Haupt, Karl

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Oberfeldwebel Karl Haupt (1916-1944).jpg

Karl Fritz Haupt (auch: Friedrich Karl; Lebensrune.png 4. September 1916 in Leipzig; Todesrune.png gefallen 3. Januar 1944 bei Hannover) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe, Kampfflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges mit über 400 Feindflügen.

Werdegang

Ritterkreuzverleihungszeremonie geleitet von General der Flieger Günther Korten

Karl Haupt trat der Luftwaffe am 1. Oktober 1936 bei, verpflichtete sich für 12 Jahre und erhielt eine ausgiebige Ausbildung zum Flugzeugführer. Er diente beim Kampfgeschwader 153 und dem Kampfgeschwader 26 (Löwen-Geschwader). Nach dem Westfeldzug 1940 und der Teilnahme am Unternehmen „Adlerangriff“ wurde er Anfang 1941 in die 8. Staffel/III. Gruppe/Kampfgeschwader 3 (Blitzgeschwader) versetzt. Schon am 31. Mai 1941 hatte er für die 8. Staffel/KG 3 laut Wehrpaß 36 Feindflüge absolviert.

Am 23. April 1941 während des Balkanfeldzuges (Belgrad, Thermopylen, Isthmus von Korinth, Unternehmen „Merkur“) wurde Haupts Do 17 Z 20 km nordwestlich der griechischen Stadt Argos von Jägern der Royal Air Force beschädigt, Feldwebel Haupt, Beobachter Fahnenjunker-Gefreiter Fritz Gerhard Behm (Lebensrune.png 28. September 1919 in Berlin) und Bordschütze Feldwebel Karl Raddatz wurden verwundet. Am 21. Oktober 1941 im Ostfeldzug traf es nun Haupts neue Do 17 Z-3, als die Maschine an der Ostfront von der feindlichen Flak 1 km nördlich Djeneshnoje getroffen wurde. Beobachter Behm wurde dabei schwer verwundet. Haupt konnte die Maschine noch bis nach Witebsk zurückfliegen, Behm verstarb aber noch am selben Tag im dortigen Kriegs-Lazarett 906. Am 9. September 1943 wurde in sein Wehrpaß geschrieben, daß er alleine in Rußland 332 Feindfluge absolvierte. Das Ritterkreuz erhielt er für die Zerstörung von 22 Panzerzüge, eines Munitionszuges, 55 LKW und drei große Treibstofflagern.

Die III. Gruppe des KG 3 unter Major Horst Bengsch war von Juni 1943 bis Januar 1944 auf dem Fliegerhorst Münster-Handorf stationiert. Die Maschinen wurden ab dem 25. Juni 1943 im Rahmen der NachtjagdaktionWilde Sau“ als „Beleuchter“ eingesetzt und hatte die Aufgabe, im Rahmen der Reichsluftverteidigung Leuchtbomben über tiefliegenden Wolken oder über feindlichen Bomberverbänden abzusetzen. Dadurch wurden Terrorflieger für die Nachtjäger besser erkennbar. Dies war notwendig, da für die Nachtjagd ursprünglich nicht ausgebildete Tagjäger – Bf 109 und Fw 190 – ohne elektronische Meßgeräte eingesetzt wurden. Da die Tagjäger nur eine begrenzte Flugzeit von eineinhalb Stunden hatten, mußten die Einsatzzeiten der Jäger und die Aktivitäten der „Beleuchter“ örtlich und zeitlich gut aufeinander abgestimmt werden.

Fliegertod

Karl Fritz Haupt fiel in der Nacht des 3. Januar 1944 20 km nordöstlich von Hannover, als seine Ju 88 A-4 (Werknummer: 550.494) entweder im Luftkampf vom feindlichen Jagdschutz oder der eigenen Flak getroffen wurde. Schwer verwundet und der Ohnmacht nahe, hielt er das Steuerrad seiner Maschine fest, bis die Besatzung (Beobachter Leutnant Robert Goldmann, Bordfunker Unteroffizier Karl Heinz Geerlings und Bordschütze Unteroffizier Siegfried Rummel, der das DKiG trug) allesamt wohlbehalten mit dem Fallschirm abspringen konnte. Dann raste seine Maschine zur Erde. Er wurde geborgen und zuerst bei Hamm/Sieg beigesetzt, ruht aber inzwischen, ggf. auf Wunsch der Familie, auf der Kriegsgräberstätte in Altenkirchen/Westerwald; Endgrablage: Grab 36.

Witwenfürsorge

Der Adjutant der Kriegsmarine beim Führer, Konteradmiral Karl-Jesko von Puttkamer, schrieb zum Tod des Ehemannes die Witwe persönlich an. Auch der Chef der Präsidialkanzlei sicherte der Witwe schriftlich ein Sterbegeld von 5.000 RM und eine zusätzliche monatliche Rente von 100 RM zu.

Das Opfer der Haupts

Zahlreiche Brüder und Vetter aus Leipzig fielen ebenso im Kriege: Feldwebel Ernst Ferdinand Haupt (Lebensrune.png 5.1.1905; 9.2.1943), Unteroffizier Christian Haupt (Lebensrune.png 4.7.1904; 7.4.1945), Grenadier Hans Kurt Haupt (Lebensrune.png 24.6.1925; 21.2.1944), Soldat Rolf Haupt (Lebensrune.png 26.11.1922; 27.5.1940) und Pionier Wolfgang-Dietrich Haupt (Lebensrune.png 8.4.1926; 24.12.1944).

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie