Grauert, Ulrich

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ulrich Grauert.jpg

Ulrich Grauert (Lebensrune.png 6. März 1889 in Berlin; Todesrune.png gefallen 15. Mai 1941 bei Saint Omer an der Kanalküste) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Grauert war der Schwiegersohn von General der Infanterie Fritz von Loßberg, dessen Tochter Erika er geheiratet hatte.

Werdegang

Generaloberst Ulrich Grauert.jpg
Generaloberst Ulrich Grauert II.jpg
Generaloberst Ulrich Grauert III.jpg
Generaloberst Ulrich Grauert IV.jpg
Ulrich Grauert, Grabkreuz.JPG

Nach Dienst als Flugzeugbeobachter im Ersten Weltkrieg und Freikorps-Kampf in dem Garde-Kavallerie-Schützen-Korps wurde Grauert in die Reichswehr übernommen. Nach der Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit wurde er dann zum Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium ernannt und im Oktober 1936 zum Generalmajor und am 20. April 1938 zum Generalleutnant befördert.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Polenfeldzug erfolgte die Versetzung zur Luftflotte 4 und die Beförderung zum General der Flieger am 1. Oktober 1939. Im Westfeldzug 1940 wurde ihm für persönliche Tapferkeit und hervorragende Führung am 29. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 19. Juli 1940 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Bei Beginn des Unternehmens „Adlerangriff“ kommandierte er das I. Fliegerkorps. Während eines Inspektionsfluges am 15. Mai 1941 wurde seine Ju 52 durch einen feindlichen Jäger bei St. Omer abgeschossen.

„Während der Führung des Kampfes gegen England fand der Kommandierende General und Befehlshaber eines Fliegerkorps Generaloberst Grauert den Heldentod. Generaloberst Grauert, der sich besondere Verdienste um den Wiederaufbau der deutschen Luftwaffe erworben hatte, war mit seinem Fliegerkorps maßgeblich an den Erfolgen der Feldzüge in Polen und im Westen beteiligt. Als vorbildlicher Soldat und Befehlshaber führte er sein Korps zu den höchsten Leistungen im Kampf gegen das britische Mutterland.“Wehrmachtbericht vom 24. Mai 1941

Lexikon der Wehrmacht

„Nach dem Besuch des Gymnasiums in Danzig, Königsberg und Berlin durchlief Ulrich Grauert die Kadettenausbildung in Potsdam und Groß-Lichterfelde. Hier bestand er 1909 die Reifeprüfung. Anschließend trat der Offizierssohn mit dem Charakter als Fähnrich in das Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei zum 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 nach Kolberg ein. Nach einjähriger Dienstzeit erfolgte am 27. Januar 1910 seine Beförderung zum Leutnant. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 eingesetzt. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges zog er als Zugführer in der 6. Batterie seines Regiments ins Feld. Bei der Marneschlacht im September 1914 zeichnete er sich durch eine Aufklärungspatrouille aus. Am 25. Februar 1915 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant, nachdem er das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse erhalten hatte. Im Frühjahr 1915 darauf meldete er sich zur Fliegertruppe und zeichnete sich als Beobachter in verschiedenen Fliegerabteilungen aus. Am 18. August 1917 wurde er zum Hauptmann befördert und übernahm die Führung der Fliegerabteilung 17. Während des Krieges erhielt er außer beiden Eisernen Kreuzen auch das Ritterkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern und den österreichischen Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit Kriegsdekoration. Nach dem Ende des Krieges wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 führte er die leichte Kraftfahr-Kolonne 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfangs beim Stab der I. Abteilung in Münster eingesetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in den Stab der 6. Division der Reichswehr ebenfalls in Münster versetzt. Am 1. Januar 1926 wurde er zum Chef der 7. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Allenstein ernannt. Diese Position behielt er dann über zweieinhalb Jahre. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) im Truppenamt (TA) eingesetzt. Hier war er mit den vorbereitenden Arbeiten für die Aufstellung einer neuen Luftwaffe beschäftigt. Am 1. Februar 1929 wurde er dort zum Major befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Februar 1928 festgelegt wurde. Am 1. Dezember 1931 wurde er dann zum Kommandeur der III. Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Hannover ernannt. Am 1. Oktober 1932 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Mitte Juni 1933 wurde er dann wieder in das RWM kommandiert. Dort wurde er jetzt dem Luftschutzamt zugeteilt. Am 1. September 1933 wurde er dann in die Luftwaffe versetzt. Anfangs wurde er als Kommandeur der Waffenschule der Luftwaffe eingesetzt. Am 1. November 1933 wurde er dann zum Leiter der Abteilung P 1 vom Personalamt der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium (RLM) ernannt. Bereits zum 1. Juli 1934 wurde er zum Oberst befördert. Zum 1. Oktober 1936 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1937 wurde er dann als Offizier z. b. V. dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe zugeteilt. Die nächsten beiden Monate erhielt er mehrere Kommandierungen zur Weiterbildung. Im Juli 1937 wurde er als solcher zum Höherer Flieger-Ausbildungskommandeur 2 ernannt. In dieser Funktion wurde er am 20. April 1938 zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1938 festgelegt. Am 1. Juli 1938 wurde er dann zum Kommandeur der 1. Flieger-Division in Berlin ernannt. Nach der Mobilmachung gegen Polen im Spätsommer 1939 gehörte Grauerts 1. Flieger-Division zur Luftflotte 1. Nach dem Polenfeldzug erfolgte die Versetzung zur Luftflotte 4 und die Beförderung zum General der Flieger am 1. Oktober 1939. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Aus der Division wurde im Oktober 1939 das I. Fliegerkorps gebildet, welches Grauert als Kommandierender General übernahm. Es folgte die Verlegung des Korps nach Westen und der Einsatz gegen Frankreich im Westfeldzug im Frühjahr 1940. Für persönliche Tapferkeit und hervorragende Führung wurde ihm am 29. Mai 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 19. Juli 1940 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Am Adlertag, dem Beginn des Luftkrieges gegen England, kommandierte er noch immer das I. Fliegerkorps. Bei einem Dienstflug [Anm.: in einer Junkers Ju 52] an der Kanalküste wurde er am 15. Mai 1941 über St. Omar von einem aus den Wolken stoßenden englischen Jäger abgeschossen und getötet. Die Trauerfeier fand am 20. Mai 1941 in Compiègne statt.“[1]

Ruhestätte

Generaloberst Grauert, der zuerst auf dem Heldenfriedhof in Compiègne beigesetzt wurde, ruht inzwischen auf der [[Deutsche Kriegsgräberstätte<Deutschen Kriegsgräberstätte]] in Nampcel.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Grauert, UlrichLexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn Verlag. Berlin. S. 124.
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 346.