Hunnen

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Attila, dargestellt 1493 in der Nürnberger Chronik von Hartmann Schedel

Die Hunnen waren asiatische nomadische Reitervolksstämme, die unter Anführung Balamirs nach Besiegung der Alanen mit diesen vereint 375 den Don überschritten, das Gotische Reich Ermanarichs zertrümmerten und damit in die abendländische Geschichte eintraten und dann fast 80 Jahre lang nördlich der Donau die herrschende Macht waren. Die Zeit von 433 bis 454, unter der Regierung Attilas (Etzel), bildete die Glanzperiode der hunnischen Macht. Sie wurden nach ihrer finalen Niederlage gegen die Germanen größtenteils wieder von den bulgarischen und russischen Steppen, woher sie gekommen waren, verschluckt.

Geschichte

In viele Stämme eingeteilt, die in größer Unabhängigkeit voneinander lebten, nahmen die Hunnen vorerst die Ebenen zwischen der Wolga und der Donau ein. Später wurde die Theißebene der Mittelpunkt ihrer Herrschaft. Schon 395 unternahmen sie große Eroberungszüge in Asien, vom Kaukasus bis nach Syrien. In Europa war zuerst Thrazien ihren Verheerungen ausgesetzt, wo hunnische Scharen, unter Uldin, einem ihrer Fürsten, bis in die Nähe von Konstantinopel schweiften.

Attila zog schließlich gegen Westrom. Er marschierte quer durch Germanien und traf in Gallien 451 auf seinen einstigen Verbündeten Flavius Aëtius, den Statthalter Westroms. Dieser war zwischenzeitlich mit den Stammeskönigen der Franken, Burgunden und Westgoten unter ihrem König Theodorich I. verbündet und gemeinsam schlugen sie Attila und dessen u. a ostgotischen und gepidischen Vasallen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern zurück. Beide Seiten hatten schwere Verluste erlitten, aber die Moral der Hunnen war erschüttert, Attila, seine aus germanischen Söldnern bestehende Leibgarde und die Reste seiner mordenden hunnischen Horde mußten fluchtartig den Rückzug antreten.

Pferde und Waffen

Hunnen benutzten Pferde als Transportmittel. Pferde waren zur damaligen Zeit das fortschrittlichste Transportmittel überhaupt. Schon vom Kleinkindalter an lernte ein Hunne das Pferd zu versorgen und es zu reiten. Ein Hunne und sein Pferd waren eine Einheit. Später lernte der Hunne, mit dem Pferd Kämpfe zu absolvieren. Seine Waffen waren sein Schwert (hunnische Schmiede waren anerkannte Meister) und seine Pfeile und Bogen.

Attila

Gerald Butler als Attila in einem Spielfilm, 2001. Die idealisierte und geschichtsverfälschende Darstellung Attilas durch die Filmindindustrie (→Hollywood) hat mit der Wirklichkeit nichts gemein.

Die Zeit von 433 bis 454, unter der Regierung Attilas,[1] bildete die Glanzperiode der hunnischen Macht. Unter Attilas gewaltigem Szepter waren außer den ugrischen Stämmen auch die Akatziren oder die Vorfahren der Chasaren, welche türkischer Abkunft, die heidnischen und ein Teil der germanischen Stämme vereinigt. Nach christlicher Legende erschien während der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern ein Engel Attila als Gottes Gesandter und überredete ihn zum Rückzug.

453 ist das Todesjahr Attilas. Er heiratete die Tochter eines Germanenfürsten (die Ostgotin Ildico bzw. Hildiko; viel wahrscheinlicher Hildegard[2]) und verstarb in der Hochzeitsnacht, vermutlich am eigenen Erbrochenen, nachdem er vergiftet wurde. Attila, der Schrecken der Völker, von einer wehrhaften Germanin besiegt.

Gottes Geißel oder Flagellum Dei

Laut alten Chroniken soll Attila häufig „stella cadit, tellus tremit, en ego malleus orbis“ gesagt haben: „Sterne fallen, Erde bebt, das Jahr der Wunder ist gekommen, Hier bin ich, die Geißel Gottes“. Die mittelalterlichen Chronisten nannten Attila „die Geißel Gottes“, welche die Völker wegen ihrer Sünden bestraft.

Nach Attilas Tod

Attila starb an seinem Hochzeitstag durch Gift. Nach Attilas Tod, 453, erhob sich Streit zwischen seinen Söhnen. Die unterworfenen Völker befreiten sich, voran die Gepiden unter Arderich, gegen welche Ellak fiel, derjenige von Attilas Söhnen, dem dieser die Herrschaft zugedacht hatte. Das Land an der Donau und Theiß wurde hierauf von den Hunnen geräumt, die sich über den Pruth und Dniepr zurückzogen, wo sie wieder unter einzelnen Fürsten standen. Einer von ihnen, Dintzic oder Dengizich, Attilas Sohn, fand den Tod um 468 gegen die Ostgoten, und damit verschwand der Name des hunnischen Reiches, nicht aber die Bevölkerung, die unter dem Namen Awaren weiterhin das Karpatenbecken bewohnten, und auch an den Reichsversammlungen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation in Aachen regelmäßig teilnahmen.

Attilas Schwert

Attila's Schwert, Wien, Kunsthistorisches Museum

Das angebliche Schwert Attilas soll ein Hirtenjunge in Ungarn gefunden haben.

Abstammung

Nationalität der Hunnen

Über die Nationalität der Hunnen herrschen verschiedene Ansichten. Während Deguignes und Neumann dieselben für die Hjong-Nu der chinesischen Schriftsteller und demnach für mongolischen Stammes halten, erklären sie andere, wie Klaproth, für Finnen im allgemeinen und somit auch für die Vorfahren der Magyaren im besonderen. Nach Andreas Thierry vereinigte die hunnische Herrschaft mit finnischen Völkern im Westen und türkisch-tatarischen im Osten auch einen herrschenden mongolischen Stamm.

Bulgaren

In römischem Kriegsdienst kamen hunnische Scharen noch in dem Heer vor, das Narses gegen die Ostgoten führte. Das Volk selbst erscheint nun unter dem Namen der Kuturguren oder Kutriguren westlich und der Uturguren oder Utriguren östlich des Dons, von denen namentlich die ersteren im 6. Jahrhundert dem Oströmischen Reich durch ihre Einfälle furchtbar waren. Sie scheinen identisch mit den Bulgaren zu sein, welche sich nach dem Abzug der Ostgoten im Römischen Reich festsetzten und im Laufe der Zeit „slawisiert“ wurden.

Vorfahren der Ungarn?

Die ungarische Tradition, welche in den Hunnen die Vorfahren der Magyaren findet, war schon immer Teil der ungarischen Vergangenheit. Es sind natürlich auch andere Völker, die sich als Nachfahren der Hunnen erachten, z. B. die Uiguren, Basken, Bulgaren (die die Sprache gewechselt haben), oder die Turkvölker. Einer Sage zufolge sollen auch Nachfahren der Hunnen in der Schweiz leben.

Rote, Weiße und Schwarze Hunnen

Karte der germanischen Völkerwanderung vom 2. bis 5. Jahrhundert

Historiker und Forscher mutmaßen, daß die colorreichen Beinamen (Epitheta) der Hunnen von der Farbe ihrer Stammeskleidung (insbesondere der Lodenmäntel) stammen.

  • Rote Hunnen: Die Chioniten oder Khioniten bekamen ihren Namen vom mittelpersischen Wort xiyon („Hunne“). Sie waren ursprünglich Teil der einstigen „Turan-Hunnen“. Sie begannen ab 320 über die Grenzen Turans hinweg in die Staaten Persien und Kuschan einzufallen. Die Chioniten waren schließlich deutlich von den Hephthaliten verschieden und so kam für sie die Bezeichnung „Rote Hunnen“ auf. Kurz nach 340 begann der rätselhafte Führer Kidara Khan die Kuschan aus dem nördlichen Pakistan zu verdrängen und gab seinen Namen für eine kurzlebige Dynastie den Kidaraniten. Bereits Ende des 4. Jahrhunderts begann eine neue Welle hunnischer Stämme, die Alchoni, in Baktrien einzufallen und diese verdrängten nun ihrerseits die Kidaraniten nach Gandhara. Die Kidaraiten im nördlichen Indien setzten die Prägung minderwertiger Gold- und Kupfermünzen bis zum Ende des 5. Jahrhunderts fort. Doch sind die Daten und Leistungen der Chioniten mehr als fraglich. Kadaranitische Fürstentümer bestanden in Kot Kula in Kaschmir und Taxila, doch sind die Namen ihrer jeweiligen Herrscher unbekannt.
  • Weiße Hunnen: Die Hephthaliten (Eigenbezeichnung: Huna), auch als Weiße Hunnen oder Turan-Hunnen bekannt, sind ein hunnisches Volk mit unklarem Ursprung in Mittelasien um ca. 425 bis 563. Es gibt zumindest einen Hinweis eines chinesischen Chronisten, daß sie als zeitweilige Vasallen der Shou-shan ursprünglich aus der heutigen Dsungarei stammten, auch wenn sie sich eher aus lokalen mittelasiatischen Stammesgruppen rekrutierten. Die Hephthaliten übernahmen bis 450 die Herrschaft über eine ältere Ost-Hunnen-Gruppe, die Chioniten. Ihr Staat wurde von 557 bis 563 von den Göktürken vernichtet. Reste der Hephthaliten hielten sich bis ins 10. Jahrhundert und gingen allmählich im ostiranischen Volkstum auf. In persischen Quellen werden sie verschiedentlich als Turan-Hunnen bezeichnet und es ist anzunehmen, daß sich ein großer Volksteil als solche verstand. Es wurden in Turkestan verschiedene Inschriften aufgefunden, die von den Turan Hun bzw. vom Yabgu Turan Hun sprechen.
  • Schwarze Hunnen: Die Onoguren (Eigenbezeichnung: Onogur ) bildeten einen Stammesbund der Hunnen. Hauptvertreter dieser Zehn-Stämme ( on = zehn; og = Pfeil <=> Stamm) waren schließlich die „Khara Bulkhar“, die Hunnen Attilas. Die Onoguren zählten zu den älteren Turkvölkern. Sie waren es, die 375 - als Schwarze Hunnen bezeichnet - in Germanien bzw. Europa einfielen und dort das Grauen brachten. Auf der Krim zerstören sie das Reich der Ostgoten, die im Anschluß daran aber ihre Verbündeten wurden. Aber mit den Schwarzen Hunnen kam auch eine fruchtbare asiatische Krankheit nach Europa, so daß der Tod diesen Hunnen voranschritt: die Pocken. Die Schwarzen Hunnen mußten wohl einen geradezu dämonischen Eindruck auf ihre Feinde gemacht haben: Bei ihnen war es Sitte, den männlichen Kleinkindern die Gesichter zu zerschneiden, um den späteren Bartwuchs zu verhindern. Auch schmierten sich die Krieger Schwarzerde in die Kampfwunden, damit sich dort dickhäutige Narben bildeten. Ebenfalls praktizierten sie die Sitte der Schädeldeformation, weshalb viele Hunnen hohe Turmschädel aufwiesen. Derartig deformierte Schädel wurden sowohl in Thüringen als auch am Talas (Kirgisistan) gefunden. Der Oberkopf wurde als äußeres Zeichen ihrer Unterwerfung kahlgeschoren. Sie wurden im 6. Jahrhundert zu den Vätern der späteren Hunno-Bulgaren. Der hauptsächlich in der Heimat verbliebene Volksteil wurde als „Turkuten“ bekannt und sollte bei der späteren Geschichte der Göktürken eine gewichtige Rolle spielen.

Die Sage von König Attilas Grab

Dort, wo die Berge des Sausals ganz nahe an das Bett der Sulm herankommen, befindet sich der Königsberg bei Alt-Heimschuh[3] in der Südsteiermark,[4] Österreich. Von diesem erzählen die Leute folgendes:

Vor vielen Jahrhunderten soll auf diesem Berg eine große Burg gestanden sein. Nicht allzu weit davon entfernt, befand sich auch eine zweite Befestigungsanlage. Als die Hunnen mit ihrem König Attila in die Steiermark kamen, stürmten sie auch in das Sulmtal. Überall raubten, mordeten und plünderten sie. Als Attila gestorben war, sollte er mit seinen vielen Schätzen begraben werden. Aber niemand sollte nachher das Grab des Hunnenkönigs finden. Auf der Suche nach einer brauchbaren Grabstätte entdeckten sie die Burgen auf dem Königsberg. An einem düsteren Regentag überfielen die Hunnenkrieger die Burgen. Während sich ein Pfeilregen auf die Burgen ergoß, schlichen häßliche Hunnengestalten in das Innere der Wehrburgen und metzelten die Besatzung nieder. Die Nacht darauf war unheimlich und rabenschwarz. Da erschienen noch andere hunnische Reiterscharen. In ihrer Mitte führten sie einen prunkvollen Sarg, in dem sich die Leiche ihres Königs befand. Auch hatten sie viele wertvolle Schätze mit, die im Dunkel der Nacht glänzten und blitzten. Nun begann ein geheimnisvolles emsiges Treiben. Der Sarg und die unübersehbaren Schätze wurden in das Innere einer der Burgen gebracht. Dort setzten die Hunnen an einem geheimen Ort in einem unterirdischen Gang ihren großen König bei. Gleich danach zerstörten die Hunnen die beiden Burgen vollständig, so daß niemand mehr zu dem Grab gelangen konnte.

Zitate über die Hunnen

  • „Sie waren unter uns, ohne daß wir wußten, woher sie kamen. In den Brunnen der Götter tränkten sie ihre Pferde. Auf den Stufen der Tempel nahmen sie unsere Frauen. An den Säulen unserer Stadt zerschmetterten sie die Häupter unserer Kinder. Nackt über die Hälse der Pferde geworfen, so verließen unsere Töchter Antiochia. Wir werden sie nie wiedersehen.“ — Ein Überlebender des Überfalls auf Antiochia
  • Es ist ein Verdienst ausschließlich Deutschlands, daß der Ansturm der Hunnen, Awaren und Magyaren sich im mitteleuropäischen Raum gebrochen hat.“ — Adolf Hitler[5]

Siehe auch

Literatur

  • Anton Karl Fischer: Die Hunnen im schweizerischen Eifischthale und ihre Nachkommen bis auf die heutige Zeit, (1896), (PDF-Datei)
  • Gerhard Bott: Germanen, Hunnen und Awaren - Schätze der Völkerwanderungszeit, Verlag des Germanischen Nationalmuseums (1988), ISBN 978-3980152945
  • Michael Schmauder: Die Hunnen – Ein Reitervolk in Europa, Primus Verlag (2009), ISBN 978-3896783424
  • Vito von Eichborn: Freyas Tränen oder Meine Zeit mit Attila: Die Kriege der Hunnen, die Liebe des Schmieds und die Herrin des Waldes.,[6] Historischer Roman, 2007, ISBN 978-3833488870
  • Manfred Neugebauer: Germanien und der Hunnensturm, Melchior Verlag (2012), ISBN 978-3942562690
  • Gerhard Wirth: Attila. Das Hunnenreich und Europa, Stuttgart (1999), ISBN 3-17-014232-1

Verweise

Fußnoten

  1. Der Name ist hunnisch, und das Wort ist auch im gotischen vorhanden, und dort bedeutet „Väterchen“ - auf Ungarisch/Hunnisch bedeutet Apa, Atya = Vater, z.B. der Städtename „Alma Ata“ bedeutet „Vater der Äpfel“
  2. Der Name „Ildikó“ („Hildiko“) erklärt sich am ehesten als eine Kose- oder Verkleinerungsform des häufigen Namensbestandteils „hild“ in germanischen Frauennamen, hier: Hildegard; die neuhochdeutsche Entsprechung wäre „Hildchen“ (vgl. auch Helche). In späteren deutschen Sagenfassungen (Nibelungensage) trägt die zweite Frau Attilas (Etzels) den Namen Kriemhild.
  3. Heimschuh liegt im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark.
  4. Als Südsteiermark wird heute der südliche Teil des österreichischen Bundeslandes Steiermark bezeichnet. Die Südsteiermark ist nicht zu verwechseln mit dem südlichen Teil der historischen Steiermark, der heute zu Slowenien gehörigen Untersteiermark.
  5. In: Monologe im Führerhauptquartier - die Aufzeichnungen Heinrich Heims, herausgegeben von Werner Jochmann, Wilhelm Heyne Verlag, München 1980, ISBN 3-453-01600-9 (Aufzeichnung vom 9./10.10.1941, Seite 76)
  6. Nach langer Irrfahrt gelangt der Sachse Xenos zu den Hunnen, wo er in die germanische Leibgarde des Weltherrschers Attila aufgenommen wird. In der Folge kämpft er in der grauenhaften Massenschlacht von Catalaunum und zieht mit Attilas mordenden Horden bis vor Rom, wo er die entscheidende Wende in der Verhandlung mit Papst Leo herbeiführt. Ein mitreißender historischer Roman um Liebe und Schicksal, Mord und Krieg, um Irrwege und Fehler, Treue und Verrat. Und immer wenn ein Liebespaar auseinander gerissen wird, weint die germanische Liebesgöttin Freya bittere Tränen.