Heyne, Hans-Walter

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Oberst Hans-Walter Heyne

Hans-Walter Heyne-Hedersleben (Lebensrune.png 10. Januar 1894 in Hannover; Todesrune.png 29. August 1967 in Bodenengern) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Abstammung und Ehe

Hans-Walter entstammte der Klostergutsbesitzerfamilie Heyne in Hedersleben.[1] Sein Vater war Dr. jur. Adolf Friedrich Eduard Heyne-Hedersleben ( 2. November 1914 bei der ersten Flandernschlacht), Rittergutsbesitzer auf Radaxdorf (Kreis Neumarkt) und Major im Stab des Reserve-Husaren-Regiments Nr.8 (14. Reserve-Division/VII. Reserve-Korps/2. Armee); seine Mutter Wally Marie, geborene von Willich. Rittmeister Heyne heiratete am 8. April 1926 die wohlhabende Felicie Ida Celeste Mummy[2] (Lebensrune.png 27. Juli 1899 in Burg), die Tochter des Reeders Ludolf Hieronymus Mummy (1862–1921) und Enkelin von Anton Oscar Mummy (1835–1906), Herr auf Burg bei Herrenhausen, Bisperode (Coppenbrügge), Harderode und Neuhaus.[3]

Chronologie

Kriegstagebuch: Oberst Heyne und die Entlassung der 82. Infanterie-Division mit kaum mehr als 1.000 Mann aus dem Verband der 4. Panzer-Division am 8. Februar 1943
Generalmajor Alfred Baentsch galt nach seiner schweren Verwundung als vermißt, Oberst Heyne führte mutig die Division, Generalleutnant Karl Faulenbach, der als neuer Kommandeur vorgesehen war und am 16. Februar 1943 in Marsch gesetzt wurde, erreichte die Division krankheitsbedingt nicht mehr und wurde zum 1. März 1943 erneut in die Führerreserve versetzt. Oberst Heyne wurde dann am 15. März 1943 offiziell mit der Führung der Division beauftragt und am 1. Juni 1943 mit seiner Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur ernannt.
  • 26. Februar 1913 Eintritt als Fahnenjunker in das 1. Großherzoglich Hessische Feldartillerie-Regiment Nr. 25 in Darmstadt
  • Batterieoffizier des Regiments im Ersten Weltkrieg
    • nahm u. a. an der Schlacht bei Neufchâteau teil
    • 8. September bis 5. Dezember 1914 Adjutant der II. Abteilung, kam dann zur 6. Batterie und Mitte des Monats zur II. Ersatzabteilung
    • 29. Dezember 1914 in die 1. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 56 versetzt
    • 22. März 1915 Ordonnanzoffizier im Stab des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 56 an der Ostfront
    • 9. Februar 1917 der II. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 56
    • 10. April 1917 bis 5. Februar 1919 Führer der 1. Batterie/I. Abteilung
      • Nach dem Waffenstillstand auf dem rumänischen Kriegsschauplatz im Dezember 1917 verlegte das Regiment an die Westfront
      • 12. bis 30. Juli 1918 vertretungsweise mit der Führung der I. Abteilung beauftragt
    • 5. Februar 1919 zwecks Demobilisierung zurück in das 1. Großherzoglich Hessische Feldartillerie-Regiment Nr. 25 versetzt
  • 1. April 1919 als Regimentsadjutant in das leichte Artillerie-Regiment 18 der Vorläufigen Reichswehr nach Gießen versetzt
  • 2. Dezember 1919 in das Artillerie-Regiment 11 der Vorläufigen Reichswehr nach Fulda versetzt
  • 1. Mai 1919 bis 1. Februar 1920 an die Reitschule Hannover kommandiert[4]
  • 29. April 1920 in das Reiter-Regiment 15 versetzt
  • 25. August bis 23. September 1920 MG-Lehrgang auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog
  • 12. November 1920 bis 15. Februar 1926 Büro-Offizier und Reitlehrer bei der Lehrgangsleitung für Mörseroffiziere in Jüterbog
  • 15. Februar 1926 Versetzung zum Stab des 3. (Preußischen) Reiter-Regiments nach Rathenow
  • 1. April 1926 bis 30. September 1928 Chef der ebenfalls in Rathenow stationierten Ausbildungs-Eskadron
  • 1. Oktober 1928 Chef der 2. Eskadron/3. (Preußisches) Reiter-Regiment sowie Regimentsoffizier und Führer des MG-Zuges
    • 11. Oktober bis 7. November 1928 Lehrgang für Fortgeschrittene an der Kavallerieschule Hannover
    • 8. April bis 4. Mai 1929 Funk- und Schießlehrgang in Potsdam
  • 28. Februar 1930 als Folge einer schweren Kopfverletzung beim Reiten Verabschiedung aus der Reichswehr mit dem Charakter als Major
  • 1. April 1930 Landesschutzbeamter im Reichswehrministerium
    • Leiter der vormilitärischen Jugendausbildung
    • Leiter des Wehrbezirkskommandos Zauch-Belzig
  • 1. Oktober 1933 als Landesschutzoffizier (L-Offizier) von der Reichswehr übernommen
    • Adjutant des Bezirkskommandos Perleberg
  • 5. März 1935 zum Ergänzungsoffizier des Wehrkreiskommandos Potsdam II ernannt
  • 28. September 1939 Kommandeur der leichten Artillerie-Abteilung 754 (mit drei Batterien als Heerestruppe) im Polenfeldzug
    • am 1. April 1940 zur I./Artillerie-Regiment 217 umgewandelt, dessen Führer er blieb; im Westfeldzug 1940 mit der 217. Infanterie-Division als Reserve des OKH, die Division folgte der deutschen Front südlich von Brüssel vorbei nach Lille. Während der zweiten Feldzughälfte marschierte die Division in den Raum Paris und wurde dort kurzfristig als Sicherungstruppe eingesetzt. Bereits im Juli 1940 wurde die Division nach Ostpreußen zurückverlegt und zur Grenzsicherung eingesetzt.
  • 1. Dezember 1940 Ernennung zum Kommandeur der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 217
  • 23. Februar 1942 Führer-Reserve OKH
  • 28. März 1942 Kommandeur des Artillerie-Regiments 182
    • für seine Verdienste in den Abwehrschlachten (Woronesch-Charkower Operation) im Einsatzraum der Division, ostwärts Kursk bei Kastornoje, wurde ihm am 16. April 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen
    • nachdem Generalmajor Alfred Baentsch, Kommandeur der 82. Infanterie-Division, Ende Januar 1943 fiel, wurde Heyne, gleichzeitig Ia und stellvertretender Kommandeur der Division, mit der stellvertretenden Führung über den kläglichen Rest der Division beauftragt und führte diesen aus dem tödlichen Kessel.[5] Am 9. Februar 1943 tarf der Stab der 82. ID in Kastornaja ein und übernahm wie befohlen die Sicherung des Reut-Tal-Abschnittes (Perewersewo-Ssopelewka). Generalleutnant Karl Faulenbach, dieser wurde dazu aus der Führerreserve aktiviert, folgte als Kommandeur Mitte Februar 1943. Allerdings wurde Faulenbach in Kiew schwer krank und erreichte nie die Division, am 1. März 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt, Oberst Heyne führte weiterhin stellvertretend die Division.
  • 15. März 1943 nun offiziell mit der Führung der 82. Infanterie-Division beauftragt
  • 1. Juni 1943 zum Kommandeur der 82. Infanterie-Division ernannt
  • 15. Mai 1944 nach Auflösung der Division in die Führerreserve versetzt
  • 1. Juni 1944 Kommandeur der 6. Infanterie-Division
  • 29./30. Juni 1944 als Generalleutnant während der Bobruysk-Offensive in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten
    • Am 17. Juli 1944 wurden 57.000 halbverhungerte, kranke, leidende, verwundete deutsche Kriegsgefangene als Parade durch die durch die Straßen von Moskau gejagt. An der Spitze der größeren Kolonne die Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte zusammen mit weiteren Offizieren und Unteroffizieren. Viele von ihnen litten während des Marsches an schwerem Durchfall, die Massen der Bolschewisten jubelten beim Anblick der sich selbst besudelten Deutschen. Von Moskau aus wurden große Teile der Deutschen in Arbeitslager bei Karaganda, Kuibyschew, Stalingrad, in der Ukraine sowie bei Tscherepowez verschickt, nur wenige überlebten. Die deutschen Generäle wurden nach dem Marsch durch die Stadt vom Rest der Gefangenen getrennt und in das Moskauer Butyrka-Gefängnis gebracht.
  • Am 6. Oktober 1955 wurde Generalleutnant a. D. Hans-Walter Heyne-Hedersleben nach über elf Jahren als einer der letzten Generäle aus der Gefangenschaft entlassen.
  • Den Ruhestand verbrachte Heyne mit seiner Frau auf deren Besitz, dem Wasserschloß Bodenengern. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Gemeinde Rehren bei Rinteln, einem Nachbarort von Bodenengern.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Hans-Walters Vater war als Erbe vorgesehen, da er aber 1914 fiel, ging der Besitz später an seinen ältesten Bruder Oberst Friedrich Adolf Heyne-Hedersleben.
  2. Felicie Ida Celeste Mummy
  3. Anton Oscar Mummy, geb. am 4. März 1835 zu Bremen als Sohn des Kaufherrn und Reeders Christian Ludolf Hieronymus Mummy und dessen Frau Louise Caroline, geb. Eyting, war Herr auf Burg bei Herrenhausen, Bisperode, Harderode und Neuhaus, und er war Mitglied der Calenberg-Grubenhagener und der Braunschweiger Ritterschaft. Er hatte in erster Ehe am 5. August 1859 in Bremen Maria Louise von Kapff (Lebensrune.png 14.9.1836; Todesrune.png 18.7.1874) geheiratet (fünf Kinder) und in zweiter Ehe am 5. Oktober 1875 in Hannover Freya Aeone Sophie Georgine von Linsingen (Lebensrune.png 10.8.1849; Todesrune.png 14.6.1904).
  4. Generalleutnant Hans-Walter Heyn
  5. 82. Infanterie-Division
  6. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 390, ISBN 978-3-938845-17-2