Schwägermann, Günther

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Günther Schwägermann in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft

Günther August Wilhelm Schwägermann (Lebensrune.png 24. Juli 1915 in Uelzen; Todesrune.png ?) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer sowie Adjutant und Sekretär von Reichsminister Dr. Joseph Goebbels.

Werdegang

Magda Goebbels empfängt Ostfrontkämpfer der Waffen-SS, zu ihrer Rechten sitzt Adjutant Günther Schwägermann
Joseph Goebbels in Italien 1943, ganz links Adjutant Günther Schwägermann

Günther Schwägermann wurde am 8. April 1937, nach Abitur und Wirtschaftsstudium, Mitglied der Leibstandarte „Adolf Hitler“ (SS-Nr.: 312231) und war vom Oktober 1938 bis September 1939 an der SS-Junkerschule Bad Tölz. Anschließend kam er zu der am 18. September 1939 aufgestellten Polizei-Division unter Karl Pfeffer-Wildenbruch, die 1942 SS-Polizei-Division und 1943 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division heißen sollte.

Mit der Polizei-Division nahm Schwägermann am Westfeldzug 1940 und am Unternehmen „Barbarossa“ teil. An der Ostfront im Kampf gegen die Rote Armee wurde er schwer verwundet, anschließend wurde ihm von einem Russen mit dem Gewehrkolben der Schädel ein- und ein Auge ausgeschlagen. Der Feind hielt ihn für tot und ging weiter, Schwägermann aber überlebte, wurde von seinen Kameraden geborgen und konnte nach Lazarett und mehreren chirurgischen Eingriffen genesen.

Dr. Joseph Goebbels wurde auf das Schicksal des jungen, intelligenten und gutaussehenden Offiziers mit dem Glasauge aufmerksam und machte ihn zum Ordonnanzoffizier, dann Adjutanten. Fortan spielte Schwägermann eine wichtige Rolle im Alltag des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda. Am 29. November 1944 (nach anderen Quellen schon am 30. Juli 1942) wurde er zum SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS befördert und mußte im Januar 1945 auf Geheiß von Dr. Goebbels zur Familienvilla in Lanke („Haus am Bogensee“) fahren, um Magda und die Geschwister Goebbels zum Luftschutzbunker auf der Insel Schwanenwerder zu verbringen.

Am 22. April 1945, während der Schlacht um Berlin, zogen die Familie Goebbels und Günther Schwägermann in den Vorbunker der Neuen Reichskanzlei. Tage später mußte Schwägermann die 250 Meter von der Reichskanzlei zur verlassenen Goebbels-Wohnung neben der VS-amerikanischen Botschaft am Brandenburger Tor hinüberrobben, um aus der ministeriellen Schreibtischschublade die Pistole Kaliber 6,35 zu holen, die Goebbels bald brauchen würde - er wollte keine andere.

„Nach dem Telefonat fasste ich mir ein Herz und wagte es, Dr. Goebbels anzusprechen: ‚Herr Reichskanzler, Sie haben ja sicher auch mitbekommen, dass sie oben jetzt die Ausbruchsgruppen zusammenstellen. Ich bitte um Erlaubnis, mich anschließen zu dürfen.‘ Goebbels nickte: ‚Ja, sicher – jetzt aber noch nicht. Ich sage Ihnen Bescheid, Misch, wann Sie gehen können.‘ Nun waren wir nur noch ein kleines Häuflein im ‚Führerbunker‘: Goebbels, die Generäle Burgdorf und Krebs, Hentschel, Dr. Naumann und ich. Ab und zu kamen Goebbels Adjutant Günther Schwägermann, der Diener Günther Ochs und Dr. Stumpfegger herunter. Axmann, der sich zwischenzeitlich länger nicht hatte sehen lassen, war inzwischen auch wieder da. Seine Uniform war völlig dreckverschmiert. Er hatte Fluchtmöglichkeiten erkundet und schien dabei offensichtlich durch manches Kellerloch gerobbt zu sein. Axmann bot mir an, mich seiner Ausbruchsgruppe anzuschließen. Doch noch immer hatte man mich nicht von meinen Pflichten entbunden, und Axmann war dann auch irgendwann verschwunden, ohne mich noch einmal anzusprechen. Eigentlich war ich darüber ganz froh, denn er hatte etwas von einem Ausbruch mit einem Panzer gemurmelt. Für diesen Vorschlag hatte ich wenig übrig. Wenn es schieflief, würden wir in so einem Ding gegrillt werden! Was ich mir sonst so ausmalte, mutete auch nicht gerade deutlich angenehmer an. Aber im Panzer durch die Russen hindurch – das war meine Sache nicht. Ich sollte diesen Entschluss bereuen, denn damit hatte ich die erste von vielen Fehlentscheidungen getroffen, die mich in die Folterkeller des GPU führten. [...] Ich blieb jetzt in der Telefonzentrale an meinem Platz und vermittelte laufend Gespräche an Goebbels. Als ich später auf den Flur trat, hatten RSD-Angehörige die Leichen von Krebs und Burgdorf hinausgebracht, wahrscheinlich über den Notausgang in den Garten. Goebbels Adjutant Günther Schwägermann und den Diener Günther Ochs hatte ich kurz vor dem Selbstmord der Generalitäten zum letzten Mal gesehen, auch jetzt traten sie nicht in Erscheinung. Ich nahm an, sie hatten sich schon einer von Mohnkes Ausbruchsgruppen angeschlossen. Irgendwann, es war schon weit nach Mitternacht, schaute Goebbels mich plötzlich an, als sähe er mich zum ersten Mal. Vielleicht bereitete ihm die Tatsache, dass er seine letzten Worte an einen einfachen Mann vom Begleitkommando richten musste, zusätzliche Schmach: ‚Der Krieg ist verloren – les jeux sont faits. Wir haben verstanden zu leben, wir werden es auch verstehen zu sterben. Ich brauche Sie nicht mehr, Misch. Machen Sie endgültig Schluss hier.‘ Goebbels trat einen Schritt auf mich zu, sah mich weiter mit diesem seltsamen Blick an, wozu er steil zu mir hochblicken musste. Dann gab er mir die Hand, was er noch nie zuvor getan hatte. Sein Händedruck war fest, seine Finger kalt. Ohne ein weiteres Wort zog er sich in sein Zimmer zurück.“Rochus Misch, in: „Der letzte Zeuge“

Leichenverbrennung

Bevor Joseph und Magda Goebbels durch Zyankali und Kopfschüsse Freitod statt Gefangenschaft und Folter wählten, bat Dr. Goebbels seinen treuen Adjutanten gegen 19 Uhr, trotz des Trommelfeuers des Feindes (Artillerie- und Granatwerferfeuer) auf den Garten der Reichskanzlei, die sterblichen Überreste der beiden einzuäschern. Schwägermann hat seinem Chef die zweite Bitte jedoch abschlagen müssen, ihn und seine Frau zu beerdigen, denn er wußte, daß das kaum möglich sein würde. Goebbels schenkte ihm zum Abschied ein mit handschriftlicher Widmung Hitlers versehenes Führerbild, das bis dahin auf dem Minister-Schreibtisch gestanden hat.

Dann zog Goebbels sich gegen 20.30 Uhr mit bedächtiger Sorgfalt wie vor jedem Ausgang an. Er legte das dunkelblaue, hell gepunktete, dreieckig gefaltete Tuch um den Hals, ließ sich in den hellen Regenmantel helfen, knöpfte ihn zu, schloß die Schnalle des Gürtels, streifte die gelben Lederhandschuhe über die Hände, bis jeder einzelne Finger glatt gestrichen war, setzte den hellgrauen Borsalino auf, zog die Krempe vorne herunter und reichte seiner Frau den Arm. Sie hatte bereits die Ampulle mit Blausäure im Mund, er die geladene Pistole in der Manteltasche. Langsam gingen sie dem Bunkerausgang zu, schritten die Treppen der beiden Stockwerke empor. Schwägermann und Rach (SS-Nr.: 51.366; nach vereinzelten Quellen nicht Ober-, sondern zuletzt SS-Hauptsturmführer) folgten bis zum Treppenabsatz, die Benzinkanister zu ihrer Verbrennung in den Händen.

Schwägermann kam der ersten Bitte nach. Als er einen einzelnen Schuß in dem Orkan der Einschläge vernommen zu haben glaubte, begann er (mit vier von sechs Benzinkanistern[1]), mußte aber noch während der Ausführung wegen Granateinschlägen Deckung suchen und konnte somit nicht erkennen, daß die Leichen nicht völlig verbrannt wurden. Die Nachkriegsmutmaßung, Schwägermann hätte die Gnadenschüsse selbst ausgeführt, lehnte dieser stets als hanebüchen ab.

Zwei Kanister waren übriggeblieben. Sie wurden, als sich die letzten drei Insassen (Bormann, Naumann und Schwägermann) des Bunkers zum Ausbruch fertiggemacht haben, über einem Stoß Geheimakten und Generalstabskarten entleert, die in Räumen und Gängen des Bunkers wild verstreut lagen.

Nachkriegszeit

Mit den letzten Überlebenden des Führerbunkers wagte auch Schwägermann den Ausbruch und hat es, gemeinsam mit Dr. Werner Naumann tatsächlich bis München geschafft (auch Rach konnte der Hölle von Berlin entkommen und erreichte die Hansestadt Uelzen), wo Schwägermann wieder mit seiner Frau vereint wurde. Die beiden lebten dort unter falschem Namen, allerdings wurde Schwägermann von einer Freundin der Gemahlin an den CIC der VS-Amerikaner verraten. Am 25. Juni 1945 wurde das Ehepaar verhaftet und abgeführt. Schwägermann wanderte durch ein halbes Dutzend Gefängnisse und Internierungslager. In Oberursel kam er wegen Aussageverweigerung, dem SS-Eid treu geblieben, in Sonderbehandlung und Einzelhaft. Unter den zahlreichen unfreiwilligen Bekanntschaften, die er während dieser Zeit machte, befand sich auch Nürnberg-Richter Musmanno, VS-Amerikaner italienischer Abstammung. Musmanno schlug aus seinem dienstlichen Umgang mit Kriegsgefangenen schriftstellerisches Kapital und jagte mit dem Finale-Berlin-Thriller „In zehn Tagen kommt der Tod“ seinen Lesern NS-Rückerinnerungsschauer über die pseudo-demokratisierten Rücken.

Am 24. April 1947 wurde Schwägermann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, seine Frau ließ sich von ihm scheiden.

Geheimdienst

Günther Schwägermann soll für die Organisation Gehlen gearbeitet haben, danach noch mindestens bis 1960 bei der BND-Tarnfirma „Labora“, die sich als Maklerfirma für den Im- und Export von Großobjekten betätige. Gründer der Firma war der Bruder des ehemaligen stellvertretenden Reichsjugendführers SS-Obergruppenführer a. D. Hartmann Lauterbacher, der ebenfalls für seine Bruder und somit den Geheimdienst arbeitete, später auch direkt für den BND.

Tod

Das Sterbedatum von Günther Schwägermann ist unbekannt. Es ist nicht auszuschließen, daß er unter einem neuen Namen lebte. Manche Quellen berichten, er sei 2015 noch am Leben gewesen, andere, daß er um das Jahr 2000 verstorben sei.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Die Beschaffung des Benzins war schwierig. Trotzdem gelang es dem Kraftfahrer des Ministers, SS-Obersturmführer Alfred Rach, sechs Kanister zu je zwanzig Liter zu besorgen.