Kameraden auf See (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Kameraden auf See |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Laufzeit: | 91 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Heinz Paul |
Drehbuch: | Peter Francke, Ingo Adalbert Zerbe |
Produzent: | Alfred Greven |
Produktionsleitung: | Alfred Bittins |
Musik: | Robert Küssel |
Ton: | Fritz Seeger, Emil Specht |
Kamera: | Hans Schneeberger |
Bauten: | Heinrich Richter, Gabriel Pellon |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Carola Höhn | Carmita Prätorius |
Theodor Loos | Konteradmiral Brackhusen |
Ingeborg Hertel | Inge, seine Tochter |
Paul Wagner | Kapitänleutnant Rank |
Josef Sieber | Oberbootsmannsmaat Reschke |
Rolf Weih | Fähnrich z. S. Prätorius |
Jaspar von Oertzen | Fähnrich z. S. Fischer |
Fred Döderlein | Leutnant Born |
Theo Brandt | Fähnrich z. S. Lutz |
Günther Vogdt | Fähnrich z. S. von Raff |
Ferry Reich | Fähnrich z. S. Bern |
Angelo Ferrari | Legationsrat Matassi |
Heinrich Schroth | Kapitän der „Marana“ |
Arthur Reinhardt | Leutnant Feldmann, Offizier des Admiralsschiffes |
Hans Kettler | Steuermann Martinez |
Reinhold Bernt | Kommissar Sakin |
Julius Brandt | Großkaufmann Prätorius |
Ellen Gutschmidt | Junge Tänzerin im Café |
Maria Seidler | Anna, Wirtschafterin bei Brackhusen |
Albert Hehn | Matrose |
Bob Iller | Gefangener auf der „Marana“ |
Annie Lorenz | Offiziersfrau |
Josef Peterhans | Einer der Roten, die die „Marana“ kapern |
Gustav Püttjer | Fischer |
Fritz Hoopts | Spanischer Fischer |
Ernst Behmer | Ober im Café |
Arthur Kühn | 1. Fähnrich |
Charlie Albert Huber | 2. Fähnrich |
Carl-August Dennert | 3. Fähnrich |
Georg A. Profé | 4. Fähnrich |
Kameraden auf See ist ein millitärischer Film in der Zeit des spanischen Bürgerkrieges. Die Dreharbeiten fanden in Kiel, Flensburg, Golf von Genua statt. Die Uraufführung war am 12. März 1938.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnung
- Prädikat
- staatspolitisch wertvoll
Handlung
Kapitänleutnant Rank ist ein vorbildlicher Offizier. Seine Untergebenen wissen, daß er in allen dienstlichen Dingen keinen Spaß versteht. Die Fähnriche Peter Fischer und Alfred Prätorius müssen oft die Zähne zusammenbeißen, zumal dann, wenn ihnen die kleinen süßen Mädel im Kopf herumspuken . . . Da ist die blonde Inge Breckhusen, die Tochter des Admirals. Sie hat eine heimliche Liebe zu Peter Fischer. Aber der denkt nur an die dunkle Carmita Prätorius, die Schwester seines Freundes, die demnächst mit ihrem Vater wieder nach Spanien abreisen muß. Eine Motorbootfahrt der Fähnriche mit den beiden Mädchen soll die erhoffte Annäherung beschleunigen, aber da streikt der Motor, und, um das Pech zu verdoppeln, beobachtet Kapitänleutnant Rank die Szene, steigt auf das Boot über und interessiert sich lebhaft für Carmita.
Noch einem Wetttrudern auf der Förde macht Rank, der kein Freunden von vielen Worten ist, Carmita einen Heiratsantrag, und das Mädchen sagt Ja. Peter Fischer erfährt von der Verlobung und ist wie vom Donner gerührt. Inge und Alfred reden ihm gut zu, aber mit Peter Fischer ist jetzt nicht gut Kirschen essen. Kapitänleutnant Rank hört erst viel später davon, daß der Fähnrich in seine Braut verliebt war. Ehrlich betroffen sucht er eine Aussprache, aber Peter weicht ihm aus. Die Passagiere des Küstendampfers „Marana“, unter denen sich auch Carmita und ihr Vater befinden, erleben bange Stunden. Sowjetspanier haben das Schiff gekapert und terrorisieren Besatzung und Fahrgäste. Carmita wird verhört, der bolschewistische Kommissar Sakin setzt ihr hart zu, aber das Mädchen bleibt tapfer. - Peter Fischer hat inzwischen durch eine Heldentat auf dem durch Feuer bedrohten Torpedoboot „Jaguar“ alles wiedergutgemacht, was er in der letzten Zeit gegen die Gebote der Disziplin und Kameradschaft gesündigt hatte. Als das Schiff nun „auf große Fahrt“ geht, Ziel: die spanischen Gewässer, da ist er wieder ganz der Alte: er wendet sich Inge Brackhusen zu, und der Schmerz um Carmita ist vergessen.
Deutsche Kriegsschiffe manövrieren vor Spanien. Carmita erkennt von der „Marana“ aus das Torpedoboot „Jaguar“. Ein junger Spanier springt über Bord, um die Aufmerksamkeit der Deutschen zu erregen, und wirklich, die Leute auf der „Jaguar“ beschäftigen sich mit den sonderbaren Vorgängen auf der „Marana“. Alfred Prätorius und Peter Fischer ahnen, daß Carmita und ihr Vater in Bedrängnis sind, aber Kapitänleutnant Rank verbietet den Fähnrichen eine Aktion auf eigene Faust, er hält sich an seinen Befehl...
Peter Fischer ist aber nicht zu bremsen. Mit dem Obermaat Reschke schleicht er sich an Bord der „Marana“. Nach einem wilden Handgemenge gelingt ihm die Flucht, aber Reschke bleibt in den Händen der Roten. Damit ist der Augenblick gekommen, wo der Kommandant der „Jaguar“ eingreifen muß. Das Torpedoboot nimmt Kurs auf die „Marana“, und das Panzerschiff, das unter dem Befehl von Admiral Brackhusen steht, kommt in Sicht. Da ändert Kommissar Sakin schnell seine Taktik, er schenkt den Gefangenen der „Marana“ die Freiheit.
Peter Fischer und Reschke müssen wohl oder übel zu ein paar Tagen Arrest verdonnert werden. Aber in den Zügen des Admirals spiegelt sich der Stolz auf solche Männer, die der Gefahr ins Auge sehen und die jederzeit bereit sind, ihr Leben in die Schanze zu schlagen.
Anmerkung
Viele Monate war der Spielleiter Heinz Paul mit dem Kameramann Hans Schneeberger, mit Filmtechnikern und Beleuchtern und einem Trupp Schauspieler unterwegs, um die Außenaufnahmen zu dem Terrafilm „Kameraden auf See" zu drehen. In der „Kieler Förde“, in der Marineschule Mürwik, in Mittelmeerhäfen und in den spanischen Gewässern, auf Panzerschiffen und Torpedobooten entstanden die Außenaufnahmen zu diesem interessanten und packenden Spielfilm, der aber zugleich ein Bild vom Leben und Treiben an Bord und vom Geiste der deutschen Kriegsmarine im Dritten Reich geben sollte. Heinz Paul berichtete hierzu:
- „Die Außenaufnahmen waren wirklich keine Kleinigkeit, manche Spielszenen, die ich im Atelier glatt in zwei Tagen heruntergedreht hätte, haben sich über sechs bis acht Wochen hingezogen. Man kann ja Sonne, Wolken, Wind und Wellen nicht so kommandieren wie im Atelier Beleuchter und Bühnenarbeiter... da heißt es eben: warten und noch einmal warten. Das Tollste ist, daß der normale Seegang auf der Leinwand wie spiegelglattes Meer erscheint. Für bewegte See im Film braucht man mindestens die Windstärke vier bis fünf, also ein Wetterchen, das man normalerweise schon als recht ungemütlich empfindet, besonders auf den kleinen Torpedobooten, auf denen wir gearbeitet haben.
- Man muß es sich einmal vorstellen, was es heißt, auf einem Torpedoboot zu filmen. Der Raum ist sowieso schon bis ins kleinste ausgenutzt, und nun mußte noch ein Filmatelier im kleinen untergebracht werden! Immerhin also eine Menge Apparate und Lampen, Kisten und nicht zuletzt — Personen, eine kleine Besatzung, die der normalen Besatzung mehr oder weniger im Wege stand. Bedingung war, daß der Ablauf des Dienstes an Bord nicht empfindlich gestört werden sollte. Dank dem hervorragenden Entgegenkommen der zuständigen Instanzen und der beteiligten Personen war die Zusammenarbeit vorbildlich zu nennen.“[1]