Beißwänger, Hugo

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Hugo Beißwänger (Lebensrune.png 13. Oktober 1895 in Stuttgart; Todesrune.png 28. Mai 1963 in Ulm) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Artillerie und vom 20. April 1945 bis 8. Mai 1945 als Ersatz für Hermann Hohn, der das IX. Armeekorps übernahm, Führer der 72. Infanterie-Division im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

„Hugo Beißwänger trat am 25. Juni 1914 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold von Bayern“ Nr. 29. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges rückte er dann mit seinem Regiment an die Front. Dort wurde er bei dessen 5. Batterie am 27. Januar 1915 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1913 datiert. Er wurde im ganzen 1. Weltkrieg in den verschiedensten Positionen im 2. Württembergisches Feldartillerie-Regiment ‚Prinzregent Luitpold von Bayern‘ Nr. 29 eingesetzt. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, sondern ihm wurden neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13, dem er auch beim 200.000 Mann Übergangsheer im Frühjahr 1920 angehörte. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Hess.-Württ.) Artillerie-Regiment übernommen. In diesem wurde er dann die erste Zeit als Batterieoffizier eingesetzt. Später wurde er dann als Abteilungsadjutant in Ludwigsburg verwendet. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zur zweijährigen Führergehilfenausbildung zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert [Anm.: Zu seinem Jahrgang bei diesem Stab gehörten noch Karl Allmendinger, Karl Drum, Ferdinand Heim, Albert Praun und Walter Schwabedissen]. Während dieser Zeit gehörte er zur 9. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment. Auch danach wurde er weiter bei der 9. Batterie in Ludwigsburg eingesetzt. Bei dieser wurde er am 1. Februar 1928 zum Hauptmann befördert. 1929/30 wurde er dann in die 5. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm versetzt. Ab 1930/31 wurde er als Chef der 4. (Württ.) Eskadron der 5. Fahr-Abteilung in Ulm eingesetzt. Am 1. Januar 1934 wurde er dann zum Major befördert. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der V. Abteilung vom Artillerie-Regiment Ulm ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 41 in Ulm ernannt. Im Frühjahr 1936 wurde er dann in das Reichskriegsministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1937 zum Oberstleutnant befördert. Nach der Umbenennung des RKM zum Oberkommando des Heeres (OKH) 1938 blieb er weiter dort im Einsatz. Auch zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er weiter in der Inspektion der Artillerie eingesetzt. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann sogar zum Chef des Stabes dieser Inspektion ernannt. Mitte Januar 1940 wurde er dann zu einem der Abteilungsleiter bei der Inspektion der Artillerie (In 4) ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1940 zum Oberst befördert. In dieser Funktion blieb er dann sowohl im Westfeldzug im Frühjahr 1940, als auch bei Beginn des Ostfeldzuges zum Sommer 1941 im Einsatz. Ende November 1941 wurde er dann mit der Führung vom Artillerie-Regiment 116 im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Nach ein paar Wochen wurde er dann auch zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 116 ernannt. Er erwarb sich in dieser Funktion beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Durch die Umbenennung des Regiments im Frühjahr 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom Panzer-Artillerie-Regiment 116 ernannt. Ende November 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Artillerie-Kommandeur 122 (Arko 122) an der Ostfront ernannt. Mitte Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Ab dem 1. April 1943 wurde er dann als General beim Chef der Heeresrüstung eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1943 zum Generalmajor befördert. Am 1. August 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Erst Mitte Februar 1945 gab er diese Position wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang April 1945 wurde er dann zum 18. Divisionsführerlehrgang kommandiert. Ende April 1945 wurde er mit der Führung der 72. Infanterie-Division beauftragt, welche in schweren Kämpfen an der Ostfront stand. Mit der Kapitulation gelang es ihm sich der sowjetischen Gefangennahme zu entziehen. Er kam dann nachher trotzdem in westalliierte Gefangenschaft und wurde im Frühjahr [Anm.: 16. Mai] 1947 wieder entlassen.“[1]

Nachkriegszeit

Generalleutnant a. D. Beißwänger wurde nach dem Krieg Firmenvertreter, war zeitweise in Jungingen im baden-württembergischen Zollernalbkreis wohnhaft und wurde beim Spruchkammerverfahren (Spruchkammer 47, Ulm) vollständig entlastet.

Familie

Hugo war der Sohn des Fürstlichen Oberbaurats Otto Karl Beißwänger (Lebensrune.png 20. Juli 1857) und dessen Gemahlin Anna Lina Wilhelmine „Mine“ Beißwänger (Lebensrune.png 18. Juli 1862). Vater Otto Karl entwarf u. a. den bekannten „Kreuzturm auf der Josephshöhe“ („Josephskreuz“ auf dem Auerberg; 38 Meter hoch und, zumindest damals, das größte stählerne Doppelkreuz der Welt), ein kühnes und leicht wirkendes Denkmal der Stolberger Grafen aus Eisen, das seit 1894 geplant und am 9. August 1896 eingeweiht. Mit der Doppelkreuzform nahm Beißwänger Bezug auf den Schinkelschen Vorgängerbau (1833 Richtfest, 1834 eingeweiht), mit der Ausführung in Stahlskelettbauweise orientierte er sich – vor dem Hintergrund der Pariser Weltausstellung – an dem 1887 bis 1889 errichteten Eiffelturm in Paris. Das Schinkelsche Kreuz, aus eichenen Kanthölzern gefertigt, war 22 Meter hoch und stand fast 47 Jahre. In der Nacht zum 12. Juni 1880 schlug ein Blitz ein und zerstörte das Bauwerk. Damit war Stolberg um eine Fremdenverkehrsattraktion ärmer. Fast in Sichtweite wurde ab 1890 auf dem Kyffhäuser das Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet.

„Wolfgang Knape gibt in seiner Broschüre ‚Das Josephskreuz‘ einen zeitgenössischen Bericht von den Feierlichkeiten wieder. Danach besuchte der regierende Fürst Alfred zu Stolberg-Stolberg (1820–1903) schon im Vorfeld den Turm. Die Einweihungszeremonie überließ er aber dem Erbprinzen Wolffgang.[2] Außer den Stolbergern nahmen auch Angehörige des verwandten Roßlaer Fürstenhauses an den Feierlichkeiten teil. Die Einweihungszeremonie begann mit der Begrüßung des Erbprinzen durch Schwendaer Mädchen in ‚kleidsamer Nationaltracht‘. Dem folgten Lieder des Stolberger Männerchors. Die Weiherede hielt der Kammerdirektor Fr. Bode, der auch die Festschrift verfasst hatte. Den Abschluss bildete die Verlesung der ‚Freigabeanweisung‘. Darin heißt es, ‚dass das Bauwerk nunmehr dem öffentlichen Verkehr übergeben ist und unter dem besonderen Schutz der Rentkammer steht‘. Die Baukosten in Höhe von 50 000 Mark trugen nach Angaben in der Literatur der Harzklub und das Stolberger Fürstenhaus gemeinsam. Fortan gab es auf dem rund 580 Meter hohen Großen Auerberg wieder einen neuen Aussichtsturm und ein zu dieses Zeit einmaliges Zeugnis der Baukunst.“[3]

Zu Hugos Geschwistern gehörten u. a. Otto Beißwänger (Lebensrune.png 8. Mai 1890 in Aalen) und Generalmajor Walter Beißwänger.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Beißwänger, Hugo, Lexikon der Wehrmacht
  2. Wolffgang zu Stolberg-Stolberg (1849-1903) war der Sohn von Alfred Graf, später 1. Fürst zu Stolberg-Stolbergund. Seine Frau war Irmgard, geb. Gräfin zu Isenburg und Büdingen (1868-1918)
  3. Ein Denkmal der Stolberger Grafen, MZ, 19. Juli 2007