Endkampf um Ostpreußen
Der Endkampf um Ostpreußen begann am 12. Januar 1945 mit der sowjet-bolschewistischen Großoffensive gegen das Deutsche Reich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Schlacht um Ostpreußen fand vom 13. Januar bis zum 25. April 1945 statt und war die blutigste und längste Schlacht im Jahre 1945, nachdem bereits im Oktober 1944 sowjetische Truppen im Memelland eingefallen waren. Die Schlacht erlebte ihren Höhepunkt mit dem Kampf um die Festung Königsberg unter ihrem Kommandanten Otto Lasch.
Kriegsverbrechen
Dabei kam es massiv zu rot-bolschewistischen Kriegsverbrechen, wie zum Beispiel dem Massaker von Metgethen. Die Stadt verteidigte sich dennoch drei Monate lang heldenhaft und kapitulierte völlig eingeschlossen und ausgehungert erst am 9. April 1945.
Verlauf
1944
Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und der Operation Bagration standen sowjetische Truppen bei Anbruch des Winters an der Grenze zum Deutschen Reich. Bereits im Herbst 1944 kam es zu vereinzelten Einbrüchen in deutsches Reichsgebiet, die jedoch allesamt von der Wehrmacht und Angehörigen des Volkssturms abgewehrt und teilweise zurückgeschlagen werden konnten. Gauleiter Erich Koch hatte demzufolge auch richtigerweise keine Evakuierung geplant, da offenbar mit der dann bis Kriegsende untätigen Kurlandarmee zum Frühjahr 1945 ein massiver Gegenstoß geplant gewesen war. Die Westalliierten hatten Stalin jedoch in Anbetracht der deutschen Ardennenoffensive zu einem sofortigen Entlastungsstoß im Osten gedrängt. Trotz des Winters und der äußerst ungünstigen Bedingungen gingen russische Truppen demzufolge zum Vorstoß über.
1945
Nach dem Angriff verteidigte Generalmajor Ernst Knebel im Januar 1945 die Linie Tapiau-Wehlau. Seine Männer nannten ihn ehrfurchtsvoll den „Löwen von Wehlau“. Im Samland wurde in härtesten wochenlangen Abwehrkämpfen durch die Deutsche Wehrmacht bei Temperaturen von bis zu -20° Celsius der einzige Fluchtweg nach Pillau offengehalten.
Am 26. Januar 1945 wurde dann von sowjetischen Truppen bei Elbing das Frische Haff erreicht und Ostpreußen eingekesselt. Bei Balga bei Heiligenbeil schloß sich der Kessel. Im sogenannten Heiligenbeiler Kessel kämpften deutsche Soldaten verzweifelt bis zum Äußersten, um deutschen Zivilisten die letzte Fluchtmöglichkeit über das Haff zu ermöglichen. Während der Schlacht um Ostpreußen wurde auch das Fallschirm-Panzerkorps „Hermann Göring“ zusammen mit Teilen der 4. Armee im Kessel von Heiligenbeil eingeschlossen. Augenzeugenberichte erwähnen wiederholt, daß die Besatzungen der sowjetischen Panzer der ersten Stoßtruppen akzentfrei Deutsch sprachen.[1]
Endkampf
Im Morgengrauen des 29. März 1945 verließen die letzten verbliebenen Wehrmachtssoldaten vom Haffufer unterhalb der Burgruine Balga in Richtung Pillau das Kampfgebiet, nachdem sie als letzte mit selbstgebauten Flößen dem mittlerweile aussichtslos gewordenen Kampf im Heiligenbeiler Kessel hatten entkommen können.
Folgen
Damit waren Ostpreußen nach fast eintausendjähriger deutscher Geschichte und die eingeschlossenen deutschen Bewohner dem endgültigen Untergang geweiht. Es folgte ein Abschlachten und ein Inferno, das in der Menschheitsgeschichte ohne Beispiel ist.
Siehe auch
- Reichsverteidigung
- Karl Mauss
- Endkampf um Deutschland
- Ritterkreuzträger aus Ostpreußen
- Die letzte Nacht muß man wachen (Roman)
Dokumentationen
- Sturm über Ostpreußen, Polarfilm 2 DVDs, DVD 1: Ostpreußen im Inferno, DVD 2: Ostpreußen im Todeskampf (Bestellmöglichkeit)
Literatur
- Heinz Schön: Ostpreußen 1944/45 im Bild: Endkampf-Flucht-Vertreibung, Arndt-Verlag, ISBN 978-3887410896
- Heinz Schön: Tragödie Ostpreußen 1944-1948, Als die Rote Armee das Land besetzte[2]
- Der Landser, Sonderband Spezial Band 10: Ostpreußens letzte Schlacht (Bestellmöglichkeit)
- Friedrich Hossbach: Schlacht um Ostpreußen, Dikreiter-Verlag, 1951
- Kurt Dieckert / Horst Großmann: Der Kampf um Ostpreußen
Verweise
- Der Kampf um Ostpreußen, Flucht und Vertreibung
- Der Kampf um Ostpreußen. Kriegstagebuch 1944/45 von Karl-Heinz Schmeelke
- Wie die Rote Armee Ostpreußen überrollte
- Die Tragödie Ostpreußens