SS-Division „Totenkopf“

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Der Totenkopf als Kennzeichen mit Tradition (→ Totenkopfhusaren); Am 25. April 1945 hatte die 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ nur noch eine Stärke von 8.743 Mann und keine schweren Waffen mehr. Hier kam die Division zum Stehen. Nachdem die US-Amerikaner von Westen vorrückten, bezogen Teile der Division Stellungen in der Linie Donau – Dimbach – Weißenbach – St. Oswald – Freistadt. Am 7. Mai 1945 erhielt die Division dann den Befehl, sich nach Westen abzusetzen und in westalliierte Kriegsgefangenschaft zu begeben. Die Divisionsangehörigen wurden am 14. Mai 1945 jedoch völkerrechtswidrig an die Rote Armee ausgeliefert – der Todesurteil für die meisten der Männer.

Die 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ war eine Panzer-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg, die ihren Ursprung in den SS-Totenkopfverbänden des Theodor „Papa“ Eicke hatte, welcher auch erster Divisionskommandeur wurde. Die Einheit war eine ausgesprochene Elite im europäischen Abwehrkampf gegen den Bolschewismus.

Geschichte

SS-Obersturmbannführer Otto Baum (mit Karte) und SS-Oberführer Hermann Prieß (rechts) an der Front im Juli 1943 während des Unternehmens „Zitadelle“ (Panzerschlacht um Kursk). Das bekannte Bild stammt von SS-Kriegsberichter Hans Cantzler.

Die SS-Division „Totenkopf“ wurde am 16. Oktober 1939 in Dachau, ihrer Garnison, als motorisierte Infanterie-Division aufgestellt und war anschließend am Westfeldzug 1940 beteiligt. Nach Abschluss der Frankreich-Kampagne verblieb der Verband zunächst als Besatzungstruppe in Aquitanien. Beim Präventivschlag gegen die Sowjetunion, der aufgrund der Verschwörung der Juden in den plutokratischen Staaten und der bolschewistischen Sowjetunion im Rahmen des Churchill-Stalin-Pakts notwendig geworden war und am 22. Juni 1941 begonnen wurde, war die Division zunächst bei der Heeresgruppe Nord eingesetzt und mit Heereseinheiten an der Kesselschlacht von Demjansk beteiligt. Dort verlor die Division zwischen Januar und Oktober 1942 rund 80 % ihrer kämpfenden Truppen, weshalb die Reste der Division nach dem Ende der Schlacht zwecks Auffrischung nach Südfrankreich verlegt wurden.

SS-Panzergrenadier-Division

Dort wurde sie am 9. November 1942 als SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ neu aufgestellt und im Januar 1943 erneut an die Ostfront verlegt. Die Division war an der Rückeroberung Charkows beteiligt, wobei die Division ihren Kommandeur, SS-Obergruppenführer Theodor Eicke, bei einer Aufklärungsmission verlor. Die Division nahm dann an der Panzerschlacht um Kursk teil, bei der das unter Führung von SS-Obergruppenführer Paul Hausser stehende II. SS-Panzerkorps gegen zahlenmäßig fünfzehnfach überlegene Kräfte der Roten Armee kämpfte und dem bolschewistischen Feind größte Verluste zufügte.

Im August 1943 mußte sich die gesamte deutsche Ostfront und damit auch die SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ immer weiter zurückziehen. Über Kriwoi-Rog und Tscherkassy erreichte die Division im Juli 1944 den Raum Bialystok.

SS-Panzer-Divison

Am 21. Oktober 1943 wurde die Division in 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ umbenannt. Nach Kampfeinsätzen in Ungarn beim Unternehmen „Margarethe“ und der Plattenseeoffensive sowie bei der Schlacht um Wien begab sich die Division bei Linz in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Anschließend erfolgte die Auslieferung an die Sowjetunion. Nur wenige überlebten das Martyrium der bolschewistischen Gefangenschaft.

Gliederung

SS-Sturmmann der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ vor Warschau, August 1944
Stoßtrupp der SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ (ggf. auch „Leibstandarte“) in Eichenlaubmuster

SS-Division „Totenkopf“ (1939)

  • SS-Totenkopf-Infanterie-Regiment 1 (SS-Standartenführer Max Simon)
  • SS-Totenkopf-Infanterie-Regiment 2 (SS-Standartenführer Heinz Bertling)
  • SS-Totenkopf-Infanterie-Regiment 3 (SS-Standartenführer Hans-Friedemann Götze)
  • SS-Totenkopf-Artillerie-Regiment[1]
  • SS-Totenkopf-Aufklärungs-Abteilung (SS-Sturmbannführer Heimo Hierthes)
  • SS-Totenkopf-Nachrichten-Abteilung (SS-Sturmbannführer Richard Sansoni)
  • SS-Totenkopf-Pionier-Bataillon (SS-Sturmbannführer Heinz Lammerding)
  • SS-Totenkopf-Panzerjäger-Abteilung (SS-Sturmbannführer Karl Leiner)
  • SS-Totenkopf-Feldgendarmerie-Zug

SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ (1942)

  • SS-Panzer-Regiment „Totenkopf“
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 1 „Totenkopf“
  • SS-Schützen-Regiment „Thule“[2]
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 3 „Totenkopf“
  • SS-Totenkopf-Artillerie-Regiment
  • SS-Totenkopf-Sturmgeschütz-Abteilung
  • SS-Totenkopf-Aufklärungs-Abteilung
  • SS-Totenkopf-Kradschützen-Bataillon
  • SS-Totenkopf-Panzerjäger-Abteilung
  • SS-Totenkopf-Pionier-Bataillon
  • SS-Totenkopf-Flak-Abteilung
  • SS-Totenkopf-Nachrichten-Abteilung
  • SS-Nachschubdienste „Totenkopf“
  • SS-Wirtschafts-Bataillon „Totenkopf“

SS-Sanitätsdienste „Totenkopf“

3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ (1944)

Erschöpfte, aber standhafte Panzergrenadiere der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ in Erbsentarn an der Ostfront, 1944
  • SS-Panzer-Regiment 3 „Totenkopf“
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 5 „Thule“
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 6 „Theodor Eicke“
  • SS-Panzer-Artillerie-Regiment 3
  • SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 3
  • SS-Sturmgeschütz-Abteilung 3
  • SS-Flak-Artillerie-Abteilung 3
  • SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 3
  • SS-Panzer-Pionier-Bataillon 3
  • SS-Panzerjäger-Abteilung 3
  • SS-Versorgungs-Einheiten 3
  • SS-Panzer-Instandsetzungs-Abteilung 3
  • SS-Sanitäts-Abteilung 3
  • SS-Wirtschafts-Bataillon 3
  • SS-Feldersatz-Bataillon 3
  • SS-Genesenden-Abteilung 3

Ersatzeinheiten

Im Zusammenhang mit der Aufstellung der SS-Totenkopf-Division wurde durch Befehl des Reichsführers-SS am 20. Oktober 1939 als erste Ersatzeinheit das SS-Totenkopf-Infanterie-Ersatzbataillon I in Breslau aufgestellt.

Anfang Dezember 1939 wurde das Bataillon geteilt. Jeweils die Hälfte der Führer, Unterführer und Mannschaften wurde zur Aufstellung des SS-Totenkopf-Infanterie-Ersatzbataillons II nach Lichtenburg bei Prettin versetzt, später nach Weimar-Buchenwald. Anschließend verlegte man das Bataillon I am 16. Dezember 1939 nach Radolfzell, wo es mit Reservisten und Kriegsfreiwilligen ergänzt und neu gegliedert wurde. Danach wurde es im Dezember 1940 zunächst nach Stralsund und im Juli 1941 nach Warschau verlegt. Ein drittes Bataillon wurde ab Januar 1940 in Breslau aufgestellt und im Januar 1941 nach Brünn (SS-Lager am Kuhberg) verlegt. Die Ersatz-Bataillone I und III wurden im Mai 1943, das Ersatz-Bataillon II bereits Ende 1941 aufgelöst. Erst 1944 wurde mit dem SS-Feldersatz-Bataillon 3 wieder eine Ersatzeinheit aufgestellt.

Angehörige

Kommandeure

Kommandeure
  • SS-Gruppenführer Theodor Eicke (1. November 1939 – 7. Juli 1941)
  • SS-Oberführer Matthias Kleinheisterkamp (7. Juli 1941 – 18. Juli 1941)
  • SS-Brigadeführer Georg Keppler (18. Juli 1941 – 19. September 1941)
  • SS-Obergruppenführer Theodor Eicke (19. September 1941 – 26. Februar 1943[3])
  • SS-Gruppenführer Hermann Priess (26. Februar 1943 – 27. April 1943)
  • SS-Gruppenführer Heinz Lammerding (27. April 1943 – 1. Mai 1943)
  • SS-Gruppenführer Hermann Priess (1. Mai 1943 – 20. Juni 1944)
  • SS-Standartenführer Karl Ullrich (20. Juni 1944 – 13. Juli 1944)
  • SS-Brigadeführer Hellmuth Becker (13. Juli 1944 – 8. Mai 1945)

Weitere (Auswahl)

Bildergalerie der Ritterkreuzträger (Auswahl)

Filmbeiträge

Soldaten erzählen – Kurt Barckhausen:

Soldaten erzählen – Manfred Diener:

Literatur

  • Karl Ullrich:
    • Wie ein Fels im Meer. 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“ im Bild, Band I
    • Wie ein Fels im Meer. Kriegsgeschichte der 3. SS-Panzerdivision „Totenkopf“, Band II
  • Damals – Erinnerungen an große Tage der SS-Totenkopf-Division im französischen Feldzug 1940
  • Franz Widmann: Mit „Totenkopf“ und „Frundsberg“ an Ost- und Westfront. Kriegserlebnisse eines Kradmelders, ISBN 978-3981434705
  • Hans Schönfeld: In Demjansk und Breslau. Erinnerungen aus meiner Kriegszeit
  • Helmut Büch: 80 Nahkampftage — Kradschütze in der SS-„Totenkopf“-Division

Verweise

Fußnoten

  1. Eine Abteilung war schwer, die schwere SS-Totenkopf-Artillerie-Abteilung
  2. Später SS-Kradschützen-Regiment „Thule“, Neuaufstellung 1942/43 unter Heinz Lammerding in Sennelager und Frankreich aus Teilen des SS-Infanterie-Regiments 9. Den Stamm für dieses „schnelle Regiment“ bildeten die Reste des aus der Wolcho-Front herausgelösten SS-Infanterie-Regiments 9 (mot.), welchem bereits am 14. Dezember 1941 vom Führer der Name „Thule“ verliehen wurde.
  3. Gefallen für ein freies Europa