Rotberg, Albert Freiherr von

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Albert Freiherr von Rotberg

Albert Wilhelm Ernst Freiherr von Rotberg (Lebensrune.png 13. November 1874 in Landshut; Todesrune.png 27. Dezember 1959 in Konstanz) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Ritter des Ordens „Pour le Mérite“, Tannenberg-General und Generalleutnant z. V. des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Von links: Pionierführer Generalmajor Otto Schaum, Chef vom Militärverwaltungsbezirk Bordeaux Generalleutnant Moritz von Faber du Faur und Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 588 Generalmajor z. V. Albert Freiherr von Rotberg bei der Beisetzung des Kriegsverwaltungsrates Dr. Hans Gottfried Reimers am 25. Oktober 1941; Reimers (Lebensrune.png 1902), Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz und Arbeitsvermittlung der FK Bordeaux, wurde am 21. Oktober 1941 von dem Kommunisten und Terroristen Pierre Rebière ermordet. Am Tag zuvor wurde in Nantes auf den dortigen Feldkommandanten Oberstleutnant Karl Hotz ein Attentat verübt (→Attentate auf Hotz und Reimers). Die Täter entkamen zunächst in beiden Fällen, trotzdem sowohl von deutscher als auch französischer Seite die äußersten Mittel für ihre Ergreifung eingesetzt waren. Nach allen Anzeichen gehörten die Täter kleinen vom englischen Geheimdienst (Fallschirmspringer) ausgebildeten und eingesetzten, vermutlich gaullistischen Terrorgruppen an. Dr. Reimers hinterließ Gemahlin Annemarie, geb. Verleger, und zwei Kinder. Der frankophile Ingenieur Dr. Hotz (Lebensrune.png 29. April 1877 in Wertheim), der auf offener Straße von dem feigen Kommunisten Gilbert Brustlein von hinten mit zwei Schüssen in den Rücken hingerichtet wurde, wurde am 24. Oktober 1941 auf dem deutschen Militärfriedhof in Nantes (Erstgrablage) beigesetzt und ruht inzwischen auf der Kriegsgräberstätte in Pornichet; Endgrablage: Block 2, Reihe 21, Grab 655.
„Albert Freiherr von Rotberg trat nach seiner Kadettenausbildung am 9. Februar 1894 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1895 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Später wurde es dann auf den 9. Februar 1894 vordatiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als Hauptmann gehörte er kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 zum 2. Westpreußisches Grenadier-Regiment ‚König Wilhelm I‘ Nr. 7. Im Krieg wurde er dann in verschiedenen Funktionen eingesetzt. Anfangs wurde er anscheinend als 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 13. Reserve-Division eingesetzt. Am 18. April 1915 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er dann später als Kommandeur vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 109 eingesetzt. Als solchem wurde ihm am 30. Juni 1918 der Pour le merite verliehen. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er beim Reichswehr-Schützen-Regiment 113 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 14. (Badisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre beim Regimentsstab in Konstanz eingesetzt. 1921 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Er erhielt dann Anfang der 20iger Jahre auch seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. April 1925 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Hermann von Brandenstein zum Kommandeur vom 14. (Bad.) Infanterie-Regiment in Konstanz ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1924 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1927 gab er sein Kommando über das 14. (Bad.) Infanterie-Regiment an Oberst Richard Waenker von Dankenschweil ab. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. Außerdem wurden ihm auch die Charakter als Generalmajor verliehen. Als so genannten Tannenberg-General wurden ihm am 27. August 1939 die Charakter als Generalleutnant verliehen. Nach Beginn des 2. Weltkrieges trat er dann zur Verfügung der Wehrmacht. Anfang März 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Heeres-Streifendienst der 7. Armee ernannt. Anfang Juni 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Abschnittskommando Oberrhein ernannt. Am 20. August 1940 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 16. September 1940 wurde er dann zum Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 588 (Korück 588) ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Februar 1941 zum Generalmajor z. V. befördert. Zum 1. Februar 1942 wurde er dann auch als Korück 588 zum Generalleutnant z. V. befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1942 festgelegt. Am 18. Dezember 1942 gab er sein Kommando als Korück 588 kurz vor dessen Umgliederung ab. Er wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 28. Februar 1943 wurden seine Mobilmachungsbestimmungen aufgehoben. Er wurde später nicht mehr verwendet.“

Pour le Mérite 1918

Die Verleihung erfolgte für die deutsche Angriffsschlacht zwischen Noyon-Montdidier vom 9. bis 13. Juni 1918, das sogenannte „Unternehmen Gneisenau“. Am 9. Juni 1918 setzte Major Freiherr von Rotberg mit dem Garde-Reserve-Schützen-Bataillon den Angriff auf die französische Stellung südlich Lassigny persönlich an. Infolge des starken Nebels und der Einwirkung von Gas waren die Kompanien des Bataillons derart durcheinandergekommen, daß der Angriff beim Schloß und Dorf Plessier zu stocken drohte. Major Freiherr von Rotberg griff selbst in der vordersten Linie ein, ordnete die Verbände, so gut es ging, so daß der Angriff ohne weitere Stockungen vorgetragen werden konnte. Der Feind hatte sich dann in stark verdrahteten Stellung bei St.-Claude-Ferme festgesetzt, sein Widerstand sollte durch einen mit der Artillerie vorbereiteten Angriff gebrochen werden. Major Freiherr von Rotberg begab sich zu den nordöstlich der St.-Claude-Ferme liegenden Teilen des Bataillons. Während er in vorderster Linie sich befand, wurde das Bataillon, das an die Bayern keinen Anschluß hatte, von vorn, vom Rücken und von der Seite aus angegriffen. Major Freiherr von Rotberg griff selbst mit in den Kampf ein. Der Angriff wurde glatt abgewiesen, mehr als 200 Gefangene, darunter ein Major, blieben in der Hand des Bataillons. Es galt nun, möglichst schnell in den Besitz der St.-Claude-Ferme zu kommen. Major Freiherr von Rotberg erkundete selbst mit zwei Kompanieführern die Angriffsmöglichkeiten. Es gelang, durch kühnen Vorstoß von der Flanke her den feindlichen Graben aufzurollen und die St.-Claude-Ferme zu nehmen. Hierdurch konnte der Vormarsch auf Elincourt fortgesetzt werden.

Chronologie

  • 1874 Geboren in Landshut
    • Sohn des Majors a. D. August Freiherr von Rotberg und dessen Gemahlin Ernestine, geb. Schmidt; Er war der jüngere Bruder des Generalleutnants z. V. Eduard Freiherr von Rotberg.
  • Kadettenausbildung
  • 9.02.1894 Eintritt in das Badische Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109, Karlsruhe
  • 13.06.1900 Ordonnanz-Offizier bei Großherzog Friedrich I. von Baden
  • 1.01.1901 - 30.09.1904 Adjutant des II. Bataillons des Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109
  • 10.09.1908 Adjutant der 41. Infanterie-Brigade
  • 27.01.1912 Chef der 7. Kompanie des Grenadier-Regiments „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7, Liegnitz/Schlesien
  • 1914 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 13. Reserve-Division
  • 22.10.1914 verwundet
  • 6.10.1916 Kommandeur des Garde-Reserve-Schützen-Bataillons
    • Das Garde-Reserve-Schützen-Bataillon wurde am 1. August 1914 aufgestellt und nach dem Ausmarsch des aktiven Bataillons in Lichterfelde ausgerüstet. Es nahm überwiegend die jüngeren Reservistenjahrgänge auf, darunter viele aus dem Rheinland und Westfalen stammende Einberufene. Am 9. August war das Bataillon abmarschbereit. Es gehörte zum Garde-Reserve-Korps und wurde zunächst mit der 2. Armee auf den Vormarsch durch Belgien gesetzt. Das Bataillon war an der Westfront bei der Belagerung von Namur erstmals in Kampfhandlungen verwickelt. Unmittelbar darauf wurde der Rückmarsch nach Aachen befohlen, und das Garde-Reserve-Korps wurde zusammen mit dem XI. Armee-Korps nach Ostpreußen an die Ostfront transportiert, wo die Schlacht bei Tannenberg im Gange war, in der die aus dem Westen abgezogenen Verstärkungen aber nicht mehr zum Einsatz kamen. Die Garde-Reserve-Schützen nahmen an der Schlacht an den masurischen Seen teil, wurden anschließend nach Oberschlesien verlegt und kämpften in Russisch-Polen, wo sie im Oktober 1914 am Angriff auf die Festung Iwangorod teilnahmen und nach dem Rückzug der Deutschen in Schlesien blieben. Ende Mai 1915 wurde das Bataillon in das Baltikum verlegt, lag bis Anfang 1917 an der Düna und focht in der Winterschlacht an der Aa, in der mehr als 70 Gardereserveschützen fielen. Nach dem russischen Putsch im Oktober 1917 wurde das Bataillon zur Unterstützung der 2. k. u. k. Armee bei der Abwehr des russischen Einbruchs während der Kerenski-Offensive im Juli 1917 eilig nach Galizien geschickt. Es kämpfte anschließend im Oktober 1917 während der für Italien katastrophalen Caporettoschlacht an der italienischen Front und drang bis nach Udine in das norditalienische Tiefland ein. Im April 1918 wurde es erneut an die Westfront verlegt, wo es in der Hermann-Stellung und der Siegfried-Stellung eingesetzt war.
  • 30.6.1918 Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 109
  • 26.1.1919 im Grenadier-Regiment 7/Badisches Volksheer
  • 27.3.1919 im Grenzschutz Ost
  • 1.10.1919 Kommandeur des Badischen Jäger-Bataillons im Reichswehr-Schützen-Regiment 113 der Reichswehr-Brigade 13, Stuttgart, der Vorläufigen Reichswehr
  • 1.10.1920 Kommandeur des III. Bataillons des 14. (Badischen) Infanterie-Regiments, Meiningen
  • 1.10.1921 im Stab des 14. (Badischen) Infanterie-Regiments, Konstanz
  • 1.4.1925 Kommandeur des 14. (Badischen) Infanterie-Regiments , Konstanz
  • 31.1.1927 Abschied
  • 26.8.1939 z. V. ObdH
  • 9.3.1940 Kommandeur des Heeres-Streifendienst der 7. Armee
  • 7.6.1940 Abschnittskommandeur 605 am Oberrhein, Badenweiler
    • Der Stab wurde am 26.8.1939 als Ortskommandantur 605 (OK 605) aufgestellt und bei der 7. Armee am Oberrhein eingesetzt, anfangs in Donaueschingen, ab Ende 1939 in Badenweiler als Abschnittskommandantur stationiert. Ab 4.7.1940 wurde der Stab dem Militärbefehlshaber in Frankreich unterstellt und im Militärverwaltungsbezirk B in La Roche-sur-Yon als Feldkommandantur 605 (FK 605) eingesetzt.
  • 4.7.1940 Feldkommandant 605 (FK 605) im Militärverwaltungsbezirk B, La Roche-sur-Yon
  • 20.8.1940 Führerreserve
  • 16.9.1940 Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 588 (Korück 588), Lyon
  • 18.12.1942 Führerreserve
  • 28.2.1943 Mobilmachungsbestimmung aufgehoben

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)