Beißwänger, Walter

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Walter Beißwänger)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Walter Beißwänger (1).png

Walter Alfred Beißwänger (Lebensrune.png 29. Juni 1894 auf Schloß Stolberg in Stolberg im Harz; Todesrune.png 25. Dezember 1984 in München) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Artillerie und vom 6. März 1945 bis 8. Mai 1945 letzter Höherer Artilleriekommandeur (HArko) der Fallschirm-Armee 1 im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Walter Beißwänger (2).png
Walter Beißwänger (3).jpg

Walter Beißwänger trat am 24. Juni 1913 als Fahnenjunker der 3. Württembergischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 49 in Ulm an der Donau bei. Er besuchte von März bis August 1914 die Kriegsschule in Hersfeld und ging am 10. August 1914 beim Ersten Weltkrieg als Leutnant und Batterieoffizier ins Feld. Vom 4. Juni 1915 bis 9. Januar 1916 wurde er zur Deutschen Militärmissionen im Osmanischen Reich kommandiert, wo er, der 5. osmanischen Armee unter Liman von Sanders unterstellt, bei der Schlacht von Gallipoli zum Stab der deutsch-türkischen Artillerie mit den beiden 8,8-cm-Geschütze gehörte, die Vizeadmiral Wilhelm Souchon mit der SMS „Goeben“ liefern ließ (später kamen auf dem Landweg weitere Geschütze) als Antwort auf die tödliche Schiffsartillerie der Royal Navy.[1]

Er blieb bis September 1919 Batterieoffizier (dazwischen ein halbes Jahr zur Studienzwecke beurlaubt), wurde dann in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 13 versetzt und war bis 1. November 1919 Garrisons-Adjutant in Ulm. Anschließend wieder Batterieoffizier wurde er am 10. Dezember 1926 als Lehrer in den Stab der Artillerieschule Jüterbog versetzt, wo er bis 1. Oktober 1931 bleib. Nach mehere Weiterbildungskurse war er Batteriechef und ab Oktober 1934 bis Januar 1939 Abteilungskommandeur der Heeresartillerie. Er wurde Artillerieberater beim OKH, kommandierte im Polenfeldzug das Artillerie-Regiment 195 und wurde vom 1. Oktober 1940 bis 20. Mai 1943 Chef des Amtes „Wa Prüf 8“ (Abteilung Optik, Messwesen, Heereswetterdienst, Feuerleitung und Kartendruck), wo er das Prüfwesen seines Waffenamt im Heereswaffenamt (HWA) revolutionierte. Dann wurde er Artillerie-Kommandeur (Arko) 101, war vom 20. April 1944 bis 25. Juni 1944 im Stab der Heeresgruppe „Südukraine“ und wurde am 11. August 1944 Arko 485 sowie gleichzeitig vorübergehend mit der Führung der Führer-Grenadier-Brigade beauftragt (ggf. als Urlaubsvertretung). Vom 6. März 1945 bis 8. Mai 1945 letzter Höherer Artilleriekommandeur (HArko) der Fallschirm-Armee 1. Als solcher geriet er in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde am 20. Dezember 1946 an die Briten übergeben und am 30. Juni 1947 aus der Gefangenschaft entlassen.

Familie

Walter war der Sohn des Fürstlichen Oberbaurats Otto Karl Beißwänger (Lebensrune.png 20. Juli 1857) und dessen Gemahlin Anna Lina Wilhelmine „Mine“ Beißwänger (Lebensrune.png 18. Juli 1862). Vater Otto Karl entwarf u. a. den bekannten „Kreuzturm auf der Josephshöhe“ („Josephskreuz“ auf dem Auerberg; 38 Meter hoch und, zumindest damals, das größte stählerne Doppelkreuz der Welt), ein kühnes und leicht wirkendes Denkmal der Stolberger Grafen aus Eisen, das seit 1894 geplant und am 9. August 1896 eingeweiht. Mit der Doppelkreuzform nahm Beißwänger Bezug auf den Schinkelschen Vorgängerbau (1833 Richtfest, 1834 eingeweiht), mit der Ausführung in Stahlskelettbauweise orientierte er sich – vor dem Hintergrund der Pariser Weltausstellung – an dem 1887 bis 1889 errichteten Eiffelturm in Paris. Das Schinkelsche Kreuz, aus eichenen Kanthölzern gefertigt, war 22 Meter hoch und stand fast 47 Jahre. In der Nacht zum 12. Juni 1880 schlug ein Blitz ein und zerstörte das Bauwerk. Damit war Stolberg um eine Fremdenverkehrsattraktion ärmer. Fast in Sichtweite wurde ab 1890 auf dem Kyffhäuser das Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet.

„Wolfgang Knape gibt in seiner Broschüre ‚Das Josephskreuz‘ einen zeitgenössischen Bericht von den Feierlichkeiten wieder. Danach besuchte der regierende Fürst Alfred zu Stolberg-Stolberg (1820–1903) schon im Vorfeld den Turm. Die Einweihungszeremonie überließ er aber dem Erbprinzen Wolffgang.[2] Außer den Stolbergern nahmen auch Angehörige des verwandten Roßlaer Fürstenhauses an den Feierlichkeiten teil. Die Einweihungszeremonie begann mit der Begrüßung des Erbprinzen durch Schwendaer Mädchen in ‚kleidsamer Nationaltracht‘. Dem folgten Lieder des Stolberger Männerchors. Die Weiherede hielt der Kammerdirektor Fr. Bode, der auch die Festschrift verfasst hatte. Den Abschluss bildete die Verlesung der ‚Freigabeanweisung‘. Darin heißt es, ‚dass das Bauwerk nunmehr dem öffentlichen Verkehr übergeben ist und unter dem besonderen Schutz der Rentkammer steht‘. Die Baukosten in Höhe von 50 000 Mark trugen nach Angaben in der Literatur der Harzklub und das Stolberger Fürstenhaus gemeinsam. Fortan gab es auf dem rund 580 Meter hohen Großen Auerberg wieder einen neuen Aussichtsturm und ein zu dieses Zeit einmaliges Zeugnis der Baukunst.“[3]

Zu Walters Geschwistern gehörten u. a. Otto Beißwänger (Lebensrune.png 8. Mai 1890 in Aalen) und Generalleutnant Hugo Beißwänger.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Viele Deutsche hatten sich in diesen Kämpfen ausgezeichnet. Zu der im Anfange des Feldzuges so geringen Zahl waren in den Sommermonaten 1915 viele deutsche Artillerieoffiziere, Offizierstellvertreter, Geschützführer, eine deutsche Pionierabteilung und zwei Maschinengewehr-Abteilungen der Kaiserlichen Marine hinzugetreten, so daß ihre Gesamtzahl auf zirka 500 Mann gestiegen war. Mancher von ihnen hat in diesem Feldzuge an der fremden Küste, fern von der Heimat, zur Ehre des deutschen Namens sein Leben gelassen, viele sind verwundet worden. Viele andere sind auf den kahlen, sonnendurchglühten Kampffeldern ohne Baum und Strauch, auf denen oft das Wasser mangelte und die schmale türkische Kost zu Entbehrungen zwang, von Krankheiten ergriffen worden. Oft hieß es hungern, wenn wieder einmal die Verpflegungsschiffe im Marmara-Meere von den feindlichen Unterseebooten torpediert waren, oder wenn die Kamelzüge, die die Verpflegungslasten von den Dardanellen-Häfen zur Kriegsfront bringen sollten, durch das Artilleriefeuer der Schiffe oder durch Fliegerbomben vernichtet wurden. Die ganze schmale Halbinsel Gallipoli lag ja doch unter dem Feuer der schweren englischen und französischen Schiffsgeschütze, das durch die Fesselballons der Schiffe und durch Flieger geleitet wurde.
  2. Wolffgang zu Stolberg-Stolberg (1849-1903) war der Sohn von Alfred Graf, später 1. Fürst zu Stolberg-Stolbergund. Seine Frau war Irmgard, geb. Gräfin zu Isenburg und Büdingen (1868-1918)
  3. Ein Denkmal der Stolberger Grafen, MZ, 19. Juli 2007