Jeckeln, Friedrich

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SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln (1895–1946); 1922–1924 Mitglied des Jungdeutschen Ordens, 1. Oktober 1929 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnr. 163.348), 1930 Gauredner der NSDAP, Juli 1932-1945 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 16; November 1933 Wahlkreis 15) und 13. März 1940 bis 1945 Braunschweigischer Staatsrat.

Friedrich August Jeckeln (Lebensrune.png 2. Februar 1895 in Hornberg, Schwarzwald; Todesrune.png ermordet 3. Februar 1946 in Riga, Lettland) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Schutzpolizei und der SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei sowie Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

SS-Gruppenführer Jeckeln
Heinrich Himmler, Walter Braemer (Mitte) und SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln (rechts)
Die Hinrichtung in Riga

Friedrich Jeckeln wurde am 2. Februar 1893 in Hornberg im Schwarzwald geboren, wo sein Vater, Friedrich Theodor Heinrich Jeckeln (Lebensrune.png 1852) aus Weilmünster, eine Fabrik besaß. Seine Eltern hatten am 14. Juli 1892 geheiratet. Jeckelns Vater verstarb im Oktober 1899, und seine Mutter Emma Rosine, geb. Trautwein (Lebensrune.png 1874), nun Witwe, nahm die fünf Kinder (Jule, 1892; Emma, 1894; Friedrich, 1895; Gertrud, 1896; Theodor, 1898) mit zu Verwandten nach Frankfurt und zog später mit ihnen nach Freiburg, wobei das jüngste und somit sechste Kind erst nach dem Tod des Vaters zur Welt gekommen war.

Er besuchte in Freiburg die Oberrealschule, ging 1911 nach dem Einjährigen Examen ab, war bis Ende 1912 Volontär in verschiedenen Maschinenfabriken und begann sein Studium als Ingenieur am Polytechnikum Köthen. Am 1. Oktober 1913 trat er ins Badische Feldartillerie-Regiment 76 in Freiburg als Einjährig-Freiwilliger ein, wo er noch diente, als der Krieg ausbrach.

Erster Weltkrieg

Mit dem Regiment ging er zu Beginn des Ersten Weltkrieges an die Westfront. Im März 1915 wurde er Leutnant der Reserve. Er wurde im März 1915 als Regimentsadjutant zum Füsilier-Regiment „Fürst Karl Anton von Hohenzollern“ Nr. 40 versetzt. Im März 1916 wurde er schwer verwundet und kam im Januar 1917 zur Fliegertruppe, um dann als Flugzeugführer bei der Flieger-Ersatzabteilung 5 zu dienen. Nach einer erneuten Verwundung besuchte er die Fliegeroffiziersschule, da er nicht mehr kriegsverwendungsfähig war.

Weimarer Republik

Im Januar 1919 trat er dem im Grenzschutz Ost bei, wurde aber schon am 20. Januar 1919 verabschiedet. Anschließend ging er nach Danzig und bewirtschaftete in der Nähe von Danzig bis 1925 das Gut seines Schwiegervaters Hirsch (Gutspächter). Von 1922 bis 1924 war er Mitglied des Jungdeutschen Ordens. Von 1925 bis 1929 war er selbständiger Ingenieur in Braunschweig.

Am 1. Oktober 1929 trat er der Partei bei (NSDAP-Nr. 163.348). Von 1929 an betätigte er sich hauptsächlich und ausschließlich für die NSDAP, zunächst in der politischen Organisation, ab dem 1. Dezember 1930 als Anwärter in der Allgemeinen SS (SS-Nr. 4.367) in Hannover.

Im März 1931 wurde ihm die Führung der SS-Standarte 12 übergeben, im September 1931 wurde er zum SS-Oberführer befördert. Gleichzeitig übertrug der Reichsführer der SS dem SS-Führer den SS-Abschnitt IV, der die Provinzen Hannover und Schleswig-Holstein umfaßte. Jeckeln war seit Juli 1932 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 16; November 1933 Wahlkreis 15).

Drittes Reich

Im Februar 1933 wurde Friedrich Jeckeln als SS-Gruppenführer nach München berufen und mit der Führung der SS-Gruppe Süd beauftragt. Schon wenige Monate später ging er nach Niedersachsen zurück als Führer des SS-Oberabschnitts Nord-West und gleichzeitig als Leiter des Landespolizeiamtes Braunschweig. Im November 1933 wurde Friedrich Jeckeln zum Polizeioberstleutnant ernannt und Kommandeur der braunschweigerischen Schutzpolizei.

Chronologie

  • 20. Juni 1933 Eintritt in die Landespolizei Braunschweig
  • 20. Juni 1933 – 1936 Präsident des Landespolizeiamtes Braunschweig, zugleich Referent im Braunschweigischen Staatsministerium
  • 20. Juni 1933 Regierungsrat
  • 10. August 1933 – 16. November 1933 Führer der SS-Gruppe Nordwest (Braunschweig)
  • 1. Oktober 1933 Major der Braunschweigischen Schutzpolizei
  • 1. Oktober 1933–1936 Kommandeur der Braunschweigischen Schutzpolizei
  • 1. November 1933 Oberstleutnant der Schutzpolizei
  • 16. November 1933 – 1. April 1936 Führer des SS-Oberabschnitts Nordwest (Braunschweig)
  • 1. April 1936 – 9. Juli 1940 Führer des SS-Oberabschnitts Mitte (Braunschweig)
  • 13. September 1936 SS-Obergruppenführer
  • 28. Juni 1938 – 9. Juli 1940 „Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten von Hannover, in Braunschweig und Anhalt, in Lippe und Schaumburg-Lippe und in der Provinz Sachsen im Wehrkreis XI“ (Braunschweig)
  • 28. April 1938 – 6. Mai 1938 Redner der Auslandsorganisation der NSDAP in Saloniki, Athen und Patras (Griechenland)
  • November 1939 Lagerkommandant des SS-Lagers Nürnberg-Fischbach für den Reichsparteitag 1939

Zweiter Weltkrieg

Ab 1940 wurde Jeckeln zusätzlich Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) West in Düsseldorf. Er nahm ab Mai 1940 als Regimentskommandant der SS-Totenkopfverbände Theodor Eickes (I. Sturmbann des SS-Totenkopf-Infanterie-Regimentes 2) an den Frankreichfeldzug teil.

Nach dem deutschen Vormarsch auf die Sowjetunion (Unternehmen „Barbarossa“) wurde er 1941 zum HSSPF im „Heeresgebiet Süd“ (besetzte Ukraine) ernannt, wo er u. a. für die Bandenbekämpfung zuständig war.

Am 11. Oktober 1941 wurde Jeckeln zum Höherer SS- und Polizeiführer „Nord und Ostland“ (Baltikum und Teile Weißrußlands) ernannt und nach Riga versetzt. In der Endphase des Krieges wurde er im Februar 1945 zum kommandierenden General des Raumes Breslau ernannt.

Chronologie

  • 13. März 1940–1945 Braunschweigischer Staatsrat
  • 1940 Kommandeur des I. Bataillons des SS-Totenkopf-Infanterie-Regiments 2
  • 9. Juli 1940 – 29. Juni 1941 „Höherer SS- und Polizeiführer bei den Oberpräsidenten von Westfalen, Hannover, der Rheinprovinz und beim Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe im Wehrkreis VI“ und Führer des SS-Oberabschnitts West (Düsseldorf)
  • 1. April 1941 General der Polizei
  • 29. Juni 1941 – 1. November 1941 „Höherer SS- und Polizeiführer Rußland-Süd beim Reichskommissar für die Ukraine“ (Kiew)
  • 1. November 1941 – 18. Januar 1945 „Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichskommissar für das Ostland“ (Riga)
  • 12. Dezember 1941 – März 1945 Führer des SS-Oberabschnitts Ostland (Riga)
  • 17. Februar 1942 – 13. August 1942 Kommandeur der Kampfgruppe „Jeckeln“ (vor Leningrad)
  • 11.–26. November 1943 Kommandeur der Kampfgruppe „Jeckeln“ (bei Newel)
  • Januar 1944 – Januar 1945 Leiter der Ersatz-Inspektion für Rußland
  • 20. Februar 1944–1945 „Höherer SS- und Polizeiführer für das Ostland und Rußland-Nord“ (Riga)
  • 1. Juli 1944 General der Waffen-SS und der Polizei
  • 14.–25. August 1944 Kommandeur der Kampfgruppe „Jeckeln“ (Lettland)
  • 27. August 1944 Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz
  • 22. September 1944 – 18. Januar 1945 (nomineller) „Höherer SS- und Polizeiführer in Belgien und Nordfrankreich“
  • 15. Januar 1945 – 15. Februar 1945 Inspizient für die Ersatztruppen der Waffen-SS im Bereich des Höheren SS- und Polizeiführers Südost
  • 18. Januar 1945 mit der Zusammenfassung aller Ersatz-Einheiten der Waffen-SS im Gebiet des Höheren SS- und Polizeiführers Südost beauftragt
  • 18. Januar 1945 Höherer SS- und Polizeiführer Oberschlesien
  • 29. Januar 1945 – 3. Februar 1945 Kommandierender General der Korpsgruppe „Jeckeln“
  • 15. Februar 1945 Kommandierender General desV. SS-Freiwilligen-Gebirgskorps
  • 8. März 1945 Eichenlaub (82.) zum Ritterkreuz
  • Mai 1945 bei Halbe (Nähe Forsthaus Hammer) in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten

Tod

Bei Kriegsende geriet Jeckeln in Gefangenschaft und wurde in Riga vor ein sowjetisches „Kriegsgericht“ gestellt. Die „Verhandlung“ dauerte vom 26. Januar bis zum 3. Februar 1946; Friedrich Jeckeln wurde zusammen mit sechs weiteren Generälen zum Tode „verurteilt“. Im Beisein von mehreren Tausend Zuschauern wurde er noch am selben Tag in Riga, in der Nähe des Flusses Düna, erhängt.

Familie

Am 13. Mai 1918 heiratete Leutnant d. R. Jeckeln seine Verlobte Anna Hulda Charlotte Hirsch aus Demmin. Das Paar war wohnhaft in Hannover, dann auf dem Gut des Vaters in Westpreußen. Bis 1924 wurden drei Kinder geboren (Friedrich, 23.1.1920; Ilse, 13.1.1923; Klaus, 25.3.1924), die Ehe galt dann 1925 als leidend (Jecklen verließ das Gut am 7. Juli 1925 und ging nach Braunschweig), am 15. Dezember 1927 wurde sie geschieden. Im Juli 1928 heiratete Jeckeln Annemarie Erika Wienß, aus dieser Ehe sind weitere fünf Kinder entsprossen, darunter Helga (Lebensrune.png Februar 1938). Am 20. November 1941 wurde Jeckelns neuntes Kind, die uneheliche Renate, im ersten Lebensborn-Heim im oberbayerischen Steinhöring bei Ebersberg geboren. Im November 1944 kam der erste Enkel (von einem Kind aus der ersten Ehe) zur Welt, aber auch das Haus in Braunschweig wurde durch Terrorflieger zerstört. Seine Frau war mit den vier jüngsten Kindern zu diesem Zeitpunkt in Westpreußen.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen