Forudastan, Ferdos
Ferdos Forudastan ( 29. September 1960 in Freiburg im Breisgau) ist eine halbdeutsch-halbiranische linke Journalistin und Autorin.
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Werdegang
Ferdos Forudastan, Moslemin, wurde 1960 als Tochter eines Iraners und einer Deutschen in Freiburg im Breisgau geboren. Sie besuchte die Grundschule in der Schweiz, das Gymnasium im Iran und machte ihr Abitur in Deutschland. Bereits während ihres Studiums der Rechtswissenschaften und der Politischen Wissenschaften in ihrem Geburtsort war sie als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen tätig.
Im Anschluß an ihre Tätigkeit als Bonner Korrespondentin für die neomarxistische Tageszeitung „taz“ von 1989 bis 1991, und der „Frankfurter Rundschau“ von 1992 bis 1998, arbeitet sie seit sieben Jahren vorwiegend als Moderatorin und Autorin für den WDR Hörfunk und den „Deutschlandfunk“.
Seit 1999 ist sie als freie politische Journalistin unter anderem für den „Deutschlandfunk“, verschiedene ARD-Sender, Zeitungen und Zeitschriften tätig. Sie moderiert Tagungen und Kongresse zu innenpolitischen Themen und hat verschiedene Bücher zu Migration und Integration von Ausländern veröffentlicht.[1]
Sie ist Dozentin (sie unterrichtet junge Journalisten) u.a. an der Hamburger Akademie für Publizistik und am Lehrstuhl für Journalistik der Universität Dortmund. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Medienpreis des Deutschen Anwaltsvereins und dem Journalistenpreis der Siebenpfeiffer-Stiftung ausgezeichnet.
Bundespräsident Joachim Gauck hatte Forudastan im Juli 2012 zu seiner Sprecherin im Bundespräsidialamt ernannt.[2]
Migration und Integration von Ausländer
Ferdos Forudastan kennt vor allem ein Thema: Die Integration von Aus- und Fremdländern. Als Thilo Sarrazin 2010 sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ vorstellte, präsentierte sich Forudastan als eine seiner vehementesten Kritikerinnen. Sie hielt Sarrazin vor, falsche Zahlen zu verwenden und „gegen Türken und Araber zu hetzen“. Die Thesen des früheren Berliner Finanzsenators seien „menschenverachtende Ergüsse“. Zusammengefaßt vertrat Forudastan während der Sarrazin-Debatte diese These: Wenn die Integration der Zuwanderer Probleme bereitet, seien die Deutschen schuld. In Deutschland gäbe es ein „feindseliges, verrohtes Bürgertum“. Warme Worte fand sie dagegen für die BRD-Kanzlerin Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin habe die Wehrpflicht abgeschafft, die „Energiewende“ herbeigeführt, die Familienpolitik „modernisiert“ und die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems eingeleitet. Forudastan ist eine Befürworterin der Frauenquote in Medienkonzernen. Sie unterstützt die Initiative „Pro Quote“. Auf der Weltnetzseite des feministischen Vereins schreibt die bekennende Mohammedanerin: „Allah ist groß. Irgendwann wird er Verlegern und Intendanten Weisheit schenken. Bis dahin brauchen wir die Quote.“
Auszeichnungen
- 1989: Theodor-Wolff-Preis, vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (6000 Euro dotiert). Der Preis erinnert an den langjährigen jüdischen Chefredakteur des „Berliner Tageblatts“, Theodor Wolff.
Familie
Ferdos Forudastan ist mit dem Grünen-Politiker Michael Vesper[3] verheiratet. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder: Ramin ( 1997), Daria ( 1998) und Navid ( 2004). Außerdem ist Vesper Vater des 1980 geborenen Sohnes Daniel.