Schultz, Paul

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Ritterkreuzträger Paul Schultz

Paul Schultz (Lebensrune.png 30. Oktober 1891 in Welzheim; Todesrune.png 15. September 1964 in Tübingen) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres, Kommandeur der Armee-Waffenschule der 8. Armee und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Generalmajor Paul Schultz
Verleihung des Eichenlaub zum Ritterkreuz im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ am 15. September 1944; von links: Adolf Hitler, Schultz (verdeckt), Oberst Dr. med. dent. Walter Lange, Major Theodor Tolsdorff, Oberst Günther Pape und Major Dr. Franz Bäke.

Lexikon der Wehrmacht

„Paul Schultz trat am 10. Juli 1912 als Fahnenjunker in das Württembergische Armee ein. Der Sohn eines Forstmeisters kam dabei zum 2. Württembergisches Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 120. Er wurde dann bei diesem am 22. März 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er dann am 17. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Anschließend wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 192 versetzt, in dem er während des Ersten Weltkrieges kämpfte. Vor allem wurde er als Zug- und Kompanieführer, bzw. zeitweise auch als Bataillonsadjutant eingesetzt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er am 31. Januar 1920 aus dem Heer verabschiedet. Dafür trat er bereits am 30. November 1919 in die Württembergische Polizeiwehr in Göppingen ein. Am 1. April 1920 wurde er dann zum Oberleutnant der Polizei befördert. […] Am 1. Dezember 1923 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann der Polizei zum Hundertschaftsführer in Tübingen ernannt. Ab dem 21. Mai 1930 absolvierte er dann die Polizeioffiziersschule Stuttgart und wurde danach zum Kommandeur der Polizei in Friedrichhafen ernannt [Anm.: Nach anderen Quellen schon ab 1. April 1933 Kommandeur der Schutzpolizei Ulm]. Am 1. Juni 1935 wurde er dann zum Major der Polizei befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur der Polizei in Ulm ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurde er als Major wieder in die Armee übernommen. […] Er wurde gleichzeitig auch zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment Tübingen ernannt. Durch die Umbenennung seines Bataillons bei der Enttarnung nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 35 ernannt. Zum 1. Oktober 1937 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 26. August 1939 wurde er bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 78 ernannt. Am 1. Dezember 1939 übernahm er dann als Kommandeur das neue Infanterie-Regiment 308, welches er dann im April 1940 beim Unternehmen Weserübung bei der Besetzung von Dänemark führte. Zum Ende vom Frühjahr 1940 führte er sein Regiment im Verband der 198. Infanterie-Division im Westfeldzug. Nach dessen Beendigung wurde er zum 1. September 1940 zum Oberst befördert. Ab Juni1941 kämpfte er mit seinem Regiment im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland, wo er am 18. Oktober 1941 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet wurde. […] Beim Kampf um die Stadt Krasnodar im Sommer 1942 zeichnete er sich mit seinem Regiment besonders aus, wofür er am 3. September 1942 als Oberst mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Am 1. August 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Armee-Waffenschule der 6. Armee ernannt. Am 26. August 1943 wurde er für die Leistungen des Grenadier-Regiments 308 im Kuban-Brückenkopf nachträglich mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. März 1944 zum Generalmajor befördert, wurde er am 10. Oktober 1944 Kommandeur der Armee-Waffenschule der 8. Armee. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 11. Juni 1947 wieder entlassen.“Schultz, PaulLexikon der Wehrmacht

Endkampf

Schultz war ab dem 7. Juli 1943 Kommandeur der Armee-Waffenschule (6) der 6. Armee, erhielt am 3. Juli 1944 Sonderurlaub, erkrankte in der Heimat, und wurde deshalb am 16. September 1944 in die Führerreserve OKH versetzt, Oberstleutnant Görres wurde sein Nachfolger. Am 20. Oktober 1944 wurde er dann Kommandeur der Armee-Waffenschule (8) der 8. Armee. Er soll ggf. nach der Plattenseeoffensive noch vom 6. April 1945 bis 16. April 1945 Befehlshaber des Slowakei-Korps Schultz geworden sein mit der 710. Infanterie-Division (bodenständig), Walter Gorn am 15. April 1944 übernahm. Am 9. Mai 1945 geriet Generalmajor Schultz in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Familie

Paul war der Sohn des gleichnamigen Forstmeisters Paul Schultz und der Mathilde, geb. Nideregger. Am 29. April 1920 heiratete Oberleutnant Schultz seine Verlobte Hilde Rüdiger, aus der Ehe sind zwei Töchter und ein Sohn (Lebensrune.png 21. Februar 1923 in Tübingen) entsprossen. Leutnant Kuno Paul Schultz ist beim Infanterie-Regiment 35 am 10. Juli 1942 im Raum Orel (Star Wyselky, ca. 30 km nordwestlich Bolchow) gefallen. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte in Kursk-Besedino; Endgrablage: Block 5, Reihe 10, Grab 569.

Beförderungen

  • 10.7.1912 Fahnenjunker
    • Eintritt in das 2. Württembergische Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ Nr. 120 in Ulm
  • 22.3.1913 Fähnrich
  • 25.2.1914 Leutnant mit Patent vom 17.02.1914
    • 30.11.1919 Eintritt in die Württembergische Polizeiwehr in Göppingen
    • 31.1.1920 aus der Vorläufigen Reichswehr ausgeschieden
  • 1.2.1920 Charakter als Oberleutnant
  • 1.4.1920 Polizei-Oberleutnant
  • 1.12.1923 Polizei-Hauptmann
    • 15. bis 20. Mai 1933 Teilnahme an einem Führerlehrgang für Polizeioffiziere in Stuttgart durch Generalleutnant a. D. Hans Schmidt
  • 1.6.1933 Polizei-Major
    • 1.10.1935 Übernahme in die Wehrmacht, Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments Tübingen
  • 15.10.1935 Major (Wehrmacht) mit RDA vom 01.12.1934
  • 30.9.1937 Oberstleutnant mit Wirkung vom 1.10.1937 (OU Hitler / OU Walter von Brauchitsch)
  • 1.9.1940 Oberst
  • 1.3.1944 Generalmajor

Auszeichnungen (Auszug)

Nachlaß des Generalmajors Paul Schultz, rechts sein gefallener Sohn Leutnant Kuno Paul Schultz.

Verweise