Krebs, Hans (1898)
Hans Krebs ( 4. März 1898 in Helmstedt; Freitod 1. Mai (oder 2. Mai) 1945 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und bislang letzter Generalstabschef des Heeres.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat Krebs als Kriegsfreiwilliger am 3. September 1914 in das Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10 in Goslar ein. Am 27. November 1914 wurde er in das Infanterie-Regiment „Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig“ (Ostfriesisches) Nr. 78 versetzt. Am 19. März 1915 kam er mit seinem Regiment an der Westfront in Frankreich zum Einsatz.
Reichswehr
Nach Kriegsende wurde er 1919 in die Reichswehr übernommen. 1930 wurde er ins Reichswehrministerium nach Berlin versetzt und Assistent des Militärattachés in Moskau in den Jahren 1933/34. 1937 kehrte er nach Berlin zurück.
Zweiter Weltkrieg
Im Jahre 1939 erfolgten seine Beförderung zum Oberstleutnant sowie die Versetzung in die Führerreserve des Oberkommandos des Heeres, bald darauf gefolgt von der Ernennung zum Chef des Generalstabs des VII. Armee-Korps. Im Jahr 1940 wurde er Oberst, 1943 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Mitte und zum Generalleutnant befördert.
Endkampf
Am 29. März 1945 wurde Hans Krebs mit der Wahrnehmung der Amtsgeschäfte des Generalstabschefs des Heeres beauftragt und damit Nachfolger von Heinz Guderian, den Hitler nach einer letzten Auseinandersetzung am Tage zuvor des Postens enthoben hatte. Am 29. April unterzeichnete er als Zeuge neben Joseph Goebbels, Wilhelm Burgdorf und Martin Bormann Hitlers politisches Testament.
Am 1. Mai 1945 führte er Waffenstillstandsverhandlungen mit den sowjet-bolschewistischen Invasoren, welche jedoch abgelehnt wurden.
Tod
Hans Krebs und Wilhelm Burgdorf sollen sich im Kanzleibunker gemeinsam das Leben genommen haben. Rochus Misch, Telefonist und Leibwächter Hitlers, der die Leiche fand, bestätigte, daß er sich mit Gift getötet haben soll:
- „Etwas später fand ich die Leichen von General Krebs und General Burgdorf. Sie hatten sich eindeutig zusammen vergiftet, da keine Verwundungen oder Blut zu sehen war.“[1]
Fotos der Obduktion durch Sowjet-Bolschewisten zeigen jedoch deutliche Einschußspuren, die den Toten jedoch auch nachträglich beigebracht worden sein können.[2]
Beförderungen
- Eintritt in die Armee als Fahnenjunker, 3. September 1914
- Fahnenjunker-Gefreiter, 11. Dezember 1914
- Fahnenjunker-Unteroffizier, 5. Januar 1915
- Fähnrich, 22. März 1915
- Leutnant, 18. Juni 1915
- Oberleutnant, 31. Juli 1925
- Hauptmann, 1. Oktober 1931
- Major, 1. Januar 1936)
- Oberstleutnant, 1. Februar 1939
- Oberst, 1. Oktober 1940
- Generalmajor, 1. Februar 1942
- Generalleutnant, 1. April 1943
- General der Infanterie, 1. August 1944
Auszeichnungen (Auszug)
Kaiserreich
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [3]
- II. Klasse am 22. August 1915
- I. Klasse am 6. Februar 1917
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern [3]
- Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz, II. und I. Klasse [3]
- Bewährungsabzeichen zum Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
- Friedrich-August-Kreuz, II. und I. Klasse [3]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz [3]
Drittes Reich
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Dienstauszeichnung (Wehrmacht), IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- II. Klasse am 14. Mai 1940
- I. Klasse am 18. Mai 1940
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Deutsches Kreuz in Gold am 26. Januar 1942 [4] als Oberst im Generalstab des VII. Armeekorps
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [4]
- Ritterkreuz am 26. März 1944 als Generalleutnant und Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte
- Eichenlaub am 20. Februar 1945 (749. Verleihung) als General der Infanterie und Chef des Generalstabs der Heeresgruppe B
Fußnoten
- Geboren 1898
- Gestorben 1945
- Deutscher General der Infanterie
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Leutnant (Preußen)
- Hauptmann (Reichswehr)
- General der Infanterie (Heer der Wehrmacht)
- Generalstabsoffizier (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold