Grasemann, Walter

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Walter Grasemann, Kampfflieger mit 420 Feindflüge

Walter Grasemann (Lebensrune.png 23. Juli 1917 in Hamburg; Todesrune.png 26. November 2007 in Fürstenfeldbruck) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe und Ritterkreuzträger der Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberst der Luftwaffe der neu gegründeten Bundeswehr.

Werdegang

Walter Grasemann vor einer Heinkel He 111.jpg
Walter Grasemann (singend), Schitomir 1943.jpg

Kriegsdienst

  • Juni 1940 in die 8. Staffel/III. Gruppe/Kampfgeschwader 27 versetzt
    • Ab dem 24. Juni flog das Kampfgeschwader 27 Störangriffe gegen englische Flugplätze, gegen die Flugzeugindustrie sowie gegen Hafenanlagen im südlichen England und gegen Geleitzüge im Kanalgebiet. Es unterstand weiterhin dem IV. Fliegerkorps, jetzt unter dem Luftflottenkommando 3. Ab dem 12. Juli folgte die planmäßige Bekämpfung der englischen Luftwaffe und ihrer Bodenorganisationen im Tag- und Nachteinsatz. Am 6. August flog das Geschwader Angriffe gegen Flughäfen um London im Tag- und Nachteinsatz und zwischen dem 7. und 13. August gegen die englischen Flughäfen im südlichen England. Ab dem 14. August folgten Angriffe gegen englische Häfen mit Schwerpunkt Liverpool, Birkenhead und Bristol. Zwischen dem 30. August und dem 16. Oktober 1940 beteiligte sich das Geschwader an den Luftangriffen auf London und die englischen Großstädte Liverpool, Birkenhead, Birmingham, Coventry und Manchester. Gleichzeitig wurde die planmäßige Bekämpfung der englischen Luftwaffe, ihrer Bodenorganisationen und der Luftwaffenindustrie im Nachteinsatz fortgesetzt. Es folgten Angriffe auf Nachtflugplätze im Südosten Englands und ab dem 28. Oktober Angriffe auf Nachtflughäfen in England und die großen Häfen im Süden und Westen Englands. Zu Jahresbeginn 1941 lag das Kampfgeschwader 77 in Nordfrankreich (Stab und I. in Tours, II. in Bourges und III. in Rennes). Das Geschwader war über England zu Angriffen gegen Nachtflughäfen und auf die großen Häfen im Süden und Westen Englands eingesetzt.[1]
  • 1. Januar 1942 als Oberleutnant zum Adjutanten der III. Gruppe/KG 27 ernannt
  • Januar 1943 flog Grasemann 15 Versorgungsflüge in den Kessel von Stalingrad
  • 16. Juni 1943 als Staffelführer der 9./KG 27 mit seiner He 111 H-16 von einem feindlichen Nachtjäger abgeschossen, Bruchlandung 2 km nordöstlich von Ljudinowo, die Besatzung blieb heil.
  • 8. Juli 1943 Grasemanns He 111 H-16 wurde bei einem Feindflug von der Flak getroffen, ihm gelang die Bruchlandung ohne Fahrwerk auf dem Flugplatz Charkow-Woitschenko, wobei er leicht verwundet wurde.
  • September 1943 zum Kapitän der 9. Staffel/KG 27 ernannt (bis 25. November 1943))
  • 1. Oktober 1943 (mit Wirkung vom) zum Hauptmann befördert
  • 9. Oktober 1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
    • Grasemann hatte inzwischen mit seiner Besatzung 200 Eisenbahnwagen, eine schwere Artillerie-Batterie, zahlreiche Industrieanlagen und Flugplatzhallen zerstört.
  • 7. Juni 1944 zum Kapitän der 12. Staffel/IV. Gruppe/KG 27 ernannt (bis 6. September 1944)
  • 7. September 1944 zum Kapitän der 7. Staffel/III. Gruppe/KG 27 ernannt (bis 12. November 1944); nach Umbenennung Kapitän der 7. Staffel/III. Gruppe/KG 27 (J)
    • Während des Beginns des Jahres 1944 war das Kampfgeschwader 27 im Raum Kirowograd sowie im Brückenkopf Kertsch eingesetzt. Die I. Gruppe befand sich in Goslar zur Auffrischung, die IV. (Ergänzungs-) Gruppe lag in Königsberg und die 15. (Eis) Staffel war in Kalianowka zur Eisenbahnjagd eingesetzt. Zwischen dem 9. und 19. Februar war das Geschwader zur Versorgung des Kessels von Tscherkassy eingesetzt. Ab Ende Februar wurde das Geschwader zur Heeresunterstützung bei der Heeresgruppe "Süd" zwischen Dnjepr und Dnjestr eingesetzt. Dies schloß auch Einsätze zur Versorgung eingeschlossener Heerestruppenteile ein. Ab Ende April folgten Angriffe auf Ziele auf der Krim im Raum Simferopol-Sewastopol. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni nahm das Geschwader an den Angriffen der deutschen Luftwaffe auf amerikanische Bomberverbände in Poltawa teil. Von Juni bis Ende Juli 1944 flog das Geschwader Angriffe auf Bahnhöfe und Flugplätze im Mittel- und Südabschnitt der Ostfront (Gomel, Gorodicze, Minsk, Ssarny, Luck, Rowno, Korosten, Kasatin, Molodeszno, Minsk). Anschließend wurde das Geschwader im Weichselgebiet eingesetzt. Im November 1944 verlegte das Geschwader nach Hörsching und Wels. Am 23. November 1944 wurde das Geschwader in Kampfgeschwader (J) 27 umbenannt und für den Jagdeinsatz umgeschult. Hierzu wurde das Geschwader auf die Messerschmitt Bf 109 G umgerüstet, die III. Gruppe erhielt die Focke-Wulf Fw 190. Überzähliges Geschwaderpersonal wurde an Erdkampfeinheiten abgegeben.
  • 24. November bis 8. Dezember 1944 mit der (ggf. stellvertretenden) Führung des KG 27 (J) beauftragt
  • 10. Dezember 1944 zum Kommandeur der Ergänzungs-Kampfgruppe (J)
    • Zu Jahresbeginn 1945 befand sich das Kampfgeschwader (J) 27 in Wels, Raffelding und Hörsching zur Umschulung auf den Jagdeinsatz. Die Umschulung war im März 1945 abgeschlossen und das Geschwader flog Einsätze gegen alliierte Terrorflieger. Nachdem fast alles Material verloren gegangen war, wurden die Reste des Geschwaders am 8. April 1945 aufgelöst und der Auffangstelle 5 der Fallschirmtruppe zugeführt und hauptsächlich den Fallschirmjäger-Divisionen 10 und 11 zugeführt.

Bundeswehr

  • 1. April 1956 Eintritt in die Luftwaffe der Bundeswehr als Major
  • 1. Mai 1959 bis 2. Dezember 1962 als Oberstleutnant Kommodore des Aufklärungsgeschwaders 51 (seit dem 21. April 1961 mit dem Traditionsnamen „Immelmann“) auf dem Fliegerhorst in Bremgarten
  • 1965 bis 1970 Kommandeur der Waffenschule der Luftwaffe 50 in Fürstenfeldbruck
  • 31. März 1971 als Oberst in den Ruhestand verabschiedet

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Fußnoten