Günther, Heinz
Heinz Arno Max Günther ( 28. Mai 1923[1] in Köln; 2. Oktober 1999 in Salzburg) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Mitglied der Reichsschrifttumskammer, Offizier der Wehrmacht (zuletzt Oberleutnant), Kriegsberichterstatter an der Ostfront (einschließlich schwerer Verwundung im April 1944 „an der Rollbahn Orscha-Smolensk-Moskau bei einem Sturm auf die russischen Linien“ und Lazarettaufenthalt) sowie Kontroll-Offizier (Kriegsgefangenenwesen) im Zweiten Weltkrieg und einer der bekanntesten und erfolgreichsten Romanautoren der deutschen Geschichte.
Günther veröffentlichte seine Bücher unter den Pseudonymen Heinz Günther-Konsalik, Heinz G. Konsalik (zu Ehren seiner Mutter), Benno von Marroth und Jens Bekker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Heinz Günther, der zuweilen von Linksextremisten der Nachkriegs-BRD als „neofaschistischer Propagandist des Kalten Krieges“ diffamiert wurde, soll einem alten sächsischen Adelsgeschlecht (Freiherren von Günther, Ritter zu Augustusberg) entstammen, das seinen Titel in der wilhelminischen Zeit ablegte. Er war das einzige Kind des Versicherungsdirektors, Justizangestellten und NSDAP-Mitgliedes Arno Fritz Alexander Günther und dessen Ehefrau Wanda Eugenie Emma, einer geborenen Konsalik.
Im Sommer 1935 trat er der Hitler-Jugend bei (Herbst 1939 Übertritt zur Gebietsgefolgschaft der Hitler-Jugend, Gebiet 11 Mittelrhein, HJ-Streifendienst Bann 217). Nach dem Abitur (1941 oder 1942) studierte er zunächst ein Semester Medizin, wechselte dann zu Theaterwissenschaften, Literaturgeschichte und Germanistik mit dem Ziel, Dramaturg zu werden. Er war Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes. Im Sommer 1943 wurde der Student zur Wehrmacht eingezogen.
1948 heiratete er die Lehrerin Elisabeth „Elsbeth“ Langenbach. In vielen seiner Romane befaßte er sich mit den deutschen Soldaten während des Zweiten Weltkrieges sowie den Verbrechen alliierter Soldaten in Deutschland. U. a. wurde sein Elternhaus im Krieg zerstört. Zu seinen Lebzeiten verkaufte der mit Stolz selbstbetitelte „Volksschriftsteller“ mehr als 80 Millionen Exemplare seiner insgesamt 155 Romane, Dramen und Drehbücher, die in 42 Sprachen übersetzt wurden – inzwischen (Stand: 2014) sind es über 100 Millionen Exemplare.
Werke (Auswahl)
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Romanverfilmungen
- Der Arzt von Stalingrad, 1958, mit O. E. Hasse und Eva Bartok in den Hauptrollen, Regie: Géza von Radványi
- Strafbataillon 999, 1959 (Premiere 1960), mit Sonja Ziemann, Regie: Harald Philipp
- Liebesnächte in der Taiga, 1967, mit Thomas Hunter und Marie Versini, Regie: Harald Philipp
- Das Schloß der blauen Vögel, 1972, Regie: Fernando Di Leo, (Filmbeschreibung hat mit dem Buch von Konsalik nichts gemein)
- Wer stirbt schon gerne unter Palmen, 1974, Regie: Alfred Vohrer
- Ein toter Taucher nimmt kein Gold, 1974, mit Horst Janson, Regie: Harald Reinl
- Der Geheimnisträger, 1975, Regie: Franz Josef Gottlieb
- Listen to my Story / ... und die Nacht kennt kein Erbarmen (= Entmündigt), 1976, Regie: Jürgen Goslar
- Docteur Erika Werner, TV-Serie (in sechs Teilen) 1978, mit Leslie Caron in der Titelrolle, Regie: Paul Siegrist
- La Passion du docteur Bergh (deutsche Fassung: Dr. Berg – Nur das Leben zählt), TV-Spielfilm 1996, mit Rüdiger Vogler, Regie: Josée Dayan
- Mayday – Flug in den Tod, 1997, Regie: Chris Bould
- Eine Lüge zuviel, TV-Spielfilm 1998, mit Bernd Herzsprung, Regie: Thomas Jacob
- Eine Sünde zuviel, TV-Spielfilm 1998, mit Gudrun Landgrebe und Heiner Lauterbach, Regie: Udo Witte
- Liebe im Schatten des Drachen (nach Der schwarze Mandarin), 1998, mit Jürgen Prochnow und Christine Reinhart, Regie: Otto Alexander Jahrreiss