Goten

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Die Goten waren ein germanisches Volk, welches schon im 4. Jahrhundert vor der Zeitrechnung in den Küstenländern im Süden der Ostsee wohnte, wo sie auch noch im 1. Jahrhundert nach der Zeitrechnung bei Plinius und Ptolämäus unter dem Namen der Guttonen oder Guthones im Osten an der Weichsel erwähnt werden. Die Herkunft der Goten gab immer wieder Rätsel auf. Eine weit verbreitete Annahme ist diejenige, nach der die Goten aus Nordgermanien, genauer gesagt dem südlichen Schweden, stammen.

Das ost- und westgotische Reich um 523 n. d. Z.

Geschichte

Karte der germanischen Völkerwanderung vom 2. bis 5. Jahrhundert

Bereits um ca. 800 vor der Zeitrechnung zogen Nordgermanen (Goten, Burgunder und Rugier) ins Weichselgebiet. Um 800–500 v. d. Z. wurde das Prußenland von ihnen in die Gaue Samland, Natangen, Galinden und Sudauen unterteilt.

Ansonsten wird ihrer in der frühen Geschichte nicht weiter gedacht, auch nicht ihrer großen Wanderung in die südöstlichen Karpaten, bis sie zu Anfang des 3. Jahrhunderts im Norden der unteren Donau erscheinen und mit den Römern in feindliche Berührung kamen. Obgleich sie von den späten römischen Geschichtschreibern öfter mit dem Namen der Geten belegt werden, läßt sich hierbei schwer eine Gleichsetzung vornehmen. Es besteht daher die Vermutung, daß die an die untere Donau gezogenen Goten nicht mit der ursprünglichen Bevölkerung identisch sind, sondern das dann als Goten bezeichnete Volk eine Mischung aus verschiedenen Stämmen darstellen, woran die Geten jedoch Anteil hatten.

Zusammenstöße mit Rom

„Die Gotenschlacht am Vesuv“ Historiengemälde von Alexander Zick (1845–1907). Das Bild zeigt die Schlacht am Milchberg (Mons Lactarius). Der Schwarzhaarige in der Mitte des Bildes stellt Teja dar.

In römisches Gebiet brachen die Goten erstmals 238 n. d. Z. ein. Der römische Kaiser Decius fiel, nachdem sie Thrazien verwüstet hatten, 251 in Mösien im Kampf gegen die Goten (das einzige Mal, daß ein römischer Kaiser in einer Schlacht fiel!); sein Nachfolger Gallus erkaufte den Frieden. Aber schon unter Valerian (253–260) begannen ihre Züge zur See, an denen auch andere Völker teilnahmen. Damals wurden an der Nordküste Kleinasiens Pityus und Trapezunt von ihnen verwüstet. Bei einem Zuge erlitten Chalcedon, Nikomedia und Orte am Bosporus und der Propontis das gleiche Schicksal. Unter Gallienus fuhren sie mit 1.000 Schiffen in den Archipelagus, plünderten Athen, Korinth, Argos, Sparta und verwüsteten das Land.

Im Jahre 263 zerstörten die Goten den berühmten Artemistempel zu Ephesus. Noch stärker erschienen sie 269, wo sie ihre Fahrt bis Rhodos und Kreta ausdehnten, dann Mazedonien und Thrazien verwüsteten, bis sie bei Naissus in Obermösien von Kaiser Claudius besiegt wurden. Aurelianus trieb sie hierauf über die Donau zurück, überließ ihnen aber 274 Dacien. Von nun an trat ein friedliches Verhältnis ein, indem sich die Goten gegen jährliche Zahlungen ruhig verhielten und Kriegsdienst leisteten.

Erst 321 überschritten sie wieder die Donau. Kaiser Konstantin schlug sie damals zurück; auch rächte er später die Hilfe, die sie Licinius gegen ihn geleistet hatten, durch einen Einfall in ihr Land. Er schloß Frieden mit ihnen, wie später Valens 369, nachdem dieser sie, weil sie seinen Gegner Procopius unterstützt, von 367 an bekämpft hatte.

In diesen Zeiten begann das Christentum, und zwar die Lehre der Arianer, bei ihnen erstmals unter den germanischen Völkern Wurzel zu fassen. Um 370 übertrug Bischof Ulfilas die Bibel in ihre Sprache, für welche er zuerst ein Alphabet schuf. Er erwarb sich dadurch um die Verbreitung und Befestigung des Christentums bei seinem Volke wie um dessen Bildung und Gesittung ein unvergängliches Verdienst.

Zwei Teile des gotischen Volkes traten seit dieser Zeit hervor: die Terwingen oder Westgoten (Wisigoten) mit dem Nebenvolk der Thaifalen, das sie später auch nach Gallien begleitete, von der Donau bis zu den Karpaten und dem Dniestr über das östliche Ungarn, Siebenbürgen, die Walachei, Moldau und Bessarabien ausgebreitet, und in der Ukraine zwischen Dniestr und Don die Greutungen oder Ostgoten (Austrogoten).

Westgoten

Hauptartikel: Westgoten

Die etwa 100.000 Westgoten (darunter etwa 25.000 Krieger) zogen nach Italien. Um 409 verhandelte der Westgotenführer Alarich I. mit Kaiser Honorius, der die Westgoten nicht im Lande wollte. Es kam zu keiner Einigung, und im August 410 eroberten die Germanen Rom.

Ostgoten

Hauptartikel: Ostgoten

Der König der letzteren, Hermanrich aus dem Königsgeschlecht der Amaler, herrschte über beide Teile, und weit ins Innere Rußland hinein waren ihm andere heidnische und finnische Völker unterworfen, als sein gotisches Reich bald nach 375 durch den furchtbaren Andrang der Hunnen zertrümmert wurde. Hermanrich, 110 Jahre alt, tötete sich selbst; sein Sohn Hunimund unterwarf sich den Hunnen und bekämpfte mit ihrer Hilfe den Gegenkönig Winithar, welcher in der Schlacht fiel. Theoderich dem Großen gelang es schließlich, die Herrschaft über Italien zu erringen und dort für einzige Jahrzehnte ein Reich der Ostgoten zu errichten.

Krimgoten

Bei den Krimgoten handelte es sich um eine ostgotische Restbevölkerung, die während der Völkerwanderung nicht nach Westen an die Grenzen des Römischen Reiches zog, sondern auf der Krim in den sogenannten Gotenburgen verblieben. Der Adler war das Zeichen der Goten. Bis in die Neuzeit herein sollen sie ihre Sprache erhalten haben, wenn sie sich jedoch auch zum Teil schon mit den dort siedelnden Krimtataren verschmolzen hatten.

Gotische Sprache und Schrift

Hauptartikel: Gotische Sprache

Die gotische Sprache ist der Nachwelt durch die Wulfila-Bibel, in welcher Teile der Bibel ins Gotische übertragen wurden, überliefert. Besonders ist hierbei, daß der Verfasser Wulfila, wohl ein Halbgote, dafür eigens eine neue Schrift entwickelte, die eine Mischung aus dem lateinischen, griechischen sowie dem Runenalphabet darstellte. Da es die einzige Überlieferungsform ist, ist die Sprache sehr einheitlich, es gibt im Gegensatz zu anderen germanischen Sprache keine Mundarten, in denen die Wörter in der Schreibung und Lautung abweichen können. Man geht jedoch davon aus, daß West- und Ostgoten sich gegenseitig verstanden, da der Codex Argenteus, die bekannte Abschrift des Textes, im Besitz des Ostgotenherrschers Theoderichs des Großen war, während der Verfasser Wulfila aus dem Gebiet der Westgoten stammte. Das Gotische zeigt (die Übersetzung entstand im 4. Jahrhundert) eine sehr frühe Form einer germanischen Sprache, weshalb sie für die germanische Sprachwissenschaft von großer Bedeutung ist, wenn es etwa darum geht, voralthochdeutsche oder urnordische Sprachstufen zu rekonstruieren.

Nachwirken

„Der Gotenzug“ – ein Gemälde des schweizerdeutschen Künstlers Arnold Böcklin

Nationale Gotenbegeisterung und politische Einordnung

Die Goten sind wohl derjenige Stamm der Germanen aus der Völkerwanderungszeit, der den größten Nachruhm besitzt, so besaßen sie auch Jahrhunderte nach ihrem Austritt aus der Geschichte noch immer eine starke Faszination.

Schweden

In Schweden etwa bildete sich, als das Land zur europäischen Großmacht aufgestiegen war, der sogenannte Götizismus heraus, bei der die Schweden als Nachfahren der Goten angesehen wurden bzw. die Goten als Auswanderer aus Schweden. Zeitweilig trug der schwedische König auch offiziell den Titel „König der Schweden, Goten und Wandalen“, womit neben den Goten auch der Stamm der Wandalen politisch aufgegriffen wurde. Die drei im heutigen schwedischen Staatswappen enthaltenen drei Kronen sollen – so die Ansicht der Heraldiker – die Herrschaft über die drei genannten germanischen Völker ausdrücken. Im heutigen Schweden besitzt der Götizismus nur noch wenig Nationalcharakter und ist zu einer rein wissenschaftlichen Frage geworden. Die südschwedische Stadt Göteborg wird bis heute im Deutschen Gotenburg genannt.

Spanien

Auch in Spanien wurden die Goten während der Reconquista ein bedeutender Bezugspunkt. Der „gotische Spanier“, dessen Blut unverfälscht geblieben sei, stellte hierbei den Gegensatz sowohl zu den als fremd empfundenen maurischen Mohammedanern als auch den Juden dar.[1] Auf den Kanaren ist der Ausdruck godos heute eine abwertende Bezeichnung gegenüber den Festlandspaniern.

Innenansicht des Kölner Doms, eines Musterbeispiels der Gotik

Deutschland

Besonders in den deutschen Gebieten, wo eine besonders starke Begeisterung für das Germanische gegeben war, wurden die Goten sehr geschätzt, was sich etwa am Werk Felix Dahns („Ein Kampf um Rom“, „Gotentreue“) zeigt. Theoderich der Große besitzt eine Gedenktafel in der Walhalla, der einzige gotische Papst Bonifatius II. wird gemeinhin als erster deutscher Papst gesehen.

Nach dem erfolgreichen Polenfeldzug wurde etwa die Stadt Gdingen nahe Danzig 1939 in Gotenhafen umbenannt, um an die einst dort siedelnden Goten (bzw. einen Teil deren Vorfahren) zu erinnern. Im Kontext von Überlegungen innerhalb der SS, ob eine Ansiedlung Deutscher auf der Krim machbar sei, kam auch der Name Theoderichshafen für eine mögliche Umbenennung Sewastopols für die Zeit nach dem angestrebten Endsieg in Betracht.

In der deutschen Sagenwelt fand der Ostgotenkönig Theoderich der Große, der Begründer der Gotenherrschaft über Italien, in Form des Helden Dietrich von Bern Eingang, wenngleich zwischen historischer Persönlichkeit und Sagengestalt markante Unterschiede bestehen.

Die Deutsche Schrift wird oftmals (was jedoch unzutreffend ist) auch als gotische Schrift bezeichnet. Die französische Bildergeschichte „Asterix bei den Goten“ karikiert mit den Goten die Deutschen.

Gotik und Gothic

Die Bezeichnung „Gotik“ für einen im Hochmittelalter aufgekommenen Baustil leitet sich ebenso von den Goten ab, wenn diese an sich auch nichts mit dem ursprünglich aus Nordfrankreich (etwa Reims) stammenden Stil zu tun haben. Der Begriff wurde während der Renaissance von den norditalienischen Intellektuellen geprägt, die für die gotische Baukunst kein Verständnis hatten und diese als trist und barbarisch ansahen. „Gotisch“ stellte hierbei eine Abwertung dar, den germanischen Völkern des Nordens wurde im Gegensatz zu den südlicher siedelnden Germanen die Fähigkeit, bautechnisch Großes zu vollbringen, abgesprochen. Erst im Laufe der Zeit wandelte sich der schmähende Begriff zu einem positiven, heute gilt die Gotik wegen dem Eindruck eines schwebenden Raumes als äußerst kunstvoll.

Von der Gotik leitet sich wiederum der Begriff Gothic ab, der ursprünglich für Schauerlitatur verwendet wurde („gothic novel“), in der gotische Bauwerke oftmals nächtliche Schauplätze von unheimlichen Handlungen waren. Hierbei läßt sich erkennen, daß zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Faszination von der gotischen Bauweise ausging.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff „Gothic“, abgeleitet von der literarischen Bezeichnung, auf eine gesellschaftliche Subkultur übertragen, in der eine starke Faszination für das Dunkle und die Vergänglichkeit vorherrschte. Wenngleich diese Gothic-Szene nichts mit den Goten selbst zu tun hat, lebt ihr Erbe in dem Begriff fort.

Zitat

  • „Die Tatsache, daß Geheimlehre notwendig war und auch heute tatsächlich noch besteht, denn obwohl die letzten Geheimnisse vor aller Augen liegen, leugnen sie gerade die Gelehrten, ist ein Beweis für die alte Dreiteilung in ‚Götter‘, ‚Goten‘ und ‚Köter‘. Sie gilt heute noch. Erberinnern über frühere Zustände der Erde, Flutsagen, Eiszeiten usw. ist nur dem Goten angeboren. Arisch entseelte, allzu vermenschlichte, sei es im Geistigen oder Körperlichen, Untermenschliche mit Affenblut Zersetzte kennen kein Erberinnern und leugnen es darum auch. Sie müssen sich dafür alle dreißig Jahre auf neue Theorien verlassen bei ihren ‚wissenschaftlichen‘ Vorstößen in die Vergangenheit. Übrigens, wer allen Geheimlehren auf den Grund kommen will, muß deutsch verstehen, sehr gut deutsch verstehen, weil der Schlüssel zu allen Geheimlehren in der arischen Ursprache, die lange die Geheimsprache der arischen Priesterschaft blieb, gegeben ist, dem das Deutsche als ihre älteste Tochter noch am nächsten steht. Es ist leicht, Intuition, Eingebung, Erberinnern, aus dem unser ganzes Wissen, eigentlich ein Wieder-und-immer-Wieder-entdecken, besteht, zu leugnen, wenn man sie nicht hat, oder nur in geringem Maße [...] Wer sich unnatürlich vorredet, das gibt es nicht, wird niemals Gedankenwellen einfangen. Alles Wissen ist Erberinnerung, sagt Platon!“Rudolf John Gorsleben[2]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Wolfram: Die Goten, S. 12f.
  2. Vgl.: Hoch-Zeit der Menschheit, Koehler & Amelang, Leipzig 1930