Roques, Karl von

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Karl Jerome Christian Georg Kurt Roques.jpg

Karl Jerome Christian Georg Kurt von Roques (Lebensrune.png 7. Mai 1880 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 24. Dezember 1949 in Nürnberg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Armee sowie der Reichswehr, General der Flakartillerie der Luftwaffe und zuletzt General der Infanterie des Heeres im Zweiten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg war er zeitweise Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Süd und für die Bandenbekämpfung zuständig.

Werdegang und Beförderungen

Generalleutnant von Roques bei einer Rede an der RLB-Schule in Birkenwerder, 1936
Grabstätte
  • Vater: Theodor von Roques, Hauptmann und Kompanie-Chef eines Infanterie-Regimentes; Mutter: Hedwig, geb. von Tallen-Wilczewska
  • März 1899 Abitur am Wilhelms-Gymnasium in Kassel (gemeinsam mit Vetter Franz)
  • 9. März 1899 Fahnenjunker im Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Hessisches) Nr. 83
  • 18.8.1900 Leutnant (mit Patent vom 30.01.1900)
  • 18. Oktober 1909 Oberleutnant
    • 1. April 1912 Kommandierung zum Großen Generalstab nach Berlin
  • 1. Oktober 1913 Hauptmann
  • 18. Mai 1918 Major
  • 1.8.1924 Oberstleutnant
  • 1. Februar 1928 Oberst
  • 1. Mai 1931 Generalmajor

Drittes Reich

  • 31. Januar 1933 Verabschiedung aus dem aktiven Dienst mit dem Charakter als Generalleutnant
    • 2. Februar 1935 Tod seiner ersten Ehefrau Caroline „Lilly“, geb. von Apell
  • 1. Mai 1936 Generalleutnant (Luftwaffe)
  • 1. Juli 1939 Verabschiedung (30. Juni 1939) mit Charakter als General der Flakartillerie (Luftwaffe)
  • 1. Dezember 1939 General der Infanterie z. V. (zur Verfügung bzw. Verwendung des Heeres), ggf., je nach Quelle, am 1. Juli 1941 mit Wirkung vom 1. Dezember 1939 befördert
    • Kommandeur der Division Nr. 143 (die spätere 143. Reserve-Division)
    • Mai 1940 General z. b. V. III
    • 16. März 1941 Befehlshaber rückwärtiges Heeresgebiet 103
    • 1. Juni 1942 Kommandierender General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Süd
    • Juli 1942 Kommandierender General der Sicherungstruppen und Befehlshaber Heeresgebiet A
  • 31. März 1943 Verabschiedung aus dem Militärdienst, Versetzung in den Ruhestand
  • August/September 1943 als Beauftragter des DRK Aufenthalt in Warschau

Nachkriegszeit

Die Falle der Besatzer

1945 wurde General der Infanterie a. D. von Roques kurze Zeit von den Alliierten interniert. Anfang 1946 stellte von Roques beim Landratsamt einen Antrag auf Armenunterstützung, da die Familie zu wenig zu essen bekam. Im Oktober 1947 wurden er und sein Vetter Franz von Roques zur angeblichen „Zeugenaussage“ nach Nürnberg vorgeladen. Dabei soll es um die Vorbereitung des OKW-Prozesses gegangen sein, eines der zwölf Nürnberger Nachfolgeprozesse. Der schon gebrechliche General von Roques kam der Aufforderung pflichtgetreu nach und wurde in Nürnberg als „Kriegsverbrechenverdächtiger“ wegen seiner „Kooperation mit SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln“ verhaftet.

Karl von Roques wurde am 5. Februar 1948 als einer von zwölf Generälen angeklagt. Am 28. Oktober 1948 wurde er zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Dies war das zweithöchste Urteil im dortigen Prozeß. Sein Vetter Franz von Roques setzte sich, unterstützt von den beiden großen Kirchen, für ein Gnadengesuch ein. Im Mai 1949 wurde er aus dem Kriegsverbrechergefängnis Nr. 1 in Landsberg am Lech in ein Krankenhaus nach Nürnberg verlegt, da er u. a. an Sklerose litt. Auch zwei Operationen verliefen erfolglos.

Tod

Am 24. Dezember 1949 starb General der Infanterie a. D. von Roques, kurz nachdem er krankheitsbedingt aus der Haft entlassen worden war. Karl von Roques liegt in einem Gemeinschaftsgrab mit beiden Ehefrauen auf dem Militärfriedhof in Kassel.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

General der Infanterie von Roques, mittig mit Halsorden des Roten Kreuzes

Schriften (Auswahl)

  • Aufgaben und Ziele des Reichsluftschutzbundes, Festschrift zum Reichstreffen der ehemaligen Flakwaffe und des Luftschutzes am 8. und 9. Mai 1937

Fußnoten