Baentsch, Alfred

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Alfred Baentsch

Alfred Baentsch (zuweilen auch Bäntsch; Lebensrune.png 5. Februar 1894 in Mägdesprung, Kreis Ballenstedt; Todesrune.png gefallen 31. Januar 1943 bei Woronesch am Don) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Leben

„Deutsche Zeitung im Ostland“, 3 Oktober 1942, S. 2

Abstammung

Alfred war der Sohn des gleichnamigen Industriellen Dipl.-Ing. Alfred Baentsch. Sein Vater war der Schwiegersohn des Harzgeröder Holzhändlers und späteren Kommerzienrats Traugott Wenzel (1834–1924), Besitzer des „Mägdesprunger Eisenhüttenwerks T. Wenzel“. Am 9. Juni 1898 wurde die Hütte von dem 64jährigen Alleineigentümer Wenzel in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Er blieb der Hauptaktionär, die Direktion für das Werk hatte sein Schwiegersohn inne. Baentsch Senior blieb Direktor bis Mai 1917, als die Aktiengesellschaft verkauft wurde. Vater und Großvater der beiden Alfreds war der Kommissionsrat und Fabrikbesitzer Ingenieur Ludwig Theodor Baentsch aus Eisleben.[1]

Generalmajor Alfred Baentsch galt nach seiner schweren Verwundung als vermißt, Oberst Heyne führte mutig die Division, Generalleutnant Karl Faulenbach, der als neuer Kommandeur vorgesehen war und am 16. Februar 1943 in Marsch gesetzt wurde, erreichte die Division krankheitsbedingt nicht mehr und wurde zum 1. März 1943 erneut in die Führerreserve versetzt. Oberst Heyne wurde dann am 15. März 1943 offiziell mit der Führung der Division beauftragt und am 1. Juni 1943 mit seiner Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur ernannt.

Ausbildung und Militär

Der junge Alfred Baentsch besuchte bis Mitte 1913 das renommierte Francisceum zu Zerbst, wo er Abitur machte. Anschließend begann er ein Studium, meldetet sich aber bei Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig. Er trat am 4. August 1914 in das Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26 und wurde am 20. September 1914 in das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 217 versetzt. An der Kriegsfront wurde er am 18. Januar 1915 erstmalig verwundet. Nach seiner Genesung diente er ab dem 22. April 1915 bei 7. Lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 158 als Kompanieoffizier, Zugführer und schließlich Kompanieführer. Er wurde drei weitere Male verwundet, so am 7. Juli 1916, 17. April 1917 und 20. März 1918.[2]

Am 26. Februar 1919 wurde Leutnant Baentsch Kompanieführer im Freiwilligen-Bataillon Paderborn des Freikorps „Gabcke“. Am 13. September 1919 trat er zur Vorläufigen Reichswehr über und schon am 4. Oktober 1919 wurde er Gerichtsoffizier im III. Bataillon des Infanterie-Regiments 14. Nach weitere Ausbildung, Dienststellen als Ia op. der 3. Division und Kompaniechef im Infanterie-Regiment 17, wurde er am 1. Oktober 1934 Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Brauschweig. Von 1. August 1935 bis 1. August 1938 war er Lehrer an der Kriegsakademie, um dann Oberstleutnant i. G. im Generalstab des Heeres beim OKH zu werden. Ab 23. August 1939 wurde er Quartiermeister der Armee-Gruppe C und ab 1. November 1939 Quartiermeister der 2. Armee. Noch im Westfeldzug 1940 wurde er in den Stab der Militärverwaltung in Belgien und Nordfrankreich versetzt, am 20. Oktober 1940 wurde er dann in den Stab des Generalquartiermeisters Eduard Wagner versetzt. Vom 1. November 1940 bis 1. Juni 1942 war Oberquartiermeister Oberst i. G. Baentsch dann Leiter der Amtsgruppe Ersatzwesen und Allgemeine Truppenangelegenheiten (Heereswesenabteilung) im Generalstab des Heeres beim OKH. Als solcher gehörte er zur Gruppe XXI unter General der Infanterie von Falkenhorst. Die erste Tätigkeit der Gruppe war die Zusammenstellung von Material über die wirtschaftliche Struktur von Dänemark und Norwegen. Sie bearbeitete dann den wehrwirtschaftlichen und rüstungswirtschaftlichen Teil der Forderungen des OKW an die politischen Bevollmächtigten des Führers bei der dänischen und norwegischen Regierung sowie die wirtschaftlichen Maßnahmen in den „Besonderen Anordnungen über das Verhalten bei der Besetzung Dänemarks und Norwegens“ .

Nach fünf Wochen in der Führerreserve, die als Urlaub dienten, wurde Oberst Baentsch am 6. Juli 1942 als Nachfolger von Friedrich Hoßbach mit der Führung der 82. Infanterie-Division beauftragt, Ende August 1942 wurde er zum Generalmajor befördert und offiziell zum Kommandeur ernannt.

„Am 28. Juni wird der „Fall Blau“ ausgelöst. Damit beginnt die deutsche Sommeroffensive: Angriffsziel am Nordflügel der Heeresgruppe Süd ist Woronesch am Don, da ihr als wichtiger Eisenbahn-, Strassen- und Flussverbindungspunkt eine grosse strategische Bedeutung beigemessen wird. Der Angriff wird allerdings erwartet. Durch den Absturz von Major Reichel (Ia, 23. Panzer-Division) auf seinem Erkundungsflug am 19. Juni 1943, fielen den Sowjets Unterlagen in die Hände, die Woronesch als 1. Angriffsziel ausweisen. Zeitgleich beginnt die sowjetische Verteidigungsoperation ‚Woronesch-Woroschilowgrader Operation‘. Dazu zog Timoschenko seine Truppen (40. Armee), durch eine Anweisung Schukows, nach Osten hinter Woronesch ab. Das XIII. Armeekorps, mit der 82. Infanterie-Division, übernimmt die Flankensicherung des nördlichen Flügels der Armee, das VII. und XXXXVIIII. Armeekorps die Speerspitze zum Angriff auf Woronesch. Wie vorher beschrieben, verstärkten Teile der Division die 9. Panzer- und 3. Infanterie-Division (mot), der Divisionsstamm geht neben der 11. Panzer-Division gegen Dolgoje vor, nimmt es und geht südlich gegen Nischne Olschanoje (Nizhnee Ol´shanoye) in Richtung Kschen weiter vor. Ein Gegenangriff einer sowjetischen Panzerbrigade bei Kusmodemjanskoje (Koz´ma-Dem´yanovskoye), aus dem Raum Wolowo (Volovo), östliche Richtung, und Sredni-Raschowjez (Srednyi Raskhovets), südliche Richtung, wird durch die 11. Panzer-Division abgewehrt. […] Am 9. Juli 1942 wurde die Heeresgruppe Süd in Heeresgruppe A und B aufgeteilt. Dabei wird die ‚Armeegruppe v. Weichs‘ Teil der Heeresgruppe B, deren Kommandierender General von Weichs wurde, die 2. Armee wird von Generaloberst Hans von Salmuth übernommen. Beider Verfolgung sowjetischer Einheiten kommt das 168. Infanterie-Regiment bei Wojeikowo in einen starken sowjetischen Gegenangriff. Schwere Abwehrkämpfe folgen bis zum 10. Juli 1942, so die Chronik. Sie führt weiter aus: ‚Nach 9 Tagen Einsatz hat das Regiment 325 Gefallene, darunter 25 Offz und über 900 Verwundete, davon auch 25 Offiziere.‘ Das wären bei einer (ausgegangene) Stärke von 3000 Mann/Regiment fast 11 % Totalverlust und fast 30 % Verwundete. Somit eine Personelle Schwächung von mehr als 40 %. Seit dem 10. Juli 1942 liegt die Division nördlich Kastornoje, bei Gatitsche (Gatishche) – Soldatskoje (Soldatskoye). Das aufgefrischte III./168 (drittes Bataillon des Infanterie-Regiment 168) wird an die 377. Infanterie-Division abgegeben, diese operiert westlich des Don bei Bolschoja-Wereika (Bol’shaya-Vereyka) mit schweren Abwehrkämpfen auf den Brückenkopf jenseits des Don, nördlich Woronesch. Am 18. September wird auch das I. und II. Bataillon in den Brückenkopf verlegt. Bei den Kämpfen bei Olchowatka-Repnoje(Ol' khovatka-Repnoye) wird der Angriff abgewehrt, aber die drei Bataillone werden schwerangeschlagen, ist in der Chronik des Infanterie-Regimentes 168 nachzulesen. Am 29. Dezember 1942 darf das Infanterie-Regiment 168 in die Divisionsstellungen bei Gatitsche (Gatishsche) abrücken. Das III./168 wird aus Ersatz neu aufgestellt und erhält den Regimentsadjutanten als Bataillonskommandeur, so die Chronik weiter. Am 24. Januar beginnt die ‚Woronesch-Kastornoje Operation‘ der Roten Armee, eine Unteroperation der ‚Woronesch-Charkiwer Operation‘, die vom 13. Januar bis zum 3. März andauert, dabei treibt die Rote Armee die 2. Armee über 350 km weit nach Westen und fügt ihr dabei einen großen Verlust von Mensch und Material zu. Die ‚Woronescher Front‘ wurde geführt von Filipp Iwanowitsch Golikow. Die Chronik des Infanterie-Regiment 168 schreibt dazu: ‚[...] Die 82. Infanterie-Division hat keine Reserven. Die drei Bataillon des Infanterie-Regiments 168 sind vorne in einer dünnen Abwehrfront eingesetzt. Schwere Waffen, Panzer und Panzerabwehrwaffen fehlen.‘ weiter schreibt sie, ‚dass der Division eine 8,8 Flak-Abteilung (Heeres-Flak-Abteilung 292) zugeführt wurde, die nicht einsatzbereit ist, da ihr Winterausrüstung und Munition fehlt.‘ [...] 26.1.1943 Bei der 340. ID war ein erneuter russ. Angriff erfolgreich und es kam zu einem Tiefen Einbruch in die deutsche HKL: ‚[...] er sitzt bereits in Olymtschikund drückt in Richtung Beresowka und Troizkoje [...] Auch bei der 82. ID hatte der Russe auf dem linken Flügel seit den frühen Morgenstunden angegriffen. In mehrfach vorgetragenen, durch Panzerkräfte unterstützten Angriffen gelang es ihm schliesslich einzubrechen und die Stellung, trotz mehrfacher Panzerabschüsse, von Rückwärts durch die Panzer aufzurollen. Der Linke Flügel der Division hält am Abend die Linie Natalewka-Ssacharowka. Die Verluste sind erheblich [...]‘ Die Lage stellt sich am Abend des 26.1. für das Korps so, dass das geplante ‚lösen vom Feind‘ (Unternehmen ‚Elch‘), nicht mehr durchführbar ist. Die Rückzugsstrassen nach Westen, im Bericht als ‚F-Strasse‘ und ‚Strasse-13‘ bezeichnet, sind ‚vom Gegner bereits gesperrt‘. Der Schwerpunkt des AK ist nun, hinter den Olym zu gehen um dort eine neue HKL zu bilden. Der einzig verfügbare Gewässerübergang liegt bei Kastornoje, daher muss Kastornoje unter allen Umständen für die Evakuierung der Truppenteile gesichert und gehalten werden. Derweil scheint sich die Lage so dramatisch bei der 82. ID entwickelt zu haben, dass diese nur noch den selbständigen Ausbruch nach Westen bleibt: ‚[...] 82. ID hat selbständig den Entschluss gefasst nach Westen über Wetrowka-Kulikowka durchzubrechen. Wolowo ist verlorengegangen. Der Entschluss wird vom Korps gebilligt [...]‘“[3]

Soldatentod

Am 27. Januar 1943 war das Sterben der 82. Infanterie-Division besiegelt, aber auch das Schicksal des Kommandeurs Generalmajor Alfred Baentsch. An diesem Tag wurde er in der Nähe des Dorfes Kulikowka schwer verwundet und geriet liegend und dem Tode nahe in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Zuerst als vermißt geführt, wurde er mit Wirkung vom 31. Januar 1943 für tot erklärt. Seine Überreste wurden nie geborgen, sein Kriegsgrab nie gefunden (Stand: 2019). Der Kommandeur des Artillerie-Regiments 182 sowie Ia und stellvertretender Divisionskommandeur Oberst Hans-Walter Heyne wurde mit der Führung der kläglichen Divisions-Reste beauftragt, die er im März 1943 aus dem Kessel gen Westen führte.

Ulrich Ernst Baentsch

Ulrich Ernst Baentsch, des gefallenen Generals jüngster Sohn, meldete sich 1945 für den Endkampf um Deutschland mit nur 16 Jahren freiwillig als Soldat. Er fiel am 26. März 1945 im südhessischen Walldorf bei der Reichsverteidigung an der Deutschen Westfront. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Modautal-Brandau; Endgrablage: Reihe 17, Grab 457.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Der Vormarsch größerer Verbände, in: „Militärwissenschaftliche Rundschau“, 1937
  • Der Motor in der Durchbruchsschlacht, in: „Militärwissenschaftliche Rundschau“, 1938
  • Die Infanterie in der Durchbruchsschlacht, in: „Militärwissenschaftliche Rundschau“, 1938
  • Kriegsakademieprüfung und Hochschulprüfung, in: „Handbücher des Offiziers“, herausgegeben mit Unterstützung des Oberkommandos des Heeres, Mittler & Sohn, Berlin 1939

Fußnoten

  1. Der Ingenieur Ludwig Theodor Baentsch aus Eisleben erhielt 1861 die Genehmigung, auf einem südlich von Sandersleben gelegenen Grundstück ein „Montierhaus” zu erbauen. Daraus ging die Firma „Baentsch & Behrens, Eisengießerei und Maschinenfabrik Ludwigshütte bei Sandersleben” hervor, die unter ihrem Mitgesellschafter Ingenieur Albert Behrens am 20. März 1862 die Produktion aufnahm. Die Produktionspalette umfaßte Maschinen für Zuckerfabriken, Brennereien und Brauereien, Schachtanlagen, Mühlen und für die Landwirtschaft sowie Gussstück evon der kleinsten bis zur größten Dimension. Die „Baentsch & Behrens, Maschinenfabrik und Eisengießerei Ludwigshütte bei Sandersleben” feierte 1887 ihr 25 jähriges Bestehen. Der Fabrikbesitzer der Ludwigshütte stellte dem Militärfiskus eines seiner Wohnhäuser als Verbandsstelle bzw. Lazarett zur Verfügung. Nach mehreren Vergleichsverfahren meldete der Betrieb 1936 Konkurs an. Fortan wurde die Firma als GmbH mit den Gesellschaftern „AnhaltischesLandesfiskus und Harzgeröder Eisenwerke A.-G.” Harzgerode weitergeführt. Aus der Konkursmasse der ehemaligen Sandersleber „Ludwigshütte” ging 1999 als neuer Betrieb die Firma „Anlagenbau Sandersleben GmbH” hervor.2010 beschäftigte die Firma inzwischen wieder 119 Mitarbeiter und stellt seit dem Brecher- und Sortieranlagen her.
  2. Generalleutnant Alfred Baentsch
  3. 82. Infanterie-Division