Dierks, Margarete

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Dr. phil. Margarethe Dierks, u. a. Gelehrte, Erzieherin, Dichterin und deutsche Mutter

Charlotte Martha Margarete Dierks, geborene Nax (Lebensrune.png 7. März 1914 in Metz-Sablon, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 15. Juli 2010 in Darmstadt), war eine deutsche Philologin, Historikerin, Biographin, Journalistin, Lyrikerin und Schriftstellerin sowie Pädagogin.

Werdegang

Traueranzeige
Danksagung
Tod der Tochter Elke 2017
Heim zu Deutscher Feier – Sang und Sage zu deutscher Feier in Heimat und Haus, Verlag „Deutsche Revolution“, Düsseldorf 1938.jpg
Sonnentau. Märchen im Jahreskranze (Margarete Dierks).jpg
Jakob Wilhelm Hauer. 1881 - 1962. Leben, Werk, Wirkung. (Margarete Dierks).jpg

Nach dem Besuch der Königin-Luise-Schule in Wilhelmshaven, der Sophienschule (Realgymnasium) in Hannover (Freistaat Preußen) und dem Abitur 1933 studierte Dierks, Tochter eines Architekten in Hannover, Geschichte, Deutsch, Literatur und Philosophie, zunächst in Göttingen, ab dem Sommersemester 1934 dann in Rostock (exmatrikuliert am 20. Februar 1936). 1938 wurde die junge Mutter an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock zum Dr. phil. promoviert. Im Dritte Reich schrieb sie auch Arbeitsunterlagen für die Ortsgruppenschulung der NSDAP.

Glauben und Ehe

Schon 1932 trat sie aus der evangelisch-lutherischen Kirche aus und schloß sich dem LudendorffschenTannenbergbund“ an, für den sie als Rednerin auftrat. 1935 heiratete sie, Tochter Elke Hildegard wurde 1936 in Celle geboren. 1937 wurde sie Mitglied im „Bund für Deutsche Gotterkenntnis“.

Nachkriegszeit

1945 wurde sie vom Besatzer interniert und mußte sich 1948 einem „Entnazifizierungsverfahren“ unterwerfen. 1951 bis 1955 war sie Herausgeberin der Zeitschrift „Die Darmstädterin“. Ebenfalls seit den 1950er Jahren war Dierks als freie Journalistin für das 1986 eingestellte „Darmstädter Tagblatt“ tätig und veröffentlichte regelmäßig in der vom Verein „Freie Akademie“ herausgegebenen Zeitung „Wirklichkeit und Wahrheit“. Nach erneutem Studium am Pädagogischen Institut Jugenheim (Schloß Heiligenberg) in Jugenheim 1957 bis 1959 und dem Staatsexamen wurde sie schließlich Lehrbeauftragte am Pädagogischen Institut Darmstadt und von 1963 bis 1968 am Institut für Jugendbuchforschung an der Universität Frankfurt. Noch bis 1976 erhielt sie zahlreiche Aufträge in der Ausbildung für Lehrer und Sozialpädagogen in Hessen und Schleswig-Holstein.

„Als Journalistin schrieb sie ab 1950 viele Jahre für das Feuilleton des Darmstädter Tagblatts. In den 1950er Jahren trat sie in Korrespondenz mit Nationalsozialisten und Vertretern der sich formierenden Neuen Rechte wie z. B. Hans Grimm (Volk ohne Raum, 1926, und Bundestagskandidat für die Deutsche Reichspartei 1953) und nahm an den von ihm organisierten Lippoldsberger Dichtertagen regelmäßig teil. In der 1956 gegründeten Freien Akademie wirkte sie aktiv mit und veröffentlichte regelmäßig in der akademieeigenen Zeitung Wirklichkeit und Wahrheit. Von 1957 bis 1959 studierte sie am Pädagogischen Institut in Jugenheim und legte das Staatsexamen als Volks- und Realschullehrerin ab. Lehraufträge zu Kinder- und Jugendbuchliteratur in Jugenheim und am Institut für Jugendbuchforschung der Universität Frankfurt schlossen sich an. Auch war sie Referentin an der Volkshochschule.“[1]

Im Jahr 1999 sollte Frau Dierks in der Stadtbibliothek Darmstadt eine Lesung halten, was bei Linksextremisten für Aufregung sorgte, ebenfalls Mitte 2000, als Dr. Dierks durch den Darmstädter Oberbürgermeister Peter Benz zu einer Veranstaltung im Darmstädter Haus der „Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung“ zur Ehrung der Schriftstellerin Dorothea Hollatz eingeladen worden war. In der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung kam es zu Auseinandersetzungen. Schließlich mußte die Veranstaltung abgesagt werden.

Anläßlich des dritten Todestages von Karl Hermann Kraus am 6. März 2000 erschienen seine Schamanenbilder in Beziehung mit Strophen in Haiku-Form von Margarete Dierks. Ebenso 2000 erschien im Justus von Liebig Verlag eine Neuauflage von „Siegfried oder Die Zerstörung eines Lebens“ (erschienen im Alsatia-Verlag 1969) anläßlich des 100. Geburtstags von Grace Rasp-Nuri (1899–1978),[2] ermöglicht durch editorische Vorarbeiten von Margarete Dierks, die mit der Schriftstellerin seit den 1950er Jahre befreundet war. Aus Anlaß ihres 90. Geburtstages wurde ihr im Rundbrief vom November 2004 der „Freien Akademie“ durch Reinald Eckhardt herzlich gratuliert.

„Frau Dierks ist seit langem mit der FREIEN AKADEMIE verbunden. Zu Beginn der 1960er Jahre nahm sie erstmals an einer FA-Tagung teil, am 20. März 1964 wurde sie FA-Mitglied. Durch Vorträge, Lesungen, Diskussionsbeiträge und Veröffentlichungen gelang es ihr, das FA-Profil wesentlich mitzugestalten. Die 1986 erschienene Biographie über den maßgeblichen FA-Gründer Jakob Wilhelm Hauer (1881-1962) ist ihr großes Werk, das eine detaillierte Schilderung der FA-Anfänge enthält. Wegen ihrer Verdienste um die Akademie verlieh ihr die FA-Mitgliederversammlung am 3. Juni 2000 die Ehrenmitgliedschaft. Frau Dierks ist in bewunderungswürdiger Weise nach wie vor als Vortragende und Diskutantin tätig. Die FREIE AKADEMIE gratuliert der Jubilarin sehr herzlich zum ‚runden‘ Geburtstag und dankt für ihr jahrzehntelanges FA-Engagement.“

Mitgliedschaften (Auswahl)

Tod

Dr. Margarete Dierks verstarb am 15. Juli 2010 in Darmstadt, ihre vielen Freunde haben sie als bescheidene, zurückhaltende, liebenswerte und hilfsbereite deutsche Frau in Erinnerung, die bis ins hohe Alter begeisterungsfähig blieb und ihr deutsches Vaterland so sehr liebte.

Zitate

  • „Der Instinkt, der in dem konservativen Landadelskreise ohne Zweifel vorhanden war, konnte irgendwelche Forderungen nicht durchsetzen, denn im fehlte die Unterstützung durch wissenschaftliche Rasseerkenntnis. Zudem ward er in seinem Wollen gehemmt durch den christlichen Glauben, der dem Christen befiehlt, auch den fremdblütigen Getauften als Bruder in Christo anzunehmen. […] Unter dem Mantel des Christentums ist damals mancher Jude in preußisch-deutsche Familien und in Lehr- und Staatsstellen eingegangen. […] In der Folge der Zeit erhielt der Instinkt des Blutes von der Naturwissenschaft die Beweise, die er brauchte, um sein inneres Gesetz in der öffentlichen Gesetzgebung geltend zu machen. Erlebnis und Erfahrung unseres Volkes traten hinzu, bis nach gewaltigen Ringen sich ein deutscher Staat auf rassischer und völkischer Grundlage erhob. Er hat die Judenfrage endgültig der christlich-religiösen Sphäre entrückt, indem er ihre Entscheidung auf den Boden völkischer Gesetzgebung fällte. Er traf diese Entscheidung, wie es ‚das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre‘ zum Ausdruck bringt, ausschließlich in dem Bewußtsein der Verantwortung und Verpflichtung für die Zukunft unseres deutschen Volkes.“ — aus der Dissertationsschrift
  • „Wenn alle artfremden Trümmer weggeräumt sind, wird der Reichtum an Sang und Sage mannigfach aufblühen, und die Festzeiten des Jahres werden aufs neue umrankt sein von artechtem Deutschen Singen und Dichten.“ — in der Nachkriegszeit

Schriften (Auswahl)

  • Heim zu Deutscher Feier – Sang und Sage zu deutscher Feier in Heimat und Haus, Verlag „Deutsche Revolution“, Düsseldorf 1938
  • Die preußischen Altkonservativen und die Judenfrage 1810/1847, Rostock 1939 (Dissertation)
    • Kernthemen der Arbeit sind die jüdische Emanzipation und die Judenfrage, dennoch wurde ihr 1939 der beantragte Zuschuß für den Druck der Dissertationsschrift vom Staat abgelehnt.
  • Sonnentau – Märchen im Jahreskranze, L. C. Wittich Verlag, Darmstadt 1950
    • 1953 erschienen als Sonnentau – Märchen im Jahreslauf
  • Elsa Schwarze-von Arnim. Eine Bildbiographie,[3] Rosgarten Verlag, Konstanz 1958
  • Verwandelt werden – Gedichte, in: „Aussagen, rhythmisch“, Teil I, Silberburg-Verlag, Stuttgart 1958
  • Lerne der Botschaft vergängliche Schrift, in: „Aussagen, rhythmisch“, Teil II, Silberburg-Verlag, Stuttgart 1961
  • Noch sind wir begnadigt zu sein, in: „Aussagen, rhythmisch“, Teil III, Silberburg-Verlag, Stuttgart 1964
  • Vom Bilderbuch zum Arbeitsbuch – Eine Studie im Auftrag des Instituts für Jugendbuchforschung in Frankfurt, Ensslin & Laiblin Verlag, 1965
  • Die deutsche Jugendliteratur seit 1945, in: „Geschichte des deutschen Jugendbuchs“ von Irene Dyhrenfurth, Atlantis Verlag, Zürich / Freiburg 1967
  • Sieben Gedichte, Selbstverlag, Darmstadt 1968
  • Darmstädter Theaterjahre. Erinnerungen erzählt von Elli Büttner, aufgeschrieben von Margarete Dierks. Mit zahlreichen Schwarzweißabbildungen im Text und auf Tafeln, Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1970
  • Zwischen Zenit und Nadir. Gedichte. Hessische Beiträge zur deutschen Literatur, Gesellschaft Hessischer Literaturfreunde, Darmstadt 1970
  • Darmstadt – so wie es war. Ein Bildband, Droste Verlag, Düsseldorf 1973
  • Darmstadt. 1945 - heute, Droste Verlag, Düsseldorf 1973
  • Geibel, Bläschke Verlag, Darmstadt 1974
  • Aufklärung, in: Klaus Doderer (Hg.): „Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur“, Erster Band A–H, Beltz Verlag, Wiesbaden 1975
  • In memoriam Grace Rasp-Nuri, in Darmstädter Echo vom 17. Mai l978
  • Grace Rasp-Nuri, Lebenslauf und Würdigung ihrer Werke, in: Klaus Doderer (Hg.): „Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur“, Dritter Band A–H, Weinheim 1979
  • Zeit überwölbt uns. Gedichte, Karlheinz Beicht Verlag, 1979
  • Christian Karl André, in: Klaus Doderer (Hg.): „Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur“, Erster Band A–H, Weinheim / Basel 1984, S. 38
  • Michael Ende, in: Klaus Doderer (Hg.): „Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur“, Erster Band A–H, Weinheim / Basel 1984
  • Kinderwelten, Weinheim 1985
  • Im Odenwald – Landschaft und Menschen im Werk des Malers Johannes Lippmann, Fischbachtal/Odw. 1985
  • Jakob Wilhelm Hauer. 1881–1962. Leben – Werk – Wirkung, Verlag Lambert Schneider, Heidelberg 1986
  • Immer weniger Worte – Lyrik in Haiku-Form (mit Bildbeigaben von Inge und Fritz Vahle), Justus-von-Liebig-Verlag, Darmstadt 1986
  • Jakob Wilhelm Hauer, Heidelberg 1986
  • Sie gingen voran – Vier bedeutende Darmstädter Frauen des 19.Jahrhunderts, Darmstadt 1990
  • Lichtwandel – Gedichte aus Jahrzehnten, Justus-von-Liebig-Verlag, Darmstadt 1994
  • „denn sie ist ganz natürlich“ – Luise von Gall – aus Biographie, Briefen und Werken, 1995
  • Fünfzehn Jahre Deutsches Polen-Institut Darmstadt – Werkstattbesichtigung 1980-1995, 1995
  • ... denn sie ist ganz natürlich, Darmstadt 1996
  • Die Erzähl-Haltung als Gestaltungsprinzip, Göttingen 1997
  • Freundesgabe, Arbeitskreis für deutsche Dichtung, Göttingen 1997

Herausgeberin

  • Ilse Langner: Jugend in Schlesien – Texte der Erinnerung, 1989
  • Gebildet, ohne gelehrt zu sein – Essays, Berichte, Briefe von Luise Büchner, Darmstadt 1991

Fußnoten