Müller-John, Hermann

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Hermann Müller-John (links) mit dem Führer

Hermann Müller, später Müller-John (Lebensrune.png 4. August 1889 in Helmstedt; Todesrune.png 8. Mai 1945 in den Alpen- und Donau-Reichsgaue) war ein deutscher Unteroffizier des Deutschen Heeres, Freikorpskämpfer und Militärmusiker sowie Offizier der SA und der SS.

Leben

Hermann Müller-John, Die Deutsche Wochenschau, Nr. 547, 1941
„Straßburger neueste Nachrichten“, 12. März 1943, S. 6

Müller-John war der Sohn eines Baumeisters und Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg. Anschließend kämpfte er als Angehöriger der Freikorps „von Epp“ gegen den Terror der Münchener Räterepublik. Er war Autodidakt und dann Schüler von Paul Lincke. Er war zunächst Musik-Wachtmeister (Feldwebel) beim 7. (Bayerischen) Artillerie-Regiment der Reichswehr bis Oktober 1924, dann in Berlin, seit Oktober 1928 Kapellmeister. 1931 wurde er Begründer des Musikzugs des SA-Reservesturmbanns 8 (Kempten), später dann Leiter der „Kapelle der Standarte 1“ (Berlin-West, Bezirk Charlottenburg).

Er war Mitglied der NSDAP (Partei-Nr.: 452.295) sowie Angehöriger der SA und seit dem 21. Juli 1933 der Allgemeinen SS (SS-Nr.: 207.148). Er war Führer und Musikmeister, dann Obermusikmeister des Musikkorps der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ sowie Musikinspizient der SS-Verfügungstruppe, aber auch Mitglied des Reichs-Kultur-Senats.

Zweiter Weltkrieg

1939 im Polenfeldzug eingesetzt, ließ er als Vergeltung für einen Feuerüberfall auf die Busse des Musikkorps und einer Sanitäts-Kolonne durch Partisanen die anliegenden Häusern durchsuchen und, nach dem Fund von Waffen und Munition, die Angreifer erschießen. Im Angesicht seiner toten und verwundeten Männer, die er als Freunde betrachtete, erscheint sein verhalten verständlich, aber eine solche Entscheidung stand ihm nicht zu. Die Wehrmacht (Männer des XV. Armeekorps unter Hermann Hoth) verhaftete ihn, Walter von Reichenau und Gerd von Rundstedt ordneten ein Verfahren an. Die Untersuchung ergab Freispruch, nachdem Reichsführer-SS Heinrich Himmler das Verfahren an sich gezogen hatte. Nach anderen Quellen kam es zu einem Schuldspruch, allerdings soll er durch Adolf Hitler nach Fürsprache durch Sepp Dietrich begnadigt worden sein.

Tod

Bei Kriegsende fand er Zuflucht bei Bergbauern in Tirol. Das tragische Ende von Müller-John und seiner Familie wurde erst später bekannt. Vor dem Erscheinen der US-Amerikaner erschoß er seine Frau und Tochter, der eigene Schuß sei nicht tödlich gewesen und er habe von einem US-Amerikaner den Gnadenschuß erhalten. Auf dem Friedhof von Söll, nach anderen Angaben auf dem Gemeindefriedhof von Itter oder Hopfgarten, seien alle beerdigt worden. Müller-John wurde später umgebettet auf den Soldatenfriedhof Innsbruck-Amras, Feld H.

Familie

Müller-John war mit einer geborenen Frau John verheiratet, deren Name ist wahrscheinlich an den Namen Müller (Doppelnamen) angehängt worden.

SS-Beförderungen (Auszug)

  • 21. Juli 1933 SS-Sturmhauptführer der Allgemeinen SS (beim Übertritt von der SA zur Allgemeinen SS)
    • später in SS-Hauptsturmführer umbenannt
  • 4. August 1933 Musikdirektor des Musikkorps der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“
  • 15. November 1935 Reichskultursenator und Mitglied des Präsidialrates der Reichsmusikkammer
  • 22. Juli 1936 Verleihung des Titels „Leibstandarten-Obermusikmeister“ (Obumei) und 1. Musik-Inspizient der SS-Verfügungstruppe
  • SS-Sturmbannführer der Allgemeinen SS (so wurde er schon mindestens seit 1942 geführt)
  • SS-Sturmbannführer d. R. der Waffen-SS: 30. Januar 1943

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise