Richthofen, Wolfram von

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Ritterkreuzträger Dr.-Ing. Wolfram Freiherr von Richthofen mit Ärmelstreifen „Jagdgeschwader Frhr. v. Richthofen Nr. 1 1917/1918“

Wolfram „Ulf“ Ludwig Karl Moritz Hermann Freiherr von Richthofen (Lebensrune.png 10. Oktober 1895 in Barzdorf, Kreis Striegau, Schlesien; Todesrune.png 12. Juli 1945 in Bad Ischl) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr, der Legion Condor und der Wehrmacht, zuletzt Generalfeldmarschall der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Kriege gründeten zahlreiche Veteranen die „Eisernen Flieger“, die sich jährlich gesellschaftlich trafen. Darunter: Harry von Bülow-Bothkamp, Paul Bäumer, Ernst Udet, Kurt Freiherr von der Goltz, Carl Bolle, Bolko Freiherr von Richthofen,[1] Wolfram Freiherr von Richthofen, Jacob Wolff, Heinz Bongartz, Oskar von Boenigk, Bruno Loerzer, Erik von Heimburg, Rudolf Schulz-Dornburg und viele mehr.

Leben

Generalmajor Wolfram Freiherr von Richthofen als letzter Kommandeur der Legion Condor

Abstammung

Wolfram von Richthofen, der Vetter Manfred von Richthofens, wurde am 10. Oktober 1895 auf Gut Barzdorf, Schlesien geboren. Sein Vater Karl Friedrich Wolfram Freiherr von Richthofen (Lebensrune.png 23. Oktober 1856 auf Gut Barzdorf) war Rittmeister a. D., Kammerherr und Mitglied des preußischen Herrenhauses sowie Gutsbesitzer (Barzdorf und Järischau, Kreis Striegau). Dieser war seit dem 28. September 1889 mit Therese Götz von Olenhusen (1862–1948) verheiratet. Er hatte eine ältere Schwester (Sophie Therese Ulrike Elisabeth Charlotte) und den jüngeren Bruder Manfred (Lebensrune.png 16. März 1898), der am 13. August 1944 als Major der Wehrmacht in Wesel (Vesoul) an der Invasionsfront gefallen war.

Adoption

Nach dem Tode seines Vaters am 13. Januar 1922 in Breslau wurde Wolfram als zukünftiger Erbberichtigter von seinem Onkel General der Kavallerie Freiherr von Richthofen, dessen Ehe kinderlos geblieben war, adoptiert.

Militär und Erster Weltkrieg

Auf dem Wege zum Staatsakt im Berliner Lustgarten passiert die Legion Condor am 6. Juni 1939 das Brandenburger Tor, an der Spitze der Befehlshaber, Generalmajor von Richthofen

Eingetreten bei dem Husaren-Regiment „von Schill“ (1. Schlesisches) Nr. 4 der Preußischen Armee im Frühjahr 1913, kam er im Ersten Weltkrieg an die russische und französische Front. 1917 ging er zur deutschen Fliegertruppe. Kurz vor dem Tod seines Vetters Manfred von Richthofen kam er am 4. April 1918 zur Jasta 11. Wolfram von Richthofen war zwischen dem 26. und 31. August 1918 aktiver Kommandeur und beendete den Krieg mit acht Luftsiegen. Er war u. a. Ritter des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse.

Zwischenkriegszeit

Nach dem Krieg studierte er Ingenieurwissenschaft (Maschinenbau) an der Technischen Hochschule Hannover (als Diplom-Ingenieur ab) und trat im November 1923 wieder in die Armee ein, diesmal in die Reichswehr, das Heer der Weimarer Republik beim 11. (Preußischen) Reiter-Regiment. Am 1. November 1928 wurde er Kompanieführer in der 5. Kraftfahr-Abteilung und am 1. Februar 1929 zum Hauptmann befördert.

Während dieser Zeit promovierte von Richthofen an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg zum Dr.-Ing. Von 1929 bis 1933 war er in Rom Militärattaché und kam danach zur Luftwaffe.

Legion Condor

Während des spanischen Bürgerkrieges 1936-39 wurde er Staffelführer der Versuchs-Jagdgruppe (VJ/88), dann von Januar bis Oktober 1937 Chef des Generalstabes (S/88) der Legion Condor, dieses im Rang eines Generalmajors. Von Oktober 1938 bis März 1939 war er dann schließlich der letzte Kommandeur der Legion, die er triumphal zurück in die Heimat führte.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges (Polenfeldzug, Westfeldzug, Ostfeldzug, Reichsluftverteidigung) wurde er zuletzt in den Rang eines Generalfeldmarschalls befördert und erhielt das Kommando über das III. Fliegerkorps der 2. Luftflotte (1940). Er bekam das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (18. Mai 1940) und das Eichenlaub (17. Juli 1941) für das Kommando über die Stuka-Gruppe in Polen, Frankreich und an der sowjetischen Front. Er kommandierte ab dem 20. Juli 1942 die Luftflotte 4 und die Luftflotte 2 in Italien vom 12. Juni 1943 bis zum 27. Oktober 1944, als er wegen einer Gehirntumoroperation ersetzt wurde.

Wehrmachtberichte

Thorsten Christ und Freiherr von Richthofen
  • 20. Juni 1940:
    • Beim Durchbruch durch die Maginotlinie, sowie bei der schnellen Einschließung des Feindes in Elsaß-Lothringen und Burgund, zeichneten sich vor allem die von Generalleutnant Ritter von Greim und Generalmajor von Richthofen geführten Fliegerverbände, sowie eine von Hauptmann Steiner geführte Schlachtfliegergruppe, aus.
  • 19. Mai 1942 (extra):
    • An diesem gewaltigen Erfolg haben starke Luftwaffenverbände unter der Führung der Generalobersten Löhr und Freiherr von Richthofen hervorragenden Anteil.
  • 20. Mai 1942:
    • Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche und rumänische Truppen unter dem Oberbefehl des Generalobersten von Manstein, unterstützt von starken Luftwaffenverbänden unter Führung der Generalobersten Löhr und Freiherr von Richthofen, in der Verfolgung des geschlagenen Feindes die Meerenge von Kertsch in ganzer Breite erreicht und die letzten stark befestigten Brückenköpfe beiderseits der Stadt nach erbittertem Widerstand genommen.
  • 2. Juli 1942:
    • Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche und rumänische Truppen unter Führung des Generalfeldmarschalls von Manstein, hervorragend unterstützt von den bewährten Nahkampffliegerkorps des Generalobersten Freiherrn von Richthofen, nach fünfundzwanzigtägigem erbitterten Ringen am Mittag des 1. Juli 1942 die bisher stärkste Land- und Seefestung Sewastopol, bezwungen.
  • 12. August 1942:
    • Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben Truppen des Heeres unter Führung des Generals der Panzertruppen Paulus, hervorragend unterstützt durch die Flakartillerie und die fliegenden Verbände der Luftwaffe unter Führung des Generalobersten Freiherrn von Richthofen, im Großen Don-Bogen westlich Kalatsch die Masse der sowjetrussischen 62. Armee und starke Teile der 1. Panzerarmee vernichtet.
  • 20 März 1943:
    • Die unter dem Oberbefehl des Generalfeldmarschalls von Manstein stehenden Truppen des Heeres und der Waffen-SS haben in hervorragendem Zusammenwirken mit Verbänden der Luftwaffe unter dem Oberbefehls des Generalfeldmarschall von Richthofen im Verlaufe der deutschen Gegenoffensive zwischen Donez und Dnjepr, die zur Wiedereroberung der Städte Charkow und Bjelgorod führte, dem Feind schwerste Verluste an Menschen und Material zugefügt.

Tod

Generalfeldmarschall a. D. Wolfram von Richthofen soll am 12. Juni 1945 an einem „Gehirnschlag“ gestorben sein, nachdem er in das VS-amerikanische KZ in Bad Ischl deportiert worden war.[2]

Familie

Ehe

Wolfram von Richthofen heiratete 1920 seine Verlobte Friederike Wilhelmine Jutta von Selchow (1896–1991) in Breslau.

Fliegertod des Sohnes

Ihr gemeinsamer Sohn, Wolfram Viktor Karl Manfred Hermann Freiherr von Richthofen (Lebensrune.png 25. Mai 1922 auf Barzdorf), fiel als Fliegeroffizier nördlich von Jassy, Bessarabien (Rumänien) am 5. Juni 1944. Die unerträglichen Kopfschmerzen des Vaters wurden zu dieser Zeit ausgelöst, er hat den Fliegertod seines einzigen Sohnes nicht verkraftet. Es erscheint möglich, daß diese Tragödie Auslöser des späteren Tumors war.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Zweiter Weltkrieg

Schriften

  • Einfluß der Flugzeugbauarten auf die Wirtschaftlichkeit des Flugbetriebes, Fakultät für Maschinenwesen, Dissertation, Berlin 1929.

Fußnoten

  1. Bei Bolko Freiherr von Richthofen kann es sich aber auch um den jungen Bolko Karl Alexander handeln, der seine beiden verstorbenen Brüdern Manfred und Lothar vertrat.
  2. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396