Riehs, Otto

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Ritterkreuzträger Otto Riehs

Otto Riehs (auch Rieß; Lebensrune.png 12. August 1921 in Marienbad im Sudetenland; Todesrune.png 29. Mai 2008 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Unteroffizier des Heeres der Wehrmacht, zuletzt Feldwebel und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.[1] Der Grenadier und Panzerjäger zerstörte mit der Panzerabwehrkanone 23 feindliche Panzer, zehn innerhalb von zwölf Minuten im September 1942, sowie einen weiteren mit Nahkampfmitteln.

Otto Riehs (Tita Binz)

Leben

v. l. n. r.: Ritterkreuzträger Robert Vogel, Rudolf Fuchs und Otto Riehs
Otto Riehs während einer Demonstration 18. November 2006
Der Landser GROSSBAND – Band 686

Abstammung und Lehre

Otto Riehs wurde am 12. August 1921 in Marienbad im Egerland als Sohn eines Schneiders geboren. Er ging bei seinem Vater in die Lehre.

Drittes Reich

Am 1. April 1939 wurde Otto Riehs nach seiner bestandenen Gesellenprüfung zum Reichsarbeitsdienst nach Bilin eingezogen. Dort beschloß er, aktiver Arbeitsdienstführer zu werden.[1]

Zweiter Weltkrieg

Nach 18 Monaten war er bereits RAD-Truppführer, was dem Rang eines Unteroffiziers im Heer entsprach. Am 1. Oktober 1940 meldete er sich bei den Infanterie-Panzerjägern 95 in Coburg. Nach nur sechs Wochen Grundausbildung stellte er den Wunsch, einer Feldeinheit zugeteilt zu werden. Diesem Wunsch wurde entsprochen und er kam zur 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 55 der 17. Infanterie-Division.[1]

Ritterkreuz

Ab Juni 1941 nahm Otto Riehs als Panzerjäger (Lade- und Richtschütze) am Rußlandfeldzug teil und vereitelte mit seiner Division im Spätherbst 1943 als Geschützführer (nach dem Ausfall seines Richtschützen) einen russischen Versuch, die Deutsche Front mit einem großen Panzerrudel zu durchbrechen. Von insgesamt 33 abgeschossen Feindpanzern schoß allein Riehs in nur zwölf Minuten zehn „T34“ mit seiner 7,5-cm-PaK 40 ab und wurde dafür am 11. Oktober 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.[2][1]

Kriegsgefangenschaft

Das Kriegsende überlebte er schwer verwundet (Kopf und Auge) und geriet in der Festung Posen als Führer eines 8,8-cm-Pak-Zuges in Sowjet-Bolschewistische Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

1949 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, nach seiner Entlassung arbeitete Riehs als Kraft- und Taxifahrer und betätigte sich auch weiterhin für die deutsche Sache und war Mitglied der OdR.

Politik

So war er bis zu ihrem Verbot 1952 Mitglied der Sozialistischen Reichspartei (SRP), trat später der NPD bei und war 1989 der Kandidat der FAP-nahen „Nationalen Sammlung“ bei den Europawahlen.

Zu einem Antritt als Spitzenkandidat zur Kommunalwahl in Frankfurt am Main kam es nicht mehr, da die Organisation im Februar 1989 vom Bundesministerium des Innern verboten wurde. Michael Kühnen rechnete Riehs zu den „Freunden und Förderern“ der Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) und mit Gründung des Kampfbundes Deutscher Sozialisten (KDS) wurde Riehs Ehrenmitglied.

Riehs war zudem ein beliebter Redner und trat auf zahlreichen Demonstrationen und Veranstaltungen, wie bspw. dem Heldengedenken auf dem Waldfriedhof Halbe oder einer Demonstration gegen den geplanten Abriß des an die Gefallenen des I. SS-Panzerkorps erinnernden Waffen-SS-Denkmals in Marienfels, auf.

Gesinnungsjustiz

Im April 2004 stürmten bundesdeutsche Polizisten seine Wohnung und beschlagnahmten sein Ritterkreuz, das er regelmäßig auf diesen Veranstaltungen trug. Im vom Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Frankfurt am Main ausgestellten Durchsuchungsbefehl hieß es:[3]

„Der Beschuldigte ist verdächtig, am 22.11.2003 in Marienfels auf einer Veranstaltung in der Öffentlichkeit ein sog. Ritterkreuz mit Hakenkreuz getragen zu haben. Nach den bisherigen Ermittlungen ist zu vermuten, daß die Durchsuchung zur Auffindung folgender Beweismittel führen wird: Ritterkreuz mit Hakenkreuz.“[4]

Tod

Ab Mitte März 2008 lag der 87-Jährige Otto Riehs als Folge eines Schlaganfalles im Koma und verstarb wenig später, am 29. Mai, in Frankfurt am Main.

Zitate

  • „Angst zu haben ist keine Schande, sie zu überwinden unsere Pflicht!“

Auszeichnungen (Auszug)

Veröffentlichungen

  • Otto Riehs: Obergefreiter – Zehn Panzerabschüsse in zwölf Minuten, S. 69

Literatur

  • Der Landser Großbrand - Band 686, F. Günther: Otto Riehs - Zehn Panzerabschüsse in 12 Minuten
  • Der Landser Großbrand - Band 798, F. Günther: Otto Riehs - Zehn Panzerabschüsse in 12 Minuten
  • Der Landser. Nr. 5., Günter Fraschka: Otto Riehs - Zehn Panzerabschüsse in 12 Minuten

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Riehs, OttoLexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis 2005, S. 602 f., ISBN 3-938845-00-7
  3. 33-cabinet.png Abgerufen am 12. Dezember 2011. Bei WebCite® archivieren.Otto RiehsSpreelichter, 12. Dezember 2011 Verweis defekt, gelöscht oder zensiert!
  4. 33-cabinet.png Abgerufen am 29. Mai 2012. Archiviert bei WebCite®.Michael Mark: Otto Riehsmupinfo.de, 29. Mai 2012