Sonderkommando „Elbe“

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Rammstoß gegen eine „Fliegende Festung

Rammjäger waren die Flieger der deutschen Reichsluftverteidigung im Zweiten Weltkrieg, die im Rahmen des Sonderkommandos „Elbe“ seit der Jahreswende 1944/45 mit ihren Flugzeugen gezielt feindliche Terrorflieger rammten, um den Abwurf der Bombenlast auf deutsche Städte zu verhindern. Die Einsätze waren keine Kamikazeeinsätze, sondern der Flugzeugführer rettete sich kurz vor erfolgreicher Rammung durch Absprung mit dem Fallschirm.

Deutsche Rammjäger bei der verzweifelten Verteidgung des Reiches, vor allem der Frauen und Kinder am Boden; Zeichnung von Helmuth Ellgaard, 1944

Erläuterung

Fw 190 A-8/R8 „Schwarze 10“ der 6. (Sturm-)Staffel/JG 4
Rammjägerprojekt „Zeppelin“ mit Raketenantrieb (Schmidding 533) und Luft-Luft-Rakete R4M „Orkan“; nach dem Angriff sollte mit den mit Stahl verstärkten Flügeln gerammt werden, um danach möglichst wie die Messerschmitt Me 163 „Komet“ mit Hilfe der Riffelkufe zu landen.
Zeppelin-Rammer im Einsatz
Rammjagd gegen die Terrorflieger der USAAF

Um die Maschinen des Rammverbandes bzw. der „Sturmgruppe“ der Luftwaffe leicht und wendig zu machen, wurde die gesamte Inneneinrichtung bis auf ein Maschinengewehr entfernt. Die Waffen, die Panzerung um den Führersitz, der Sender und anderes wurden entfernt. Es verblieb nur ein 13-mm-Maschinengewehr mit 50 Schuß Munition. Dies geschah auch, um die Gipfelhöhe auf 10.000 m Höhe zu erweitern.

Geschichte

Als die IV. Gruppe/JG 3 zur Sturmgruppe (u. a. bei dem JG 300) umstrukturiert wurde, erhielt sie auch ein neues Gruppenkennzeichen

Am 7. April 1945 griffen 184 deutsche Flugzeugführer mit umgerüsteten Messerschmitt Bf 109 insgesamt 1.300 amerikanische Bomber (begleitet von 700 bis 800 Jagdflugzeugen als Jagdschutz) an, um diese zum Absturz zu bringen, um damit die Heimat und die Zivilbevölkerung vor dem völlig sinnlosen Terror-Bombardement unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu schützen.

Die deutschen Rammjäger starteten von den altmärkischen Fliegerhorsten Stendal, Salzwedel, Gardelegen, dem Feldflugplatz Sachau bei Gardelegen, aus Magdeburg und von sächsischen Flugplätzen. Insgesamt konnten durch den verwegenen Rammverband 23 feindliche Bomber durch Rammen zum Absturz gebracht werden, weitere 28 Bomber wurden durch Me 262 des JG 7 „Nowotny“ abgeschossen.

Bei den Luftkämpfen über dem Steinhuder Meer wurden 133 deutsche Jagdflugzeuge zerstört, 40 davon bei versuchtem oder erfolgreichem Rammen. Völkerrechtswidrig wurden die zumeist jungen Helden nach ihrem Absprung am Fallschirm hängend größtenteils von den US-amerikanischen Invasoren wehrlos erschossen.

Das Sonderkommando wurde am 17. April aufgelöst, und die Jagdflieger wurden nach Berlin versetzt, um als Infanteristen gegen die Rote Armee zu kämpfen.

Zeppelin-Rammer

Geplant war der „Zeppelin-Rammer“, der jedoch nicht mehr realisiert wurde. Dieses Flugzeug sollte raketengetrieben die feindlichen Bomber mit gepanzerten Flügeln rammen.

Sturmjäger

Sturmjäger waren in erster Linie zusätzlich gepanzerte und bewaffnete Fw 190 A-8/R8 „Sturmbock“[1] der Sturmgruppe, einer Art Sturm-Bataillon des Himmels. Durch die schwere Panzerung und Bewaffnung (zusätzliche Panzerung an den Führerkanzelseiten und der Führerkanzelverglasung sowie zwei zusätzliche interne Maschinenkanonen, 30 mm MK 108, im Außenflügel statt der üblichen 20-mm-MG 151/20 mit 55 Schuß pro Kanone) waren sie schwerfällig und konnten praktisch nur unter Jagdschutz agieren.

Die Taktik der Sturmgruppenangriffe wurde erstmalig am 7. Juli 1944 angewendet, als die IV./JG 3 „Udet“ mit rund 30 Maschinen, die von zwei Gruppen Bf 109 abgeschirmt wurden, einen aus 1129 B-17 und B-24 bestehenden feindlichen Bomberverband der USAAF angriffen. Der von Major Walther Dahl geführten Einheit gelang es, 28 B-24-Bomber der 2nd Bomb Division/14th Combat Wing abzuschießen. Am härtesten getroffen wurde die 492nd Bomb Group, die insgesamt zwölf B-24 verlor. Bei diesem ersten Einsatz der Sturmgruppen wurden durch das Abwehrfeuer der US-amerikanischen Terrorflieger neun Fw-190-„Sturmbock“-Maschinen abgeschossen, wobei fünf Flugzeugführer fielen, drei weitere wurden zu Notlandungen gezwungen.

Die Verpflichtungsformel der Sturmjäger lautete:

„Wir verpflichten uns, getreu den Grundsätzen und Kampfregeln der Sturmgruppe in der Reichsverteidigung zu kämpfen. Wir wissen, daß wir als Flugzeugführer der Sturmgruppe in besonderer Weise dazu berufen sind, Leib und Leben unserer Bevölkerung in der Heimat zu schützen und bis aufs äußerste zu verteidigen. Wir geloben, bei jedem Einsatz, der zur Feindberührung mit viermotorigen Bombern führt, den Gegner aus nächster Entfernung anzugreifen und, falls der Abschuß durch Bordwaffenwirkung nicht gelingt, den Gegner durch Rammen zu vernichten.“

Gedenken

In Wienhausen-Bockelskamp bei Celle befindet sich ein Gedenkstein für die Gefallenen des Sonderkommandos „Elbe“ und des Sonderkommandos „Bienenstock“, den ehemalige Angehörige der Kommandos errichteten.

Bekannte Rammjäger

Siehe auch

Literatur

  • Walther Dahl: Rammjäger – Das letzte Aufgebot (Klappentext und Bestellmöglichkeit)
  • Arno Rose: Radikaler Luftkampf. Die Geschichte deutscher Rammjäger, Motorbuch Vlg, ISBN 978-3879435418
  • Dietrich Alsdorf: Auf den Spuren des „Elbe-Kommandos“ Rammjäger, Verlag Podzun-Pallas, ISBN: 3-7909-0746-4

Filmbeiträge

Dokumentation

Kamikaze unterm Hakenkreuz:

Ehrendes Musikvideo

Gigi & In Tyrannos – „Rammjagd“ (2017):

Fußnoten

  1. Da die Fw 190 besser geeignet war, eine große Zahl schwerer Waffen zu tragen als die Bf 109, wurde die „Sturmbock“-Variante entwickelt, um die schwer bewaffneten und gut gepanzerten US-amerikanischen Terrorbomber bekämpfen zu können. Die A-8/R8 war mit zwei MG 151/20E in den Innenflügeln sowie den 30-mm-Kanonen in den Außenflügeln bewaffnet. Zusätzliche Panzerplatten schützten den Flugzeugführer gegen Beschuß von der Seite, „Scheuklappen“ genannte Verstärkungen der Führerkanzelhaube verbesserten den Schutz auch im Kopfbereich. Diese 30 mm starken Panzerglasscheiben erfreuten sich bei den Besatzungen jedoch nicht ungeteilter Beliebtheit, da sie die Sicht des Piloten einschränkten und in größeren Höhen zum Vereisen neigten. Um das zusätzliche Gewicht der Kanonen und der Panzerung zumindest teilweise auszugleichen, wurden bei den „Sturmbock“-Maschinen die vor der Führerkanzel montierten 13-mm-MG 131 gewöhnlich demontiert.
  2. Lars Haider: Ehepaar im Krieg getrennt – und nach 72 Jahren vereintHamburger Abendblatt, 16. September 2017 (archiviert)