit schwachen Kräften den Nordwestteil der Höhe 107 anzugreifen und so die Bedrohung des Flugplatzes Máleme durch die auf der Höhe stehenden Flak auszuschalten, erwies sich als schlachtentscheidend.“
Oberstarzt der Reserve a. D. Heinrich Neumann
Ordenskissen bei der Beisetzung

Endkampf

Kämpfe in der Normandie mit dem II. Fallschirm-Korps; anschließend Front an der Maas; Wesel-Brückenkopf; Arnheim; Schlacht um den Reichswald; Niederrhein-Front; Kämpfe am Küstenkanal.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war Neumann Leitender Sanitäts-Offizier der Lazarette im Kreis Schleswig, später dann als praktischer Arzt in Hamburg tätig, in der Bundeswehr brachte er es als Reservesanitätsoffizier zum Oberstarzt d. R.

Beförderungen

  • 1.5.1933 Unterarzt
  • 1.8.1933 Assistenz-Arzt
  • 1.5.1934 Oberarzt
  • 1.8.1935 Stabsarzt
  • 1.6.1939 Oberstabsarzt
  • 1.2.1942 Oberfeldarzt
  • 1.9.1943 Oberstarzt

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Karl Kollatz: „Dr. Heinrich Neumann. Ritterkreuzträger und Frontarzt der Fallschirmjäger“, Landser Großband 699 (1122), Verlag: Pabel, Rastatt, 1987 (Bestellmöglichkeit)

Fußnoten

  1. Freiwilligenmeldung zur Legion Condor, Bürgerkrieg in Spanien, Truppenarzt bei der Jagdgruppe 88 mit eigenem, dem Truppenarzt gehörigem Flugzeug (zunächst ein uralter spanischer Schlitten, danach KL 32 (Kabinen-Klemm), später He 51 sowie Me 108 zur Versorgung der verstreut in Nord-Spanien gelegenen Jagdstaffeln. Dort selbst zahlreiche Transportflüge und Werkstattflüge. Dezember 1937 Versetzung zur Kampfgruppe 88.