Gefährliches Spiel
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Gefährliches Spiel |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Klagemann-Film GmbH |
Erstverleih: | Rota-Film Verleih AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Erich Engel |
Regieassistenz: | Horst Kyrath |
Drehbuch: | Ernst Marischka |
Vorlage: | Alexander Castell (Roman „Begegnung mit einem bösen Tier“) |
Produzent: | Eberhard Klagemann |
Produktionsleitung: | Eberhard Klagemann |
Musik: | Georg Haentzschel |
Ton: | Fritz Seeger |
Kamera: | Bruno Mondi |
Kameraassistenz: | Erich Grohmann |
Standfotos: | Karl Ewald |
Bauten: | Hermann Warm, Carl Haacker |
Aufnahmeleitung: | Fritz Schwarz, Werner Fischer |
Schnitt: | René Métain |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Jenny Jugo | Rosy von Wenden |
Harry Liedtke | Vater Baron Carl Erich von Wenden |
Karl Martell | Dr. Helmut Boromäus |
Otto Tressler | Rosys Großvater Gustav Adolf Martini |
Theo Lingen | Paul Hoffmann |
Anton Pointner | Harry Caspari |
Elsa Möwes | Hoteltelefonistin |
Will Dohm | Rechtsanwalt Dr. Richter |
Herbert Hübner | Bankier Hirt |
Renée Stobrawa | Hotelgouvernante Natalie |
Erika Helmke | Hotelangestellte Walpurga |
Elsa Wagner | Martinis Haushälterin Hildegard |
Elisabeth Dischinger | Dr. Boromäus’ Sekretärin |
Olga Limburg | Dr. Boromäus’ Tischnachbarin |
Lotte Spira | Gastgeberin Frau Dr. Klausen |
Toni Tetzlaff | Freundin der Gastgeberin |
Antonie Jaeckel | Freundin der Gastgeberin |
Gertrud Wolle | Gardrobiere im Hotelrestaurant |
Franz Arzdorf | Rosys Tischnachbar bei der Abendgesellschaft |
Ernst Behmer | Schlafwagenschaffner |
Karl Hannemann | Portier in Dr. Boromäus’ Haus |
Joe Münch-Harris | Direktor der exotischen Bar |
Hildegard Fränzel | Zofe auf Gut Wenden |
Friedel Müller | Köchin auf Gut Wenden |
Paul Hildebrandt | 1. Gerichtsvollzieher |
Kurt Klotz-Oberland | 2. Gerichtsvollzieher |
Michael von Newlinski | Ober im Nachtlokal |
Alfred Karen | 1. Gast der Abendgesellschaft |
Georg A. Profé | 2. Gast der Abendgesellschaft |
Dagmar Muthardt |
Gefährliches Spiel ist ein Spielfilm von 1937. Der Film wurde zwischen dem 18. Januar und März 1937 gedreht. Die Uraufführung fand am 3. April 1937 in Berlin (Alhambra Kurfürstendamm) statt.
Handlung
Der Stoff des Films, der dem Roman von Alexander Castell „Begegnung mit einem bösen Tier“ entnommen ist, bietet heikle Situationen. — Ein junges Mädchen, auf dem Gute ihres Vaters aufgewachsen, hat keine Ahnung von der Härte des Lebenskampfes. Bis das liebe Kind merkt, daß der geliebte Papa mit Geld sehr sorglos umgeht, und sich, roh und nüchtern gesagt, einer Unterschlagung schuldig macht. Das Töchterchen kämpft für den Papa, geht einen Spekulanten, der sich für die junge Dame interessiert, um ein Darlehen von 12 000 Mark an (soviel fehlt dem Papa, um dem Gefängnis zu entgehen). Der bei Frauen stets sehr erfolgreiche Herr (der Spekulant) gibt das Darlehen. Warum er es gibt, das liegt zwischen den Zeilen.
Der Herr kommt aber schließlich zu der Überzeugung, daß das Mädchen den Schritt zu ihm nur aus Kindesliebe unternommen hat. Er lernt über Frauen anders denken, und der Schluß — na, Happy End.
Der Verfasser des Drehbuches, Ernst Marischka, ist, österreichisch liebenswürdig, tieferen Problemen aus dem Wege gegangen. Für die Publikumswirksamkeit des Films ist das von Vorteil — der Film gefällt in der Tat dem Publikum dank Regie und Darstellung sehr —, aber — einige Bedenken darf man doch nicht verschweigen, gerade weil viele Menschen es sehr gern sehen und hören, daß sich Verstrickungen und Verwicklungen des Lebens in leichter, angenehmer Weise spielerisch lösen und daß so sehr sittliches Verantwortungsgefühl gar nicht vonnöten wäre.
Von diesem Einwand abgesehen, der gemacht werden muß, weil wir alle wünschen, daß tiefernste Lebensdinge wohl mit Kraft und Zähigkeit gemeistert, aber nicht leichtsinnig genommen werden, ist anzuerkennen, daß ein hübscher Spielfilm entstanden ist, der psychologische Klippen geschickt umgeht. Jenny Jugo als Rosy, der es eine diebische Freude macht, für die Gattin ihres leichtsinnigen Vaters Carl Erich gehalten zu werden, geht auf die Intentionen des Drehbuchverfassers und Regisseurs sehr gut ein. Sie ist, wie immer, reizend.
Harry Liedtke nimmt durch seine natürliche Liebenswürdigkeit seiner Rolle das ihr anhaftende Peinliche. Karl Martell ist ein gewandter junger Herr, der — man weiß nicht wie — soviel Geld verdient, und Theo Lingen spielt mit kluger Zurückhaltung den Freund, der sich in Handels- und Börsengepflogenheiten so gut auskennt (was unserem Theo kein Mensch glaubt). Einen starren unerbittlichen Großpapa gibt Otto Treßler mit herrenmäßiger Würde. Renée Stobrawa gestaltet eine Hotel – Weißzeugbeschließerin mit mütterlicher Güte. Will Dohm, Anton Pointner, Elsa Wagner und Herbert Hübner in gutgezeichneten Episodenrollen tragen zum Erfolg des mit Beifall — besonders für Jenny, Jugo und Harry Liedtke — aufgenommenen Films bei, den Bruno Mondi ausgezeichnet fotographiert und für den die Architekten Warm und Hacker den geschmackvollen Rahmen gegeben haben. Georg Haentschel hat die hübsche, unaufdringliche Musik beigesteuert.