Feinde
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Feinde |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Bavaria Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Bavaria Filmkunst Verleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Viktor Tourjansky |
Regieassistenz: | Auguste Barth |
Drehbuch: | Emil Burri, Arthur Luethy, Viktor Tourjansky |
Produktionsleitung: | Carl W. Tetting |
Musik: | Lothar Brühne |
Ton: | Ludwig Heiss |
Kamera: | Fritz Arno Wagner |
Kameraassistenz: | Karl Plintzner, Josef Kürzeder |
Standfotos: | Rudolf Reißner |
Bauten: | Julius von Borsody, Herbert Hochreiter, Alfred Metscher |
Kostüm: | Ruth Wagner |
Aufnahmeleitung: | Gustav Lautenbacher, Rudolf Kley |
Schnitt: | Walter Fredersdorf |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Brigitte Horney | Anna |
Willy Birgel | Keith, Inspektor im Sägewerk |
Iván Petrovich | Jan, Anführer der polnischen Verfolger |
Carl Wery | Martin, ein deutscher Siedler |
Reinhold Lütjohann | Sägewerkbesitzer Arnold Wegner |
Gerd Høst | Tochter Marianne Wegner |
Arthur Fritz Eugens | Sohn Paul Wegner |
Hedwig Wangel | Liska, Besitzerin der Schenke, Annas Stiefmutter |
Arnulf Schröder | Wladek, Kellner in der Schenke |
Nikolaj Kolin | Andreas, Knecht bei Wegner |
Hannes Keppler | Hans Martin, Mariannes Verlobter |
Karl-Heinz Peters | Antek, polnischer Aufrührer im Sägewerk |
Beppo Brem | Wegereit, Vorarbeiter im Sägewerk |
José Held | Stach, der polnische Tischler |
Peter Busse | Sein polnischer Helfer |
Friedrich Ettel | Keller, deutscher Siedler |
Ludwig Schmid-Wildy | Lessing, deutscher Siedler |
Walter Holten | Böhme, deutscher Siedler |
Paul Dahlke | Fährmann |
Maria Heil | „Mutti“, deutsche Flüchtlingsfrau |
Katharina Berger | 2. Flüchtlingsfrau |
Anita Düvel | 3. Flüchtlingsfrau |
Carl Gelfius | Kattwig, deutscher Flüchtling |
Heinz Burkart | 2. deutscher Flüchtling |
Charles Willy Kayser | 3. deutscher Flüchtling |
Walter Hillbring | Stefan, ein Pole in der Schenke |
Arthur Reinhardt | Ignaz, ein Pole in der Schenke |
Willy Cronauer | 3. Pole in der Schenke |
Fred Goebel | 4. Pole in der Schenke |
Emil Matousek | 5. Pole in der Schenke |
Justus Paris | 6. Pole in der Schenke |
Kurt Uhlig | 7. Pole in der Schenke |
Dolf Zenzen | 8. Pole in der Schenke |
Karl Hanft | Polnischer Wachtposten |
Hans Benedikt | |
Walter Ebert-Grassow | |
Franz Fröhlich | |
Walter Kindler | |
Otto Kuhlmann | |
Helmut Kutzner | |
Werner Völger |
Feinde ist ein Drama, das die polnische Gewalt gegen Deutsche im Jahre 1939 schildert. Der Film wurde im Zeitraum vom 8. März bis Juni 1940 in Prag gedreht. Die Uraufführung fand am 7. November 1940 im Capitol in Berlin statt.
Handlung
Ein Sabotageakt unterbricht jäh den Lärm der Arbeit im deutschen Sägewerk des Waldgebietes nahe der Grenze. Anteck, der schlimmste Deutschenhasser unter der deutschfeindlichen Arbeitergruppe, hat heimlich ein Eisenstück in den Mechanismus der großen Säge geschoben, damit der Nachmittag frei wird und sie alle zur Verteilung der ankommenden Waffen gehen können. Der junge und schneidige Inspektor Keith jagt den heimtückischen Hetzer sofort aus dem Werk. Trotz der Bedenken Arnold Wegners, des Werkherrn, fürchtet er die gewitterschwüle Atmosphäre nicht. Aber blitzartig ballt sich das Geschehen zur Katastrophe. Schon am Nachmittag überrascht der Besitzer des nächsten deutschen Gehöftes die friedlich um den Kaffeetisch Versammelten mit der Schreckensbotschaft, daß einer der deutschen Siedler schon überfallen und erschlagen, sein Hof ausgeplündert und niedergebrannt sei. Eine starke Bande bewaffneten Gesindels, heimlich gefördert von der untätigen Behörde, habe die Straßen zur Grenze besetzt und das Kesseltreiben auf die Volksdeutschen der ganzen Gegend begonnen.
Es bleibt nichts anderes mehr übrig, als in größter Eile Haus und Hof zu verlassen, in den Wald zu flüchten und dann doch noch den Versuch zu machen, sich über die deutsche Grenze zu retten. Während Keith mit Marianne, der Tochter des Werkherrn, die an Stelle der toten Mutter den Haushalt leitet, nach dem 12jährigen Paul sucht, der mit seinem Freund, dem alten Knecht Andreas, zum Fischen gegangen ist, bricht schon die Bande auf Anteks Betreiben in das Sägewerk ein, erschlägt Wegner und zerstört alles, was hier in 20 Jahren als Muster deutscher Wirtschaftsleistung zum Nutzen der ganzen Gegend aufgebaut wurde. Als Keith mit den Kindern und dem treuen Andreas im Waldversteck der volksdeutschen Flüchtlinge eintrifft – es sind an die zweihundert Männer, Frauen und Kinder –, sieht er sich von Ratlosen umgeben, die von seiner besonderen Energie Schutz und Führung erwarten.
Man ist auf dem Marsch zur Grenze an einen weitausgedehnten Sumpf geraten, der jedes Weiterkommen unmöglich macht. Die Straßen sind von den bewaffneten Banden besetzt. Die Nacht bricht herein. Und wenn nicht vor dem Morgen eine Lösung gefunden ist, werden alle das Opfer des Gesindels, das mit Tagesanbruch den Wald nach den Versteck der Flüchtlinge durchsuchen will. Keith sieht nur eine einzige Möglichkeit. Wenn die Straße, die an der alten deutschfeindlichen Schnapsschenke vorbei zur Grenze führt, noch frei ist, dann kann in drei Stunden die rettende deutsche Grenze erreicht sein. Als er selbst sich mit dem alten Andreas zur Erkundung aufmacht, ahnt er nicht, daß es gerade die Tochter dieser Schankwirtin war, jene hübsche Anna, die er heute Vormittag auf dem Heimritt von der Stadt getroffen und so lustig geneckt hat. Und dann war sie auf dem Sägewerk gewesen und hatte Bretter gekauft.
Sie hat ihm gut, sogar sehr gut gefallen. Aber er hatte sie über all dem Neuen schon fast vergessen, während sie glaubt, diesen Menschen nie vergessen zu können. Nun tritt er plötzlich in die Schenke und sieht sich von der ganzen Bande der Deutschenhasser umgeben, die ausgerechnet hier Ihre Sammelstelle haben und halb betrunken in einem wilden Toben zwischen Tanz und Kartenspiel den Morgen und die Deutschenjagd erwarten. Niemand kennt ihn. Wird Anna ihn verraten? Aber diese Anna liebt ihn nicht nur, sie ist auch gar nicht die Tochter der deutschfeindlichen Schnapswirtin, die nur ihres toten Vaters zweite Frau war. Auch sie ist in Wirklichkeit eine Volksdeutsche. Und sie will nicht nur den Geliebten, sondern die ganze Flüchtlingsschar retten.
Denn sie allein kennt jenen geheimen Pfad mitten durch den Sumpf zur deutschen Grenze, den ihr Vater ihr einst gezeigt hat! Und nun beginnt in dieser seltsamen Nacht ein verwirrtes Spiel der Intrigen, der List und der Kühnheit, ein Doppelspiel für dieses tapfere Mädchen zwischen dem heimlichen Geliebten und ihren deutschen Volksgenossen auf der einen und der betrunkenen Bande auf der anderen Seite, die sie für eine Deutschfeindliche hält und deren Anführer, der wilde Jan, auf Tod und Teufel mit ihr flirtet. Die eigene Stiefmutter hat sie gegen sich.
Der Geliebte selbst hält sie schließlich für eine Verräterin. Alles droht zu mißlingen, Antek kommt von der Suche nach Keith, dem Meistgehaßten, zurück und entlarvt den Anführer der Volksdeutschen mitten unter seinen Spießgesellen. Der alte Andreas ist den Kugeln der Verfolger zum Opfer gefallen, und schon droht auch Keith der furchtbarste Tod und den nun führer- und ratlosen Flüchtlingen der endgültige Untergang. Da verbrennt Anna ihr eigenes Anwesen, um die Bande zu verwirren und ihre Waffen zu vernichten, ermöglicht dem Geliebten dadurch die Flucht und führt die bedrohten Siedler fast unter den Augen der Verfolger durch den Sumpf zu den deutschen Grenzposten. Da erst löst sich die so schwer geprüfte Liebe dieser beiden Menschen aus aller Verwirrung der entsetzlichen Nacht. In der alten Heimat beginnt ein neues Glück.