Stukas (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Stukas |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Laufzeit: | 99 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Karl Ritter |
Regieassistenz: | Conrad von Molo |
Drehbuch: | Karl Ritter, Felix Lützkendorf |
Produzent: | UFA |
Produktionsleitung: | Gustav Rathje |
Musik: | Herbert Windt |
Ton: | Werner Maas |
Kamera: | Walter Meyer (Luftaufnahmen), Walter Roßkopf (Luftaufnahmen), Hugo von Kaweczynski (Luftaufnahmen); Heinz Ritter (Luftaufnahmen); |
Bauten: | Anton Weber, Erich Nickel |
Kostüm: | Carl Heinz Grohnwald |
Aufnahmeleitung: | Fritz Schwarz, Wilhelm Karras, Arthur Ullmann |
Herstellungsleitung: | Karl Ritter |
Schnitt: | Conrad von Molo |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Carl Raddatz | Gruppenkommandeur Hauptmann Heinz Bork |
Hannes Stelzer | Staffelkapitän Oberleutnant Hans Wilde |
Ernst von Klipstein | Oberleutnant „Patzer“ von Bomberg |
Albert Hehn | Gruppenadjutant Oberleutnant Heße |
Herbert Wilk | Staffelkapitän Oberleutnant Günther Schwarz |
O. E. Hasse | Oberarzt Dr. Gregorius |
Karl John | Staffelkapitän Oberleutnant |
Lothar Loos | Else Knott Schwester Ursula |
Marina von Ditmar | Junge Französin |
Josef Dahmen | 1. Mechaniker Feldwebel Traugott |
Ethel Reschke | Zimmermädchen im Hotel |
Heinz Wemper | Oberwerkmeister Heinze |
Lutz Götz | Stabsfeldwebel Niederegger |
Beppo Brem | Bombenwart Oberfeldwebel Putzenlechner |
Fritz Wagner | Bordfunker Feldwebel Franz |
Karl Münch | Bordfunker des Oberleutant von Bomberg |
Adolf Fischer | Bordfunker Feldwebel Fritz |
Johannes Schütz | Leutant „Kücken“ Prack |
Lilli Schoenborn | Alte französische Bäuerin |
Ethel Reschke | Zimmermädchen im Hotel |
Eduard von Winterstein | Chefarzt im Lazarett |
Gothart Portloff | Oberstleutnant, genannt „Kommandore“ |
Otz Tollen | Offizier der Infanterie |
Erik Radolf | Hauptmann der Infanterie |
Ursula Deinert | Tänzerin |
Paul Mehler | |
John Pauls-Harding | |
Willy Witte | |
Botho Kayser | |
Willy Schulte-Vogelheim | |
Ronald Werkenthin | |
Georg A. Profé | |
Theodor Rocholl | |
Tima Stuloff | |
Bill-Bocketts | |
Arthur Kühn | |
Michael von Newlinski | Nico Turoff |
Ludwig Wolfram | |
Werner Faust | |
Herbert Gärtner |
Stukas ist ein Kriegsfilm von 1941. Gedreht wurde der Umgebung von Berlin. Die Uraufführung fand am 27. Juni 1941 statt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alle Kopien des Films vom Oberkommando der alliierten Siegermächte beschlagnahmt und die Aufführung unter Verbot gestellt. Heute beansprucht unrechtsmäßig die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Auswertungsrechte und bestimmt, daß die Vorführung dieses "Vorbehaltsfilms" nur im Rahmen spezieller Bildungsveranstaltungen stattfinden darf.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- Prädikate
- staatspolitisch wertvoll
- künstlerisch wertvoll
- volkstümlich wertvoll
Kommentar des Regisseurs [1]
Wir wollten ein echtes, unverzerrtes Bild deutschen Fliegerlebens geben, das in seiner schlichten Wahrheit auch die Hasslügen der Feindhetze ohne weiteres entkräften wird. Dazu trat noch ein persönlicher Grund : mich als alten „Aviatiker" reizte es mächtig, die Wunderwaffe kennen zu lernen und zu erleben, wie sie arbeitet. So habe ich mich denn eines Tages militärisch zu den Stukas abkommandieren lassen und dabei einige Wochen lang die Männer und ihre Maschinen studiert.
Solch ein Studium der Wirklichkeit ist - das muss ich hier einschalten - umso notwendiger, je zeitnäher ein Filmstoff ist. Kann ich in einem historischen Film großzügig mit Menschen und Milieu schalten und mit breiten Strichen gewissermaßen ein grandioses Fresko malen, so bin ich bei Gegenwartsstoffen an die genaueste Wiedergabe der Wirklichkeit gebunden. Selbst die scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten müssen stimmen, weil man sonst ja immer Gefahr liefe, einem Zuschauer, der die Dinge kennt, den Eindruck unbedingter Wahrhaftigkeit zu zerstören. Ein Filmthema, das „Stukas" heißt, darf man nicht konstruieren, seine Figuren nicht ertüfteln, sondern muss alles nach der Wirklichkeit gestalten. Als Felix Lützkendorf und ich gemeinsam das Drehbuch schrieben, hat mir so die Wirklichkeit immer als Kontrolle gedient. Bei jedem Satze, den wir einen Stuka- Mann sprechen ließen, haben wir uns gefragt: Würde der Mensch, den ich kenne und den wir nun in eine Filmrolle verwandeln, in dieser Lage auch so handeln? Redet er wirklich so? Passt dieser Ausdruck zu seinem Charakter, seinem Werdegang und seinen Neigungen? Wir haben auf diese Weise unsere Filmdichtung immer mit der Wirklichkeit verglichen. Wenn wir wissentlich Dichtung und Wahrheit überhaupt vermischt haben, so nur in der Weise, dass wir manche Erlebnisse von verschiedenen Stuka- Männern einer einzigen Filmgestalt zuschreiben mussten, um die Handlung straff zu konzentrieren.
Nach den lebenden Vorbildern sind dann auch die Darsteller für die einzelnen Rollen herausgesucht worden. Die Handlung unseres Films bleibt innerhalb einer einzigen Formation, einer Stuka- Gruppe. Solch eine Stuka- Gruppe, aus dem Stab und drei Staffeln bestehend, wird in unserm Film von Carl Raddatz kommandiert: er ist der Typ des deutschen Fliegers, einfach, unproblematisch, ein Draufgänger mit Verantwortungsgefühl. Ihm zur Seite steht als Adjutant eine Figur besonderer Art: Albert Hehn, ein aufgeweckter, schneidiger Offizier, immer auf Draht, ein Glückspilz, lebenslustig, etwas leichtsinnig und grosser Frauenliebling. Dann kommt Egon Müller-Franken als Technischer Offizier: freundlich, still, bescheiden. Als Gruppenarzt erscheint der Münchner Schauspieler Otto Eduard Hasse. Seine Rolle zeigt ihn als überlegenen Ästheten und Plauderer; er kann das Zivil nie ganz verleugnen und ... ist privatem Zauberkünstler. Nun die drei Staffelkapitäne: Hannes Stelzer, diesmal als rauher, spottlustiger Krieger, was ihm ausgezeichnet liegt, spöttisch und etwas schnoddrig, er hasst Sentimentalitäten und liebt „schräge Musik", worunter Tanzweisen zu verstehen sind. Die zweite Staffel hat Karl John: laut, derb und zackig, Landsknechtsnatur und Rauhbein, toller Flieger; er ist einer von denen, die von einem Feindflug nicht wiederkehren.
Der dritte Staffelkapitän ist Herbert Wilk, genannt „der Philosoph", ein ruhiger, asketischer Mann, der ernste Gespräche liebt und den die Generalstabskarriere erwartet. Unter den Offizieren sind besonders bemerkenswert: Ernst von Klipstein, genannt der „Patzer" oder „Bombi", sehr elegant und etwas dandyhaft, ehemaliger Kavallerist, mutig und entschlossen, ein gewaltiger Kämpfer, dem aber alles danebengelingt: der ewige Pechvogel. Den Jüngsten der in der Gruppe spielt ein Neuling, den ich von der Filmakademie geholt habe: Johannes Schütz. Frauenrollen gibt es übrigens nur zwei Schwester Ursula, von Else Knott gespielt - damit zum ersten Mal wieder im Film seit „Morgenrot" - und Marina von Dittmar als eine junge Französin. - Die Besetzung eines Films ist am besten der Saitenbespannung eines Flügels zu vergleichen; jede Rolle ist eine Saite, die zum Klingen gebracht werden muss. Wenn ich die „Toccata" von Bach spielen will und es ist auf meinem Instrument nur eine einzige Saite falsch gestimmt, so muss dieser eine Fehler den gesamten Eindruck zerstören. Aber ich hoffe, dass bei dem Film „Stukas" alle Saiten richtig gespannt, alle Gestalten richtig besetzt sind.
Kritiken
- „... begeisterte Ovationen...“, Kölnische Zeitung, 1941
- „... unvergeßliche und erschütternde Bilder...“, Stuttgarter Neues Tagesblatt, 1941
- „... außerordentlicher Beifall...“, Deutsche Allgemeine Zeitung, 1941
- „... gebannt und zutiefst ergriffen...“, Der Film, 1941, Berlin
- „Der Film fand stürmischen Beifall“, Börsenzeitung, 1941, Berlin
- „Prof. Ritters wohl stärkste bisherige Leistung“, Deutscher Reichsanzeiger, 1941, Berlin
Handlung
Auf einem Feldflughafen im Westen kehrt Stuka auf Stuka vom Feindflug zurück. Der Gruppenarzt Dr. Gregorlus und der Stabsfeldwebel geben in zwischen Essen auf die Teller der Flieger und verteilen eine Flaschengalerie erbeuteten Weins über den langen Tisch. Ein Geschmause mit Hallo und Witz hebt an, und der Adjutant, Oberleutnant Hesse, wird mächtig hochgenommen, weil er schon wieder fünf Briefe mit der Aufschrift "Privat" erhalten hat.
Alles ist in bester Laune – ein kurzer Augenblick friedlicher Erholung , dann jagt wieder Stuka auf Stuka über das Rollfeld, erhebt sich in den Himmel, und wenige Minuten später ergießt sich ein Stahlregen über die Lütticher Forts. Währenddessen schleppen der Feldwebel und sechs Mann ein Klavier In, das Zeltlager, und als der Kommandeur Bork wieder gelandet ist, klingen die vollen Akkorde aus "Siegfrieds Rheinfahrt" über weite Feld. Es ist wie ein. Nachhallen des eben erlebten Kampfes und wie eine Ouvertüre zum neuen Einsatz, der die Gruppe mitten in das Feuer von vierzig Hurricanes hineinführt. Es wird dunkel. Abgekämpft sitzen die Männer um ihre Zelte. Da taucht endlich auch Bomberg auf, Eine tolle Freude überfällt die die Kameraden. Nun fehlt nur noch einer, Jordan, Aber er wird nicht mehr kommen. Brennend stürzte seine Maschine hinter der eigenen Infanterie in den lehmigen Boden.
Im Grauen des nächsten Morgens rast ein Panzerspähwagen über eine Landstraße und hält mit kreischenden Bremsen vor einem Divisionsstab. "Starker feindlicher Panzerangriff auf der ganzen Front!" "Alarm!* hallt es durch das Dorf. "Alarm!" schreit es aus dem Telefon der Stukagruppe, Mit Nervenzerreißendem Singen laufen die Motoren an. Panzer auf Panzer kriecht tief unter ihnen wie ein urweltliches Ungetüm auf die deutsche Linie zu, aber schon stürzen sich auch die Stukas auf diese rollenden Festungen. Die Infanterie jubelt. Hurrageschrei erfüllt die Luft. Nacheinander landen wieder die Maschinen, Der Kommandeur hat einen Steckschuss im Bein und ein Funker Kopfverletzungen. Die Maschinen sind zerritzt und durchlöchert. Es war ein schwerer Kampf. Und wieder ist eine Maschine draußen geblieben, liegt zerschmettert am Boden und brennt wie eine einsame Fackel über dem Grab des Oberleutnants Loos.
Die Kameraden gehen schlafen, und Hesse, der "Bel ami" der Gruppe, dämmert in einen märchenhaften Traum hinüber. Am nächsten Tag liegt Dünkirchen im Schussbereich der deutschen Artillerie. Das Drama beginnt, In rollendem Einsatz stürzen sich die Stukas auf die Schiffe und fliehenden Armeekolonnen. Bei einem Angriff auf eine französische Artilleriestellung wird Hesse verletzt, landet und macht Bruch. Bomberg, der Pechvogel, landet, um. Hilfe zu leisten, gerät auf dem Sturzacker in die Bahn eines anderen Stukas und keilt sich mit ihm zusammen. Zwei kleine französische Panzer rollen heran und treiben die Deutschen vor sich her. Aber rings herum wird der Tumult der Schlacht zum Chaos der Flucht, und Bomberg und Hesse gelingt es zu fliehen.
Mitten in der Masse der zusammengedrängten Armeen stellt Bomberg einen französischen Offizier und redet so lange über die Sinnlosigkeit des weiteren Widerstandes, bis er eine ganze Kompanie den nachrückenden Deutschen als Gefangene übergeben kann. Die Reste der Stukagruppe stürzen sich inzwischen in pausenlosem Einsatz auf die Kolonnen. Aber auch die letzten Spitfires kämpfen wie wahnsinnig, um das bittere Ende aufzuhalten. Sie erwischen Oberleutnant Wilde. Seine Maschine brennt, landet und überschlägt sich. Mit der Sanitäts Ju wird Wilde sofort nach Deutschland zur Operation gebracht.
Der große Tag des Waffenstillstandes ist herangekommen. Der Geschwaderkommodore weilt bei der Gruppe Bork. Trinksprüche werden auf den Sieg ausgebracht, und in einer Ansprache die Kameraden ihrer Gefallenen.
Oberleutnant Wilde ist körperlich so weit wiederhergestellt, aber die rätselhafte Apathie, die diesen lustigen Jungen überfallen hat, macht dem Arzt sehr. viel Sorge. Nur ein großes Erlebnis könnte seiner Meinung nach diesem jungen Menschen sein seelisches Gleichgewicht wiedergeben, und er beschließt deshalb, ihn nach Bayreuth zu den Festspielen zu schicken. Und mit dem Ertönen des so wohlbekannten Siegfriedrufes werden die Erinnerungen an die Tage des Kampfes und an die wunderbare Kameradschaft seiner Gruppe tatsächlich so stark, daß er sich plötzlich von einer schweren, unsichtbaren Last befreit fühlt und auf dem schnellsten Wege zu Bork und seinen Kameraden zurückkehrt. Auf der Freitreppe eines französischen Chäteaus nehmen ihn alle seine Gruppenkameraden mit einem tollen Hallo wieder in Empfang.
Wieder beginnen Propeller zu sausen, wieder verschwinden die harten Gesichter unter der Glashaube der Maschinen, und mit wildem Gesang fliegen diese Helden der Luft über das blaue Meer in die Sonne England entgegen.
Lieder
- Bel Ami; Albert Hehn
- Chopin; Soldaten
- Im Grunewald ist Holzaktion; Soldaten
- Solang noch unter Linden; Soldaten
- Wir sind die schwarzen Husaren der Luft Soldaten