Schäffer, Heinz

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Oberleutnant zur See und U-Boot-Kommandant Heinz Schäffer.jpg

Heinz Schäffer (Lebensrune.png 28. April 1921 in Berlin; Todesrune.png 15. Januar 1979 ebenda) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Oberleutnant zur See und Kommandant der U 977 im Zweiten Weltkrieg sowie Sachbuchautor.

Werdegang

Schäffer begann bereits als Jugendlicher mit dem Regattasegeln auf einer Jolle. Anfang 1938 ermöglichte ihm sein Vater einen mehrmonatigen Amerikaaufenthalt, wo er u. a. seine Englischkenntnisse vervollständigte. Ende 1938 legte er die Aufnahmeprüfung als Seeoffiziersanwärter und ein Jahr später das Abitur ab. Nach Ausbildungsstationen auf der „Gorch Fock“ und dem Linienschiff „Schlesien“ folgte der Besuch der Marineschule Mürwik (MSM) in Flensburg-Mürwik (Crew XII/39).

Als Fähnrich zur See kam Heinz Schäffer dann 1941 zur U-Boot-Waffe, er war u. a. Wachoffizier-Schüler auf der U 561 (samt WO-Lehrgänge) und Erster Wachoffizier auf der U 445 (Mai 1942 bis Oktober 1943) sowie nach dem Kommandanten-Lehrgang (bei der 2.U.A.A./2. Unterseeboots-Ausbildungs-Abteilung und der 23. U-Flottille) Kommandant der U 148 (30. November 1943 bis 15. Dezember 1944). Am 1. Dezember 1943 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Seine letzte Feindfahrt (die erste mit U 977) war als Kommandant (ab März 1945) der geheimnisumwitterten U 977 nach Argentinien. Er verließ Kristiansand (Norwegen) am 2. Mai 1945 mit dem Auftrag, nach Southampton zu fahren und im Hafen so viele Kriegsschiffe wie möglich zu versenken. Am 5. Mai war das Schiff nördlich von Schottland, als der Dönitz-Befehl an alle noch übrigen Grauen Wölfe ihn erreichte, feindliche Handlungen einzustellen. Nach Rücksprache mit der Besatzung entschied sich der Kommandant, nach Argentinien zu fahren. Am 23./24. Juli 1945 passierte das Boot den Equator und erreichte nach 108 Tagen (66 davon als reine Tauchfahrt) am 17. August 1945 Mar del Plata, wo Oberleutnant z. S. Schäffer sich der argentinischen Marine ergab.

Nachkriegszeit

Schäffer und seine Männer kamen am 22. August 1945 in VSA-Kriegsgefangenschaft. Am Ende wurde U 977, mit seiner Besatzung, an die VSA ausgeliefert. Das U-Boot wurde am 13. November 1946 vor der Küste von Massachusetts vom U-Boot USS Atule bei Torpedoversuchen als Zielboot versenkt.

Nach der Übergabe an die Engländer in Brüssel (gemeinsam mit dem gefesselten Fallschirmjäger-General Hermann-Bernhard Ramcke[1]) stellte Heinz Schäffer einen „Umschwung von ausnehmend guter in ausnehmend schlechte Behandlung“ fest. Das Protokoll über das Privatverhör durch vier englische Gefreite schloß: „Schäffer ist glühender Nazi.“ Nach sechs Monaten Kriegsgefangenschaft folgte die übliche Entlassung aus der Wehrmacht. Dafür kam Schäffer als politischer Häftling ins Lager Paderborn. „Warum ich bei den Politischen saß, erfuhr ich niemals“, stellte Schäffer fest. Durch einen geschmuggelten Kassiber[2] machte er einflußreiche Freunde mobil. Zwei Tage später fuhr der Zivilist Heinz Schäffer nach Düsseldorf und bereitete sich auf seine zweite Reise nach Argentinien vor. Später heiratete er dort eine Deutschargentinierin (alemanes argentinos), und die Hochzeitsreise sollte sie erneut ins deutsche Vaterland führen.

Werke (Auswahl)

  • U 977 Geheimfahrt nach Südamerika, Buch und Welt (1974), ISBN 978-3704220271
  • U 977 – 66 Tage unter Wasser, Ullstein (2008), ISBN 978-3548280059[3]

Auszeichnungen (Auswahl)

Fußnoten

  1. Ramcke trat die Kriegsgefangenschaft im Clinton-Camp in Missouri an. Er wurde zur selben Zeit wie Schäffer nach Europa überstellt.
  2. Ein Kassiber ist eine verbotene und deswegen geheimgehaltene schriftliche Mitteilung eines Gefangenen an andere Gefangene oder aus dem Gefängnis heraus an die Außenwelt. Die Nachricht kann auch in Zeichensprache statt in Schriftform gehalten sein.
  3. Der Tatsachenbericht über das deutsche U-Boot, dem es gelang, nach dem Kriegsende den Alliierten zu entkommen – spannend wie ein Thriller. Bei Bekanntwerden der deutschen Kapitulation 1945 läßt Kommandant Schäffer die Besatzung von U 977 darüber abstimmen, wie es weitergehen soll. Die Mehrheit ist für den Versuch, nach Südamerika durchzubrechen. Vorbei an den Kapverdischen Inseln führt die Fluchtroute quer über den Atlantik bis nach Argentinien, wobei das Boot 66 Tage ununterbrochen getaucht fährt. Doch in Mar del Plata wird Oblt. z. S. Schäffer mit dem unglaublichen Vorwurf konfrontiert, er habe Hitler, Eva Braun und Bormann an der südamerikanischen Küste abgesetzt.