Schëuch, Heinrich

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Generalmajor Heinrich Schëuch

Heinrich Schëuch (auch als von Scheuch oder von Scheuch geführt, in Schriftstücken, vermutlich wegen dem fehlenden „ë“, auch Scheüch; Lebensrune.png 21. Juni 1864 in Schlettstadt, Elsaß; Todesrune.png 3. September 1946 in Bad Kissingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, zuletzt am Tannenbergtag mit dem Charakter als General der Infanterie sowie vom 9. Oktober 1918 (dem Tag seiner Ernennung als Nachfolger von Hermann von Stein) bis 2. Januar 1919 preußischer Kriegsminister.

Kurzchronologie

Unterschrift (neben Ernst von Radowitz ) als Mitglied im „Bund 5. Gardisten“
Heinrich Schëuch bzw. Scheüch.jpg
Generalleutnant Heinrich Schëuch bzw. Scheüch in der Zwischenkriegszeit.jpg
  • Besuch des Gymnasiums in Kolmar, anschließend Besuch der Königlich Preußischen Kadettenschule von Berlin-Lichterfelde
  • 15. April 1882 Überweisung in das 4. Badische Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm“ Nr. 112
  • 30. August 1889 fungierte er als Adjutant des IV. Bataillons
  • 1. April 1890 in das 7. Badische Infanterie-Regiment Nr. 142 versetzt (Adjutant des I. Bataillons)
  • 1. Oktober 1892 bis 30. September 1893 Kriegsakademie
  • 1. Oktober 1893 bis 11. September 1895 Regimentsadjutant
  • Verwendung als Adjutant der 58. Infanterie-Brigade
  • 27. Januar 1897 in das 2. Oberrheinische Infanterie-Regiment Nr. 99 versetzt
  • Mitte November 1897 in das Kriegsministerium nach Berlin kommandiert
    • Ernennung zum Adjutant des Direktors des Militär-Ökonomie-Departements
  • 15. Juni 1900 Kompaniechef im 7. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 69
  • 22. März 1902 erneute Kommandierung in das Kriegsministerium, einen Monat später hierher versetzt (bis 17. Oktober 1908 als Etat-Referent in der Armee-Abteilung)
  • Kommandeur des I. Bataillons im 4. Garde-Regiment zu Fuß des Garde-Korps
  • 7. Juli 1913 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Direktor des Zentral-Departments im Kriegsministerium beauftragt
  • ab 21. Juli 1913 gleichzeitig stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat
  • 2. August 1914 Chef des mobilen Stabes des Kriegsministers Erich von Falkenhayn
    • gleichzeitig Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements
    • Am 8. August 1914 kam es zu einem Treffen mit Walther Rathenau, der die Gründung einer Kriegsrohstoffabteilung vorschlug, was Schëuch sofort umsetzte.
  • 11. Mai 1916 Kommandeur der 29. Infanterie-Brigade (u. a. Schlacht an der Somme)
  • 12. Januar 1917 Kommandeur der 33. Division (u. a. Kämpfe in den Argonnen und Doppelschlacht Aisne-Champagne)
  • 15. August 1917 Leiter des Kriegsamtes als Nachfolger von Generalleutnant Wilhelm Groener
    • 13. Oktober 1917 in Personalunion auch gleichzeitig der Bevollmächtigte Preußens im Bundesrat
  • 9. Oktober 1918 Ernennung zum preußischen Kriegsminister
    • Schëuch versuchte vergeblich Reichskanzler Max von Baden vom Verrat am Kaiserreich abzuhalten
  • 15. Dezember 1918 Entlassungsgesuch eingereicht
  • 2. Januar 1919 unter Belassung der gesetzlichen Pension aus dem Heer verabschiedet

Zwischenkriegszeit

  • 1919 setze er sich vehement im Reichstag dafür ein, daß das Reichsland Elsaß-Lothringen als Teil Deutschland bleibe und protestierte gegen die „brutale französische Feindseligkeit“ gegen den Ausdruck des freien Willens der Deutschen Elsaß-Lothringen.
  • Schëuch war Vorstandsmitglied im Berliner „Hilfsbund für die Elsaß-Lothringer im Reich“ (u. a. gemeinsam mit Reichsland-Statthalter Rudolf Schwander, Pastor Gustav Anrich, Theologieprofessor an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg, Gustav Adolf Götz, ehemaliger Landtagsabgeordneter der Elsässischen Fortschrittspartei in Elsaß-Lothringen sowie Leiter der Abteilung „Elsaß-Lothringen“ 1919–1924, Alfred Gilg, ehemaliger Stadtrat von Colmar, Max Donnevert, Rechtsanwalt und ehemaliger Abgeordneter von Metz auf dem Landtag), war Mitglied der „Alt-Elsaß-Lothringer im Reich“ (parallel zum Hilfsbund geschaffen), betätigte sich in der Redaktion der „Elsaß-Lothringischen Heimatstimmen“ (1923–1940) von Robert Ernst (1897–1980) und unterstütze die elsässische Autonomiebewegung (Heimatbewegung) von 1924.

Familie

Heinrichs germanophiler Vater Jean-Baptiste (1820–1888), der sich nach dem Friede von Frankfurt (1871; → Deutsch-Französischer Krieg) entschied, im Reichsland Elsaß-Lothringen zu bleiben, wirkte als Oberlandesgerichtsrat, Richter und Berater am Berufungsgericht in Kolmar (u. a. 1882 Mitglied der Delegation des Landesausschusses Elsaß-Lothringen) und lebte bis zu seinem Tode auf seinem Besitz in Herlisheim. Seine Mutter Emilie Graeff, die Tochter von Michel Ignace Auguste Graeff (1812–1884), einem Ingenieur und Ritter (1850) bzw. Offiziers (1861) der französischen Legion (von 1871 bis 1878 ordentliches Mitglied des Generalrats für Straßen und Brücken, zuletzt Vizepräsident und Generalinspekteur I. Klasse), wurde 1831 in Schlettstadt geboren und verstarb 1879 in Herlisheim.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise