Günther, Wilhelm (1913)

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„Deutsche Zeitung im Ostland“, 27. Dezember 1942, S. 2[1]

Wilhelm Günther (Lebensrune.png 17. Mai 1913 in Grunau, Schlesien; Todesrune.png gefallen 8. April 1945 an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel des Heeres und Ritterkreuzträger der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Vieles ist nicht über das Leben und dem Werdegang des späteren Kriegshelden nicht zu erfahren. Beim Vorstoß auf Stalingrad im Spätsommer/Herbst 1942 schoß Feldwebel Günther mit seinem Panzer innerhalb vier Wochen mindestens 42 Feindpanzer ab. Hierfür erhielt er im Dezember 1942 das Ritterkreuz. Insgesamt mehr als 100 sowjetische Panzer konnte die 8. Kompanie der II. Abteilung vernichten, so daß ein wichtiges Höhengelände nördlich von Stalingrad besetzt werden konnte. Das Panzer-Regiment 2 wurde bekanntlich im Kessel von Stalingrad vernichtet, dennoch wurde Günther, wie auch der Chef seiner 8. Kompanie Hauptmann der Reserve Friedrich-August von Brühl, noch vor dem Untergang ausgeflogen. Ob dies wegen einer Verwundung oder als Heimaturlaub für den Erhalt des Ritterkreuzes geschah, konnte nicht geklärt werden.

„Beim Beginn der Offensive, die uns nach Stalingrad führen soll, tritt die Aufklärungs-Abteilung 16 mit unterstellter 2. Kompanie an der Spitze der Division an. Entgegen den Vorstellungen des Kompaniechefs, Hauptmann Freytag von Loringhoven, wird die Kompanie von dem Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 16, Major von Witzleben, durch ein erkanntes Minenfeld vorgeschickt. Dabei erlitt die Kompanie bittere Verluste an Mensch und Material. Ein Drittel der Kompanie fällt durch Minenschaden zum Teil langfristig aus. Am nächsten Tag weicht der Gegner, und der Vormarsch wird fortgesetzt. Ohne wesentlichen Widerstand erreichen die Panzer über Kaganowitsch den Donez südlich Lissitschansk am 11. Juli 1942 abends. Über eine Unterwasserbrücke der Russen, welche durch die Pioniere wieder instandgesetzt wurde, überquert das Regiment am 12. Juli 1942 den Strom und erreichte Borowkoje. Bei großer Hitze steht die Kampfstaffel am Flussabschnitt bei Nowo-Aidar und verbleibt dort einige Tage, danach geht es ohne wesentliche Kämpfe weiter. Bis zum 17. Juli 1942 wurde Baranikowka erreicht. Oberst Sieckenius muss infolge einer Minenverletzung für einige Tage zum Tross in ärztliche Behandlung, Oberstleutnant von Bassewitz übernimmt das Regiment und Hauptmann Graf Brühl die Führung der II. Abteilung. Weiter geht der Vormarsch unterstützt durch die Luftwaffe, welche von einem Fliegerverbindungsoffizier der beim Regiment seit Beginn der Offensive mitfährt, eingewiesen werden. Über Millerowo stießen die Panzer nordöstlich bei Bokowskaja auf den Tschir. Dort drehten sie nach Südosten ab und überschritten bei Arschanowskij den Fluss und traten am 23. Juli 1942 zum Angriff auf den Donbogen an. Ab diesem Zeitpunkt versteifte sich der Feindwiderstand wieder und es fanden Panzerkämpfe statt. Es kam zu schweren Kämpfen bei Manolin, Ssuchanow und Nish Businowka. Bei Businowka gelang es der II. Abteilung mit Unterstützung einer Kompanie ‚Hetzer‘ und des ‚Sturen Emil‘ (Sturmgeschütze mit 12,2 cm-Kanone) an einem morgen 52 Panzer abzuschießen. Bei Ssuchanow gelingt der 6. Kompanie, gemeinsam mit der 4. Kompanie, 27 Panzer abzuschießen. Nachdem alle russischen Angriffe abgewehrt worden waren, trat das Regiment am 6. August 1942 wieder in Richtung Ostrow an. Dort wurde der Liska-Übergang gegen starken Widerstand erzwungen, wobei die I. Abteilung einige Verluste zu verzeichnen hat und am 8. August 1942 zum Angriff auf die Donhöhenstrasse nordwestlich Kalatsch angefahren. Die II. Abteilung vorn greift auf der Höhe 150,7 20 T 34 und KW I an, die dort in den Strahlen der Morgensonne gut sichtbar zum Kampf bereitstehen. Bei dem schneidigen Angriff wird der Gegner geworfen, aber auch die Abteilung hat schwere Verluste. Bei der 5. Kompanie fällt Oberfeldwebel Prögel und Leutnant Autzen, bei der 2. Kompanie Unteroffizier Weiß und bei der 4. Kompanie werden 3 Panzer IV abgeschossen. Am Abend dieses schweren Tages kann das Regiment trotzdem auf seinen großen Erfolg stolz sein. So hat allein die 2. Kompanie mit einigen Wagen der 4. Kompanie 8 T 34, 2 T 70 und 5 KW I abgeschossen. Weiterhin wurde das Regiment zu Säuberungsaktionen im Donbogen eingesetzt und marschierte zurück über Ostrow - Ssuchanow - Nish Businowka in einen neuen Bereitstellungsraum. Hier ist inzwischen auch die III. Abteilung eingetroffen, deren Gliederung der der anderen beiden Abteilungen entspricht. Anschließend wurde in zwei Kampfgruppen auf Trechostrowskaja vorgestoßen. Am 16. August 1942 wurde der Ort erobert. Die dort befindliche Donbrücke hatten die Russen in der Mitte in Brand gesteckt. Nur wenige Tage bleiben noch, bevor die Division zu dem erwarteten Übergang über den Don antritt. Das Regiment verbringt diese Tage in der Steppe, weit -und breit ist kein Haus zu sehen. Die Kompanien sind in einzelnen Schluchten ‚untergezogen‘! Inzwischen war es anderen Truppenteilen gelungen, über den Don etwa 50 km donaufwärts bei Lutschinskaja einen kleinen Brückenkopf zu bilden, und mit dem Bau einer Pontonbrücke zu beginnen. In diesen Tagen ziehen unaufhörlich starke deutsche Fliegerverbände über die Steppe hinweg und werfen ihre Bombenlasten auf Stalingrad ab. Im Sommer oder Herbst 1942 wurden die Kolonnen der beiden Abteilung zur 13. und 14. großen Kraftwagen-Kolonne der Division umbenannt und dem Panzer-Divisions-Nachschubführer 16 unterstellt. Die Kompanien bringen nach den harten Kämpfen der letzten Wochen und den großen Marschleistungen die Panzer in Ordnung. So erwartet jeder gespannt den Angriff auf Stalingrad! In der Nacht vom 22. zum 23. August 1942 überschreitet das Regiment an der Spitze der Division die Pontonbrücke bei Lutschinskij und stellt sich im Brückenkopf ostwärts des. Dorfes Wertjatschij zum Angriff bereit. Kurz nach Tagesanbruch tritt die Division als erste Welle des XIV. Panzerkorps mit Kampfgruppe Sieckenius, II. und III. Abteilung nebeneinander vorn, Kampfgruppe Strachwitz mit I. Abteilung folgt, zum Angriff nach Osten an. Dies ist der letzte große Angriff des geschlossenen Regiments, und jeder, der daran teilgenommen hat, wird dieses eindrucksvolle Bild der im breiten Keil angreifenden Panzer, von den Schützen- und Artillerieregimentern dicht gefolgt, nicht vergessen. Hervorragend von den Fliegern der Luftflotte des Generalobersten Freiherr von Richthofen unterstützt, kommt der Angriff gut voran. Der Feind leistet zunächst nur geringen Widerstand, und unter Umgehung stark besetzter Ortschaften kämpfen sich die Kampfgruppen bis an die Vororte von Stalingrad heran. Die 6. Kompanie meldet als erste Einheit das Erreichen des Westufers der Wolga in den frühen Nachmittagsstunden. Hier erhalten die Panzer starkes Feuer aus den gegnerischen Flakstellungen. In stundenlangem Kampf wird die feindliche Flak, die zum Teil von Frauen bedient wird niedergekämpft. Im Verlauf dieser Kämpfe stößt das Regiment bis zum Westufer der Wolga, 10 Kilometer nördlich Stalingrad durch. Von den überragenden Höhen des Westufers hat man einen überwältigenden Blick auf den gewaltigen Strom und die dahinter bis ins Unendliche ausbreitende asiatische Steppe. Auf der Wolga herrscht noch reger Schiffsverkehr. Es gelingt einige Schiffe zu versenken. Am Abend dieses denkwürdigen Tages igelt das Regiment mit anderen Truppenteilen der Division. Es ist im Rahmen dieser Regimentsgeschichte nicht mög1ich, eine bis ins einzelne gehende Schilderung der nun folgenden Kämpfe an der Nordriegelstellung und um die Stadt Stalingrad zu geben, sondern es sei hier zusammengefasster Bericht aufgezeichnet. Während der nächsten Tage ist das XIV. Panzerkorps vom Feinde eingeschlossen, da die nachfolgenden Infanteriedivisionen durch feindliche Gegenangriffe aufgehalten werden. Die Truppe muss sich in ihren Stellungen starker feindlicher Angriffe erwehren. Nach Herankommen der Infanterie erfolgt der Aufbau einer Riegelstellung zwischen Wolga und Don, in der die 16. Panzerdivision den östlichen Abschnitt mit Anlehnung an die Wolga erhält. Die Kompanien werden zur Säuberung des Wolgaufers und zu örtlichen Vorstößen in nördlicher Richtung eingesetzt. Während der Kampf um das Stadtgebiet von Stalingrad durch andere Kräfte der 6. Armee geführt wird, haben die verhältnismäßig schwachen eigenen Kräfte in der Riegelstellung schwere Abwehrkämpfe gegen die immer wieder anrennenden Russen durchzustehen. Die Panzer werden hierbei als ‚Feuerwehr‘ verwendet und in die Abschnitte geworfen, in denen sich die jeweiligen Brennpunkte des Kampfes befinden. Zeitweise führt der Feind alle drei Tage ein neues Panzerkorps von Norden heran, dass er sofort gegen die Riegelstellung einsetzt. Hierdurch kommt es zu sehr schweren Abwehrkämpfen, die zu erheblichen Verlusten unsererseits und zu einer starken Abnutzung der Kräfte führen. Erstmalig treten hier mit amerikanischen Panzern ausgerüstete Verbände auf. Die amerikanischen Panzer sind wegen ihrer hohen Aufbauten und geringen Panzerung wesentlich leichter abzuschießen, als die russischen T 34, denen mit der 5 cm-Kanone des Panzer III erst ab 300 m beizukommen ist. Da durch die anhaltenden Abwehrkämpfe die eigenen Infanterieregimenter stark erschöpft sind, kommt es bei den feindlichen Angriffen immer wieder zu Einbrüchen. Die Einbrüche werden durch Gegenstöße der Panzer, denen die Infanterie folgt, sofort bereinigt. In der Abwehr feindlicher Panzerangriffe, sofern sie rechtzeitig erkannt werden konnten, bildet sich bald eine eigene Taktik heraus. Es erwies sich als zweckmäßig, den Gegner in Hinterhangstellung aufzulauern und auf kürzeste Entfernung im zusammengefassten Feuer zu vernichten. So schießt zum Beispiel die 2. Kompanie an einem Tage mit nur sieben einsatzbereiten Panzern 22 Feindpanzer, meistens T 34, ab. Die schweren Abwehrkämpfe in der nördlichen Riegelstellung dauern den ganzen Monat September über hin. Die I. Abteilung hat sich bei diesen Kämpfen so ausgezeichnet, dass ihrem Kommandeur, Oberstleutnant Graf Strachwitz, das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen wird. Hauptmann Graf Brühl erhält in diesen Tagen für die Kämpfe der II. Abteilung im großen Donbogen das Ritterkreuz, und ebenso wird Feldwebel Günther der 8. Kompanie für seine Abschusserfolge in der Nordriegelstellung mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.“[2]

Tod

Oberfeldwebel Günther fiel im April 1945, als sein Panzer im Rahmen der Reichsverteidigung zwischen Ratibor und Troppau aus der Luft von Schlachtfliegern des Feindes angegriffen und vernichtet wurde. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sondershausen/Thüringen-Hauptfriedhof; Endgrablage: Block EH, Reihe 2, Grab 32.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten