Lange, Hans-Günther

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Hans-Günther Lange versenkte zwei Schiffe mit 935 BRT und beschädigte ein weiteres mit 20 BRT.

Hans-Günther Lange (Lebensrune.png 28. September 1916 in Hannover; Todesrune.png 3. April 2014 in Kiel) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant, U-Boot-Kommandant und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie von 1. Oktober 1957 bis 30. September 1972 Offizier der Marine der Bundeswehr, zuletzt Fregattenkapitän und u. a. Kommandeur im Kommando der U-Boote.[1]

Werdegang

Lange, Hans-Günther.jpg
Hans-Günther Lange, Traueranzeige.png

Der am 28 September 1916 geborene Lange begann seine Marinekriegslaufbahn auf dem Torpedoboot „Jaguar“. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte die „Jaguar“ der 6. T-Flottille an. In dieser nahm das Torpedoboot an Minenunternehmen in der Nordsee teil. Ferner war es mit der Handelskriegsführung sowie mit Geleit- und Sicherungsaufgaben betraut. Zusammen mit der „Seeadler“ gelang es der „Jaguar“, vom 14. bis 16. Dezember 1939 im Skagerrak insgesamt sechs Handelsschiffe aufzubringen. Anschließend wurde die Jaguar zur Generalüberholung in eine Werft gebracht und stand somit für das Unternehmen „Weserübung“ noch nicht zur Verfügung. Sie war jedoch im April 1940 im Kattegat zur U-Boot-Jagd eingesetzt. Gemeinsam mit dem Flottenbegleiter „F 5“ sicherte die „Jaguar“ am 14. April das Artillerieschulschiff „Brummer“ auf der Fahrt nach Norwegen.

Beim Unternehmen „Juno“ im Juni 1940 gehörte die „Jaguar“ zum Geleitschutz der eingesetzten Schlachtschiffe. Anschließend übernahm es noch im Juni 1940 die Sicherung der „Nürnberg“ und „Scharnhorst“ auf der Fahrt von Norwegen nach Deutschland.

Im September 1941 wechselte er zur U-Boot-Waffe und wurde kurze Zeit später bereits Erster Wachoffizier (I WO) auf U 431. Ein Jahr später stellte er U 711 (Typ VII C) in Dienst, dessen Kommandant er bis zu dessen Verlust am 4. Mai 1945 war. Seine 13 Feindfahrtenund 304 Seetage führten ihn in die arktischen Gewässer der Eismeerfront, wo er die britischen und sowjetischen Geleitzüge angriff und hierbei auch drei mal russische Radarstationen auf kleinen Inseln in der Barentsee beschoß. Am 23. August 1944 schoß Kapitänleutnant Lange Torpedos auf das russische Schlachtschiff „Archangelsk“ (vormals HMS „Royal Sovereign“) und einen Zerstörer, jedoch blieb dieser Angriff erfolglos. Drei Tage später wurde ihm das Ritterkreuz verliehen, am 29. April 1945 folgte das Eichenlaub zum Ritterkreuz, welches von Angehörigen der Besatzung nach Eingang des Funkspruches zusammengebastelt wurde.

Die Versenkung seines Unterseebootes am 4. Mai 1945 überlebte er gemeinsam mit 10 (nach anderen Quellen 11) Kameraden und geriet anschließend für drei Monate in britisch-norwegische Kriegsgefangenschaft. 32 (nach anderen Quellen 40) Mann seiner Besatzung waren auf See geblieben.

„Bericht des Kommandanten von U 711: U 711 wurde am 04.05.1945 in Kilbotn durch Fliegerbomben bei einem Luftangriff von Avenger und Wildcat der britischen Geleitflugzeugträger SEARCHER (D.40) (FAA Squadron 853), QUEEN (D.19) (FAA Squadron 846) und TRUMPETER (D.09)) (FAA Squadron 882) versenkt. Am 04.05.1945 lief das Boot nach letzter Unternehmung aus dem Seegebiet vor Murmansk kommend durch den Andfjord in den U-Boot-Stützpunkt Kilbotn bei Harstad ein und machte gegen 15:00 Uhr längsseits am Stützpunktschiff BLACK WATCH fest. Die Besatzung befand sich bis auf eine Wache zur Begrüßung, Postempfang und zum Ausspannen nach längerer Feindfahrt auf BLACK WATCH, als etwa eineinhalb Stunden nach dem Einlaufen ein überraschender Angriff von rund 20 Jagdbombern, die von Flugzeugträgern gestartet sein mußten, erfolgte. Die an Land eingesetzten Ortungs-, Flugmelde- und Abwehrstellen arbeiteten nicht mehr in gewohnter Weise, so daß der erste Angriff ohne nennenswerte Abwehr und überraschend im Tiefflug durchgeführt wurde. Nach zahlreichen Bombentreffern sank die BLACK WATCH brennend innerhalb weniger Sekunden. Ich befand mich auf meinem Boot, bekam die bei mir befindliche Wache, zehn Mann, heil aus dem mit fünf Bombentreffern sinkende Boot heraus. Von der über 200 Mann starken Besatzung der BLACK WATCH konnten nur wenige gerettet werden. Die Gefallenen auch unseres Bootes fanden den Tod mitten heraus aus der Begrüßungsfreude, dem Zusammentreffen mit alten Kameraden und der Freude über lang entbehrte Briefe aus der Heimat, ohne die Katastrophe zu ahnen. Die britischen Maschinen hatten die Aufgabe, die Wohnschiffe der Kriegsmarine in den norwegischen Stützpunkten anzugreifen. Die BLACK WATCH war also das primäre Ziel und U 711 ein Opfer dieses Angriffs.“[2]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Der Landser: Ritterkreuzträger Kapitänleutnant Hans-Günther Lange. Von der Kola-Bucht bis zur Packeisgrenze.

Verweise

Fußnoten

  1. Hans-Günther Lange, ubootarchiv.de
  2. U 711