Jagdflugzeug

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Bf 109 der II. Gruppe/JG 27 (vorübergehend beim Jagdgeschwader z. b. V., inzwischen wieder beim eigenen Geschwader) bei der Reichsluftverteidigung am 19. Juli 1944 südlich von München. Am Boden eine abgeschossene P-38 „Lightning“. Bei der Luftschlacht an diesem Tag konnte die Gruppe 47 alliierte Begleitjäger und Terrorbomber vom Himmel holen.

Ein Jagdflugzeug ist ein in erster Linie zur Bekämpfung anderer Flugzeuge eingesetztes Kampfflugzeug (Jäger). Jagdflugzeuge haben meist eine Besatzung von ein oder zwei Mann. Der Flugzeugführer eines solchen Luftgefährtes wird Jagdflieger genannt. Die Aufteilung der Jagdwaffe geschah bis weit in den Kalten Krieg hinein üblicherweise in Tag-, Nacht-, Allwetter- und schwere Jäger (Zerstörer). Inzwischen verfügen moderne Luftstreitkräfte über Mehr- und Allzweckjäger.

Geschichte

Jasta-Rotte (Rottenführer und Rottenflieger) mit Pfalz-Jäger D.IIIa

Erster Weltkrieg

Dreidecker Fokker Dr.I (Roter Baron), originalgetreuer, flugfähiger Nachbau, 2006

Die ersten Jagdflugzeuge wurden im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Ihre Aufgabe war es zunächst, gegnerische Aufklärungsflugzeuge abzuwehren. Flieger schossen mit ihren Pistolen aufeinander; warfen Steine oder Handgranaten auf ein nahes gegnerisches Flugzeug oder ähnliches. Der Eindecker Fokker E.I von Anton Herman Gerard Fokker wurde zum ersten serienmäßigen Jagdflugzeug der Welt. Der von der Waffenabteilung Fokkers weiterentwickelte und perfektionierte Synchronisationsmechanismus ermöglichte es den Flugzeugführern der Kaiserlichen Fliegertruppe, mit einem Maschinengewehr durch den Propellerkreis zu feuern, ohne die Propellerblätter zu beschädigen. Kurt Wintgens war weltweit der erste militärische Flugzeugführer, der einen Feind mit einem synchronisierten Maschinengewehr besiegte. Werner Voß erzielte innerhalb von drei Wochen 22 Abschüsse mit einem Prototyp (Fokker FI 103/17) der Fokker Dr.I.

Modelle der deutschen Fliegertruppe

Die Sonne geht unter, die Nachtjagd (Wilde-Sau-Nachtjagdverfahren) beginnt. Im Vordergrund die Fw 190 A-8/R2 „blaue 13“ geflogen von Oberstleutnant Walther Dahl, Geschwaderkommodore der JG 300 (rotes Rumpfband ab 1945). Diese Fw 190 scheint eine mitgebrachte der IV. (Sturm-)Gruppe/JG 3 (siehe Gruppenkennzeichen mit Fadenkreuz) zu sein.

Die Entwicklung neuer Jäger brachte folgende Modelle hervor (in chronologischer Reihenfolge):

Das Standardjagdflugzeug am Ende des Ersten Weltkrieges war ein einmotoriger, einsitziger („Kampfeinsitzer“) Doppeldecker mit zwei Maschinengewehren und starrem Fahrgestell. Die Umlaufmotoren hatten das Ende ihrer Entwicklungsfähigkeit erreicht; wassergekühlte Reihen- und V-Motoren und die neu entwickelten Sternmotoren mit 160 bis 220 PS wurden zum Standard.

Legion Condor

Revolutionär in der Jagdflugzeugentwicklung war die Einführung der Messerschmitt Bf 109, einer neuen und überlegenen Generation von Ganzmetalleindeckern, die sich vor allem während des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939) bewährte und die Luftüberlegenheit der Jagdgruppe 88 sicherte.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg dominierte lange Zeit die Bf 109 als primäre Jagdwaffe der Jagdgeschwader, insbesondere an der Ostfront, wo auch das Mehrzweckflugzeug Messerschmitt Bf 110 als schwerer Jäger der Luftwaffe glänzen konnte. Die Flugzeuggattung Zerstörer wurde von der deutschen und niederländischen Luftwaffe vor dem Zweiten Weltkrieg geschaffen und umfaßte schnelle zweimotorige Mehrzweckflugzeuge mit besonderer Eignung zum Jäger. Für viele Militärhistoriker gilt jedoch – auch wegen der Schwachpunkte der Bf 109 während des Unternehmens „Adlerangriff“ – die Focke-Wulf Fw 190 als bestes Jagdflugzeug des Krieges.

Spitzen-Jäger der deutschen Kriegsgegner waren: North American P-51, Chance Vought F4U, Republic P-47, Supermarine Spitfire, Hawker Tempest und Jakowlew Jak-9.

Begleitjäger

Begleit- oder Geleitjäger wurden vor allem im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Die Bomber benötigten auf ihren Einsätzen Begleitmaschinen, die in der Lage waren, sie auf der gesamten Strecke vor gegnerischen Jägern zu schützen. Die sogenannte „Luftschlacht um England“ ging auch deshalb für das Deutsche Reich verloren, weil die Kampfgeschwader unzureichend von Jägern begleitet wurden.

Nachtjagd

Gegen die Terrorflieger der Alliierten wurden auch Nachtjäger der Nachtjagdgeschwader im Rahmen der Reichsverteidigung eingesetzt.

Düsenjäger

Ein Düsenjäger ist ein strahlgetriebenes Jagdflugzeug. In der Umgangssprache werden Jagdbomber der Bundeswehr (hauptsächlich überschallschnelle Mehrzweck-Kampfflugzeuge) ebenfalls als Düsenjäger bezeichnet. Die Heinkel He 178 war das erste Düsenflugzeug der Welt.

Der deutsche Düsenjäger, die zweistrahlige Messerschmitt Me 262, gilt als der Höhepunkt der Jagdflugzeugentwicklung im Zweiten Weltkrieg und als – leider viel zu spät eingeführte – Wunderwaffe der Reichsluftverteidigung. 1945 gerieten etliche vollständige Me-262-Flugzeuge sowie Bauteile und Konstruktionspläne anderer strahlgetriebener Flugzeuge als Beutegut des Zweiten Weltkrieges in die Hände der VSA und der Sowjetunion. Die Me 262 beeinflußte so maßgeblich die Weiterentwicklung der strahlgetriebenen Kampfflugzeuge. In der Folge setzten alle flugzeugbauenden Nationen auf den Düsenantrieb für Jagdflugzeuge.

Jagdflugzeuge der Wehrmacht

Erich Hartmann im Rottenflug – der „blonde Ritter“ war mit 352 bestätigten Abschüssen erfolgreichster Jagdflieger in der Geschichte des Luftkampfes.

Einmotorige Jagdflugzeuge

Mehrmotorige Jagdflugzeuge

Siehe auch