Renteln, Evert von

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„Väterchen“ Evert/Ewert von Renteln

Evert von Renteln (Lebensrune.png 10. April 1893 auf Gut Bremerfeld[1] im Kirchspiel Weißenstein, Kreis Jerven in Estland; Todesrune.png 9. Januar 1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft) war ein baltendeutscher Garde-Offizier der Kaiserlich Russischen Armee, Freiheitskämpfer der Freikorps gegen den Bolschewismus und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Reserve und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Zweiter Weltkrieg

Ein Bericht über Major von Renteln 1941/42
Werdegang des Majors Evert von Renteln, auf dem Gemälde als Hauptmann

Evert (auch Ewert z. T. auch Ewald Woldemar) von Renteln meldete sich bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges freiwillig zur Wehrmacht. Da seine Fähigkeiten (einschließlich Sprachkenntnissen) schnell erkannt wurden, konnte der Offizier in kaiserlich-russischen Diensten des Ersten Weltkrieges auch beim Heer die Offizierslaufbahn einschlagen. In verschiedenen Stellungen bei den Osttruppen (Ostbataillone) bzw. freiwilligen Kosaken-Verbände (u. a. beim Kosaken-Regiment 6), führte er das Kosaken-Festungs-Grenadier-Regiment 360,[2] welches am 22. Februar 1945 dem XV. Kosaken-Kavallerie-Korps zugeführt wurde.

XV. Kosaken-Kavallerie-Korps

Im Kosaken-Korps wurde er zum Oberst d. R. befördert und diente im Stab von SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Helmuth von Pannwitz, wo er „Verbindungsoffizier zum Atamanenstab“ und somit die verschiedenen Kosaken-Führer bzw. Generäle im Korps betreute. Am 9. Mai 1945 wurde er von Helmuth von Pannwitz zum britischen Kommandeur Feldmarschall Harold Alexander gesandt, um ihm ein Schreiben zu überreichen, in welchem die Situation der Kosaken geschildert und eine geordnete Kapitulation angeboten wurde. Von Renteln kannte Alexander, der 1919 als Major (mit dem Charakter eines Oberstleutnants) die antibolschewistische baltendeutsche Landwehr befehligt und gemeinsam mit den deutschen Freikorps gekämpft hatte. Allerdings wurde von Renteln nicht vorgelassen und mußte unverrichteter Dinge zurückkehren.

Tod

Als die Kosaken von den Briten verraten und an die Bolschewisten ausgeliefert wurden, wurde auch Evert von Renteln verschleppt und starb als Kriegsgefangener in der Sowjetunion. Es ist anzunehmen, daß er genau so wie von Pannwitz und viele andere hingerichtet bzw. ermordet wurde.

Familie

Evert von Renteln war mit Dr. rer. pol. Theodor Adrian von Renteln eng verwandt, sein Sohn war Carlotto „Karl“ von Renteln (1921–1977), SS-Untersturmführer d. R. (SS-Nr. 362.289), u. a. Führer der 1. Kompanie/SS-Panzer-Abteilung 11, Offizier der schweren SS-Panzerjäger-Abteilung 11 und Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold vom (28. November 1944).

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Das im 17. Jahrhundert gegründete Gut gehörte den Familien von Bremen und von Renteln. Nach der historischen Aufteilung gehörte das Gut zum Kirchspiel Paide/Weißenstein, Kreis Järvamaa/Jerwen; nach der heutigen Aufteilung gehört das Gut zur Gemeinde Paide in Järvamaa.
  2. Das Regiment wurde am 19. April 1944 als drittes Regiment der 708. Infanterie-Division in Frankreich aus dem Ost-Regiments-Stab z. b. V. 750 und den Kosaken-Bataillonen 622 (I.) und 623 (II.) (Unterstellung unter General der Ostruppen, OKH/Org.Abt.) aufgestellt. Im Oktober 1944 wurde das Regiment Heerestruppe und der 19. Armee am Oberrhein zugeteilt.