Meierdrees, Erwin
Hubert Erwin Meierdrees (fälschlicherweise auch Hubert-Erwin Meierdress; 11. Dezember 1916 in Wesel; gefallen 2. Januar 1945 bei Dunalmaas im Königreich Ungarn)[1] war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Sturmbannführer der Waffen-SS und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Erwin Meierdrees wurde im Dezember 1916 als Sohn des Zollsekretärs Hermann Meierdrees geboren. Am 1. April 1931, nach acht Klassen Volksschule, begann er seine dreijährige Lehre zum Bautechniker in Oberhausen, die er erfolgreich abschloß. Am 15. Februar 1933 trat er der Hitler Jugend bei. Er trat am 1. April 1934 der NSDAP (NSDAP-Nr.: 3.601.911) und am 1. August 1934 (SS-Nr.: 265.243) der Leibstandarte bei. Ab dem 1. April 1938 besuchte er die SS-Junkerschule Braunschweig, vom 1. Februar bis 31. März 1939 besuchte er dann den Zugführerlehrgang Dachau, im April 1939 wurde er zum SS-Untersturmführer befördert und am 1. Juni 1939 wurde er Zugführer im 13. Sturm/SS-Standarte „Der Führer“. Am 12. Juni 1939 wurde er in die 4. Batterie des Artillerie-Regiments der SS-Verfügungstruppe versetzt.
Zweiter Weltkrieg
Nach dem Polenfeldzug wurde er am 20. Oktober 1939 Adjutant der I. Abteilung/SS-Totenkopf-Artillerie-Regiment, mit der er im Westfeldzug 1940 und ab Juni 1941 beim Ostfeldzug kämpfte.
Ab Januar 1942 in der Sturmgeschütz-Batterie „Totenkopf“ zeichnete er sich während der Kämpfe im Kessel von Demjansk besonders aus, wofür ihm am 13. März 1942 als SS-Obersturmführer das Ritterkreuz verliehen wurde. Bei den Kämpfen schwer verwundet, wurde er aus dem Kessel ausgeflogen, ab dem 1. April 1942 während der Genesung beim SS-Artillerie-Ersatz-Regiment geführt und am 20. November 1942 zum Kommandeur der I. Abteilung des SS-Panzer-Regiments „Totenkopf“ ernannt. Als Vorbereitung darauf wurde er zuvor vom 26. Oktober bis 14. November 1942 zum Panzer-Kommandeur-Lehrgang an der Panzertruppenschule Wünsdorf kommandiert.
Im September 1943 wurde er zum fünften mal schwer verwundet und nach den schweren Kämpfen bei Oka und am Mius am 5. Oktober 1943 als SS-Hauptsturmführer mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Im Herbst 1943 wurde seine Abteilung mit den neuen „Panthern“ ausgerüstet.
Tod
Erwin Meierdrees fiel am 2. Januar 1945 bei Dunalmaas (Dunaalmás) 60 km nordwestlich der Hauptstadt Budapest beim Unternehmen „Konrad I“, dem gescheiterten Entsatzversuch des IX. Waffen-Gebirgskorps der SS (Kroatisches) in der Festung Budapest durch das IV. SS-Panzerkorps (an der Seite der SS-Division „Wiking“), als sein Panzerkampfwagen V „Panther“ einen Volltreffer erhielt. Auch sein Richtschütze fiel, der Ladeschütze und der Fahrer konnten verwundet aus dem brennenden Panzer entkommen.
Ruhestätte
Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Wien-Zentralfriedhof Gruppe 97; Endgrablage: Block 1, Reihe 6, Grab 9. Auch auf dem Grabstein wird sein Name ebenfalls fälschlicherweise als „Meierdress“ geführt.
Familie
Der SS-Führer hinterließ Ehefrau Anneliese. Aus der Ehe waren fünf Kinder entsprossen.
Beförderungen
- SS-Standartenjunker am 11. September 1938
- SS-Standartenoberjunker am 1. Februar 1939
- SS-Untersturmführer am 20. April 1939
- SS-Obersturmführer am 9. November 1940
- SS-Hauptsturmführer am 20. April 1942
- SS-Sturmbannführer am 30. Januar 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- DLRG-Abzeichen in Gold
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Totenkopfring der SS
- Julleuchter der SS
- SA-Sportabzeichen in Bronze
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 15. November 1939 als SS-Obersturmführer
- 1. Klasse am 9. November 1940 als SS-Obersturmführer
- Allgemeines Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Demjanskschild
- Panzerkampfabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und Gold
- Gold nach seiner fünften Verwundung im September 1943 als SS-Hauptsturmführer
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 13. März 1942 als SS-Obersturmführer und Führer der Sturmgeschütz-Batterie/SS-Totenkopf-Artillerie-Regiment/SS-Division „Totenkopf“/16. Armee/Heeresgruppe Nord
- Eichenlaub am 5. Oktober 1943 (310. Verleihung) als SS-Hauptsturmführer und Kommandeur der I. Abteilung/SS-Panzer-Regiment 3/SS-Panzer-Grenadier-Division „Totenkopf“
Bildergalerie
Meierdrees (links mit Ehrenwinkel) im Gespräch mit Otto Baum, Demjansk 1942
Meierdrees während seiner Genesung nach der Verwundung im Kessel von Demjansk
Erwin Meierdrees und Kurt Meyer (rechts) im Panzerkombi bei Charkow, 1943
Schlacht um Kursk, Juli 1943
Der 1,87 m große Erwin Meierdrees mit Adolf Hitler bei der Eichenlaubverleihung, Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ Ende 1943
Ostfront 1944