Vogt, Fritz (1890)

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Fritz Vogt (1890).jpg

Fritz Vogt (Lebensrune.png 6. November 1890; Todesrune.png ?) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps „Oberland“, der Vorläufigen Reichswehr und der SS, zuletzt SS-Standartenführer und Blutordensträger. Vogt ist der Vater des gleichnamigen Eichenlaubträgers der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Fritz Vogt trat nach dem Abitur der Bayerischen Armee in Friedenszeiten bei, diente im Ersten Weltkrieg als Zug- und Kompanieführer und wurde an der Kriegsfront verwundet. 1919 trat er dem durch Rudolf von Sebottendorf gegründeten Freikorps „Oberland“ bei und nahm im Mai 1919 bei den Kämpfen gegen den linken Terror der Münchner Räterepublik teil. Teile des Freikorps wurden anschließend mit Teilen des Freikorps „von Epp“ in die Reichswehr-Brigade 21 der Vorläufigen Reichswehr übernommen und 1920 als geschlossener Verband während des Ruhrputsches eingesetzt. Das Freikorps selbst wurde am 21. Oktober 1919 formell aufgelöst. Deren Angehörige traten aber geschlossen als Zeitfreiwilligen-Bataillon in die Organisation Escherich ein. Bei der Niederschlagung des polnischen Terrors in Oberschlesien 1921 war das Freikorps deshalb schnell einsatzbereit und maßgeblich an der Erstürmung des St. Annabergs in Oberschlesien beteiligt.

Bei der Bildung des 100.000-Mann-Heeres der Reichswehr fand Vogt, wie so viele Offiziere, keine Verwendung und wurde als Hauptmann der 7. (bayerischen) Division verabschiedet. Im November 1921, nach der endgültigen Auflösung der Freikorps, trat er dem Bund Oberland e. V. unter dem Ersten Bundesvorsitzenden Dr. Friedrich Weber (dem späteren Reichstierärzteführer) bei, der im Dezember 1921 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Vogt wurde Führer der Radfahrer-Kompanie des I. Bataillons (Bataillon „Teja“ mit drei aktiven Kompanien; auch als Sturmbataillon „Teja“ bekannt, u. a. mit Sepp Dietrich als Angehöriger der 2. Kompanie), dessen Standort München war und die beiden anderen Bataillon (II. Bataillon „Armin“ in Rosenheim und III. Bataillon Dietrich in Landsberg, unterstellt dem 1. Schützen-Regiment „Der alte Held“ des Bundes) koordinierte.

Am 8. November 1923 mobilisierte der Bund zahlreiche Mitglieder und nahm unter der Führung des Deutschen Kampfbund aktiv am Marsch auf die Feldherrnhalle teil, so auch Fritz Vogt. Nach dem Scheitern des Aufstandes wurde der Bund verboten, allerdings im Februar 1925 wieder gegründet. Ob Vogt erneut Mitglied wurde, ist nicht bekannt.

NSDAP und Allgemeine Schutzstaffel

Nach der NSDAP-Nummer zu urteilen (3.202.347) trat Vogt der NSDAP im ersten Quartal 1933 bei. Am 1. Februar 1935 trat er dann der SS als SS-Hauptsturmführer beim „Stab Oa. Süd“ (SS-Oberabschnitt Süd), dem ältesten SS-Oberabschnitt (zuerst geführt von Rudolf Hess) mit Hauptquartier in München. Hier diente Vogt unter der Führung von SS-Brigadeführer Schmauser. Dem Oberabschnitt sollte er bis 1945 dienen, zuerst als Referent I/O SS-Oberabschnitt (vermutlich Mitarbeiter im Referat IA/O oder Organisationsreferent; bis 1. März 1939), dann ab 1. April 1939 als Stabsführer des SS-Abschnittes XXII in Allenstein (bis 1942 unter SS-Oberführer Heinz Roch) und schließlich, nach Aktenlage, ab 1944 als Stabsführer des SS-Abschnittes XXXII in Augsburg (bis 8. Mai 1945 unter SS-Brigadeführer Wilhelm Starck).

Über seinen Werdegang zwischen 1942 und 1944 (ggf. Kommando bei der Waffen-SS an der Ostfront, wie dies nicht unüblich war) ist nichts bekannt, ebenso war nicht zu ermitteln, ob, wann und wo SS-Standartenführer Fritz Vogt im Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft geriet (Stand: 2016). Ebensowenig ist mit Gewißheit zu sagen, ob er den Krieg überlebt hat.

Familie

Vogt wohnte schon vor dem Ersten Weltkrieg in München. Ob er aus der Stadt an der Isar stammt, ist unbekannt, ggf. führte ihn seine militärische Laufbahn (u. a. Besuch der Kriegsschule) dorthin. In der bayerischen Hauptstadt jedoch traf er seine zukünftige Ehefrau, mit der er mindestens zwei Kinder haben sollte: Eichenlaubträger Fritz Voigt und einen weiteren Sohn, Manfred. Manfred soll, je nach Quelle, entweder beim Heer (ggf. zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Leutnant der 9. Kompanie/III. Bataillon/Infanterie-Regiment 199/57. Infanterie-Division in Augsburg) oder bei der Luftwaffe gedient haben.

Fritz’ Bruder Georg Vogt diente 1923 in der 8. Kompanie des SA-Regimentes München, nahm ebenfalls wie sein Bruder am Marsch auf die Feldherrnhalle teil und wurde ebenso mit dem Blutorden ausgezeichnet (Nr. 1141).

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)