Schwarzenberg, Karl Philipp zu

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Karl Philipp zu Schwarzenberg.jpg

Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (Lebensrune.png 18. April 1771 in Wien, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation; Todesrune.png 15. Oktober 1820 in Leipzig) war ein deutscher Fürst und Feldmarschall aus dem Erzherzogtum Österreich. Er war der Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen die französischen Invasoren in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Nach dem Beitritt Österreichs in die Allianz gegen Frankreich wurde General der Infanterie von Hake preußischer Bevollmächtigter im Großen Hauptquartier des Oberbefehlshabers Fürst zu Schwarzenberg.

Wirken

Karl Philipp Fürst Schwarzenberg, König Friedrich Wilhelm III., Kaiser Franz I. und Kaiser Alexander I. auf dem Monarchenhügel vor Leipzig
Schwarzenberg, Karl Philipp zu.jpg

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Oesterreichischer Stratege und Staatsmann; betrat frühzeitig die militärische Laufbahn, that sich im Türkenkriege und in den ersten französischen Feldzügen rühmlich hervor, ward 1799 Feldmarschall-Lieutenant und 1809 General der Kavallerie. Während der Friedensjahre bekleidete er die Gesandtschaftsposten zu Petersburg und Paris, führte auch die Verhandlungen über die Vermählung Napoleon's I. mit der Erzherzogin Marie Luise, zu deren Feier er ein glänzendes Fest gab, das bekanntlich mit einem furchtbaren Brandunglück endete. Im Feldzuge gegen Rußland, 1812, kommandirte er das österreichische Armeekorps und stand von 1813 bis 1815 als Generalissimus an der Spitze aller gegen Frankreich verbündeten Heere. Seine Stellung wurde durch höhere Einflüsse schwierig; aber die Schlacht bei Leipzig und der zweimalige Einzug in Paris sichern ihm für immer ein ehrenvolles Andenken. Sein Sohn veröffentlichte viele Erlebnisse des Vaters in dem fünfbändigen Werke „Aus dem Wanderbuch eines verabschiedeten Landsknechts“.

Befreiungskriege

Nach dem Waffenstillstand mit Rußland und dem vergeblichen Versuch, zwischen Frankreich und Rußland zu vermitteln, erhielt Schwarzenberg auf Betreiben des Fürsten von Metternich Ende Juni 1813 den Oberbefehl über die verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon. Seiner sich in Nordböhmen sammelnden etwa 225.000 Mann starken Hauptarmee waren auch 48.000 Soldaten der Kaiserlich Russischen Armee, aber auch die Nordarmee des schwedischen Kronprinzen und die Russisch-Deutsche Legion unterstellt, als Generalstabschef fungierte Feldmarschall-Leutnant von Radetzky.

Nach seinem Vormarsch auf Sachsen unterlag er am 26. August Napoleons Streitkräften in der Schlacht bei Dresden und mußte sich über das Erzgebirge zurückziehen. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verlieh ihm kurz vor der Leipziger Schlacht am 8. Oktober den Schwarzen Adlerorden.[2] Von Schwarzenberg befehligte dann die Hauptarmee am Südabschnitt der Leipziger Völkerschlacht. Am 16. Oktober 1813 lagen sich seine Truppen und Napoleon zwischen Wachau und Liebertwolkwitz gegenüber und konnten die gegnerische Hauptmacht am 18. Oktober siegreich zwischen Connewitz und Probstheida auf die Stadt Leipzig zurückdrängen.

Im Feldzug von 1814 konnte von Schwarzenberg Napoleon am 20. März in der Schlacht von Arcis sur Aube standhalten und zog am 31. März 1814 nach der Schlacht bei Paris siegreich in Paris ein. Fürst von Schwarzenberg wurde von den drei siegreichen Monarchen reichlich ausgezeichnet und von Kaiser Franz I. zum Präsident des Hofkriegsrats bestellt. Am 5. Mai 1814 legte er das Oberkommando nieder und kehrte auf seine Güter in Böhmen zurück.

Sommerfeldzug von 1815

Nach Napoleons Rückkehr aus Elba im März 1815 übernahm Feldmarschall von Schwarzenberg erneut den Oberbefehl der österreichischen Armee, die sich zwar noch im Raum Heilbronn versammelte, aber nicht mehr zum entscheidenden Einsatz kam. Nach dem Einzug in Paris, welches von deutschen Truppen unter Feldmarschall von Blücher gehalten wurde, teil und zog sich darauf wieder auf sein Gut Orlik zurück.

Heirat und Nachkommen

Karl Philipp heiratete am 28. Januar 1799 in Wien die Witwe des Fürsten Anton Esterházy, Gräfin Maria Anna von Hohenfeld (Lebensrune.png 20. Mai 1768 Linz; Todesrune.png 2. April 1848 in Wien), eine Tochter des Grafen Otto Franz von Hohenfeld und der Maria Anna, geb. Freiin vom Stain zu Jettingen. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:

Der tschechische Politiker Karel Schwarzenberg (Lebensrune.png 1937) ist über die Linie Karl Philipps sein direkter Nachfahre.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Literatur

  • Hugo Kerchnawe, Alois Veltzé: Feldmarschall Karl Fürst zu Schwarzenberg, der Führer der Verbündeten in den Befreiungskriegen; eine Biographie (1913) (PDF-Datei)
  • George Soldan: Feldmarschall Fürst Carl zu Schwarzenberg (1913) (PDF-Datei)
  • Anton Prokesch von Osten: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fürsten Carl zu Schwarzenberg (1861) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Louis Schneider: Das Buch vom Schwarzen Adler, Duncker, Berlin 1870, S. 206
  3. Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914–1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.443
  4. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 37