Schürer, Rudi

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Rudi Schürer; Jahrzehntelang hat er über die schlimmste Zeit seines Lebens geschwiegen. Mehr als zehn Jahre, von Mai 1945 bis Dezember 1955, war der gebürtige Rheinländer Kriegsgefangener in der Sowjetunion. Er sah Kameraden sterben, litt an der Ruhr und wurde immer wieder vom NKWD (MWD) verhört und gefoltert. Er wurde zum Tode verurteilt, nur um kurz darauf zu einem Vierteljahrhundert Lagerhaft „begnadigt“ zu werden. Der Spätheimkehrer erzählte 2017 seine Geschichte in dem Buch „Meine gestohlenen Jahre – 10 1/2 Jahre russische Kriegsgefangenschaft“.

Rudi Schürer (Lebensrune.png 11. Dezember 1927 in Kamp-Lintfort; Todesrune.png 1. Januar 2021 in Wesel) war ein deutscher Freiwilliger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und Buchautor.

Werdegang

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Schürer, der der Hitlerjugend (Flieger HJ) angehörte, erlebte seinen letzten Schultag am 28. März 1942 an der Wilhelm-Schule in Vierquartieren, das heute zu Kamp-Lintfort gehört. Im April 1942 mußte sich der damals 14Jährige bei einer Flakabteilung der Heimatflak bei Moers melden, wo er am „Flakscheinwerfergerät 60 cm“ ausgebildet wurde. Am Tage bei der Lehrstelle, in der Nacht am Scheinwerfer, das war sehr anstrengend für ihn. Im Sommer 1943 befürchtete er zur Waffen-SS eingezogen zu werden, daraufhin meldete er sich freiwillig zur SA-Standarte „Feldherrnhalle“. Am 4. August 1943 meldete er sich wie befohlen in Hemer bei Iserlohn im Sauerland beim IV. Sturmbann.

Als solcher war er Anfang 1944 bei einem Unterführerlehrgang und erlebte er Einsätze im Westen, im Osten und in der Ostmark. Auch wurde er 14 Tage zum I. Sturmbann in Güterfelde südwestlich von Berlin kommandiert. In der Mudra-Kaserne in Elbing wurde er ab September 1944 schließlich zum Funker ausgebildet und diente dann bei der Division „Feldherrnhalle“ als Tastfunker an der Ostfront. Im Januar 1945 war zur Marinekommandantur „Gotenhafen“ abgestellt. Er mußte beobachten, wie die „Wilhelm Gustloff“ unterging. Im Februar 1945 beim Endkampf um Ostpreußen kam er in die 83. Infanterie-Division bei der Heeresgruppe Weichsel nach Oxhöft. Dort erlebte er die schweren Kämpfe im Waldgebiet auf der Oxhöfter Kämpe, wo er mit seinen Kameraden im Rahmen des Unternehmens „Walpurgisnacht“ bis 5. April 1945 zur Absicherung der deutschen Truppen beim Rückzug zum Überschiffen auf die Halbinsel Hela, wo auch er am 13. Mai 1945 in Gefangenschaft geriet.

Vor ihm lagen nun zehneinhalb schwerste Arbeit, Hunger, Erniedrigungen, Krankheit, Verhöre und immer wieder die Schmerzen russischer Gewehrkolben, die ihn trafen, wenn seine Antworten nicht so erfolgten, wie der Feind dies wollte. Aber Rudi Schürer überlebte und fand Hoffnung an Stellen, wo er sie nicht erwartete. Schließlich konnte Konrad Adenauer die Freilassung der letzten, noch überlebenden Gefangenen verhandeln. So konnte auch Schürer Ende Dezember 1955 den kaum noch vorhandenen Traum von Freiheit doch noch erleben.

Kriegsgefangenschaft

„Am 9. Mai bin ich mit meinen Kameraden zu unserem Befehlsstand marschiert. Wir wollten von den Offizieren wissen, was jetzt passieren würde. Was wir nicht wussten: Die Herren Generäle hatten schon Reißaus genommen, waren mit dem letzten Schiff abgehauen. Da waren nur noch ein paar Stabsoffiziere. Die sagten, wir müssten warten, bis der Russe kommt. Wir haben dann später noch unsere Funkgeräte gesprengt. Bei meiner Maschinenpistole habe ich hingegen den Schlagbolzen abgebrochen und sie in die Danziger Bucht geschmissen. Damit der Russe die nicht bekommt … […] Es war der 13. Mai 1945. Ich war mit meinen Kameraden auf Hela, einer Halbinsel gegenüber Gotenhafen, wie es damals genannt wurde. An diesem Tag kam ein russischer Offizier zu uns – und forderte alle deutschen Soldaten auf, sich am nächsten Tag beim dortigen Bahnhof einzufinden. Wer später noch bei einer Kontrolle im Wald erwischt wird, der wird sofort erschossen, so hieß es. Wir sind zunächst in einem Marschblock von rund 3.000 Mann zur ehemaligen Hauptkampflinie marschiert. Später hat uns ein russischer General per Dolmetscher erklärt, dass der Krieg vorbei sei. Und dass wir uns keine Sorgen machen sollten, denn wir wären sowieso bald wieder zu Hause. Viele Soldaten, die schon länger im Krieg gewesen sind als ich, waren natürlich skeptisch. Aber als guter Neuling habe ich schon darauf vertraut, dass das stimmt. […] Zunächst ging es nach Graudenz in Westpreußen. Tagelang sind wir dahin marschiert. Dort wurden wir erst mal von oben bis unten gefilzt. Wir mussten alles abgeben, was nicht niet- und nagelfest war. Die Verpflegung war miserabel. Wir haben damals immer gesagt: Spülwasser. Und es gab einen sehr traurigen Zwischenfall in Graudenz.
Nach ein paar Tagen sind wir in Marschkolonnen zum Güterbahnhof von Graudenz gebracht worden. Dazu mussten wir durch eine Straße im Altstadtgebiet. Und plötzlich haben Polen das Feuer auf die Kolonne eröffnet. Einige deutsche Soldaten sind erschossen worden, andere wurden verletzt. Aber der Russe hat kurzen Prozess gemacht, sofort zurückgeschossen. Dann haben sie Polen aus den Wohnungen geholt, um den Zug wieder aufzufüllen. Damit die Zahl stimmte. […] Selbst wenn ich gewollt hätte, wäre dies nicht so einfach gewesen. Die Polen waren voller Hass gegen uns, sie hätten uns sofort erschossen. Flucht wäre Selbstmord gewesen. Auch das war kaum denkbar. Ein Beispiel: Ich kam im August 1945 nach Memel in Litauen, das bereits wieder zur Sowjetunion gehörte. Dort mussten wir Kriegsgefangenen uns quasi selbst ein Gebäude als Lager herrichten, ein Stück entfernt war ein weiteres für andere deutsche Soldaten, die einen Fluchtversuch unternommen hatten. Eines Tages mussten wir vor dem Zaun mit Blick auf eben dieses Lager Aufstellung nehmen. Dann mussten wir zusehen, wie zwei Gefangene, die ohnehin schon fast totgeschlagen worden waren, vor eine Wand gestellt und erschossen wurden. Nun, es gab die Arbeit. In Memel habe ich zum Beispiel in einer alten Papierfabrik gearbeitet. Da hieß es zuerst, wir brauchen unbedingt technische Zeichner im Büro. Da habe ich mich gemeldet. Das ging dann so einen Monat, dann kam der deutsche Ingenieur zu mir und meinte, es hat keinen Zweck mit mir. Danach habe ich das Schweißen gelernt, darin war ich viel besser. Später habe ich sogar meinen Schweißerausweis in der Sowjetunion gemacht. Ich wurde ein sogenannter ‚Spezialist‘, das war für die Russen sehr wichtig.
Das war Ende Dezember 1945, ich war mittlerweile in ein Lager in der Innenstadt von Memel verlegt worden. Mitten in der Nacht holten mich russische Soldaten aus dem Bett. Mit großem Theater, ich konnte mich nicht einmal richtig anziehen. Dann ging es außerhalb des Lagers zu einem Gebäude. Zunächst wusste ich nicht, wo ich war, später wurde klar: Ich war beim russischen Geheimdienst. Da haben sie mich dann eingesperrt. In der zweiten Nacht haben sie mich zur Vernehmung rausgeholt. Ich kam in einen Raum, war zunächst allein. Dann kam ein junger Leutnant rein, die Befragung ging los: Familienname, Vorname, Geburtsdatum, Einheit. Was ich damals erst nicht wusste: Der Vernehmungsoffizier hat stets alles schriftlich festgehalten und bei jeder weiteren Vernehmung wurden die neuen Aussagen mit den alten verglichen. Und wenn es leichte Abschweifungen gab, dann konnte es unangenehm werden. […] Einmal kam ein Oberleutnant rein. Während der Vernehmung holte er auf einmal eine Pistole aus der Schublade des Schreibtisches heraus. Über die Dolmetscherin fragte er mich, ob ich ihm zeigen könne, wie man sie auseinandernimmt. […] Und dann war da noch eine Frau, die mich vernommen hat. Die fing plötzlich damit an, warum ich in der Hitlerjugend gewesen wäre. Da habe ich dann geantwortet, dass sie in der Sowjetunion doch auch die Komsomolzen als Jugendorganisation hätten, um die Kinder kommunistisch zu erziehen. Ebenso wie es auch die Nazis in Deutschland in ihrem Sinne gemacht haben. Da sprang die Dame auf und ich kriegte eine anständige Ohrfeige.
Insgesamt sechs Wochen lang war ich in den Karzer gesperrt, bis ich wieder raus durfte. Es herrschte strenger Winter, deswegen sind mir im eiskalten Raum die Füße erfroren. Bis zum 2. Grad. Ich denke, allein durch meine Beziehung zur ‚Feldherrnhalle‘ war ich auffällig. Konkret wollten sie mir Kriegsverbrechen in der Gegend um Lagoda um 1941 nachweisen. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings erst 14 Jahre alt gewesen und niemals auch nur in der Nähe dieses Ortes. […] Ansonsten wollten sie wohl einfach wissen, wie tief der Nationalsozialismus bei uns verhaftet war. Auch, um uns zu Kommunisten umerziehen zu können. Später in Swerdlowsk gab es einen Hauptmann, der war so breit gebaut, dass wir ihn nur ‚Schrankkoffer‘ nannten. Der hatte eine Masche: Wenn man nicht sofort gespurt hat, dann ist der aufgestanden mit dem Lineal. Zack, hat er einem mit der Kante gegen die Halsschlagader gekloppt. Und schon lag man da. Ich selbst habe das Gott sei Dank nicht selber abgekriegt. […] Natürlich, das fing bei der lettischen Dolmetscherin bei den Vernehmungen an. Sie hat mir verraten, dass der Oberleutnant perfekt Deutsch sprach. Aber aus Taktikgründen eben mit Dolmetschern arbeitete. Oder mein Kamerad im Gefangenenlager. Der hatte alle meine Sachen sichergestellt, als ich zur Vernehmung abgeholt worden bin. Denn die wurden von den anderen Gefangenen in der Regel sofort geplündert. Aber am dankbarsten bin ich einer sowjetischen Ärztin.
In Memel hat mich die Ruhr erwischt. Es sind etliche Gefangene daran gestorben, ich hatte große Angst. Diese Ärztin aber, die den Rang eines Oberstleutnants bekleidete, gab mir heimlich Medikamente, die sie den Kriegsgefangenen wohl gar nicht hätte geben dürfen. Dann verschaffte sie mir leichte Arbeit, damit ich mich erholen konnte. Ohne diese Ärztin hätte ich die Gefangenschaft vielleicht nicht überlebt. Ich bin ihr ewig dankbar. […] In Memel, wo ich seit August 1945 war, herrschte große Enge. In der Baracke stand in der Mitte ein Ofen, dann gab es drei Etagenpritschen. Der Schlafplatz war so eng, dass man praktisch nur auf der Seite schlafen konnte. Und wenn man sich drehen wollte, musste sich die ganze Kolonne mitdrehen. Es gab nur Pritschen, keine Strohsäcke, gar nichts. […] Und zwar grundsätzlich abends, wenn wir Kriegsgefangene von der Arbeit außerhalb des Lagers wiederkamen. Da wurde sofort gefilzt, damit keiner etwas reinschmuggeln konnte. Zusätzlich wurde das Wachpersonal im Laufe der Zeit getauscht. Am Anfang waren es Frontsoldaten, die waren verhältnismäßig freundlich. Als später Jüngere nachkamen, waren das ideologisch Geschulte. Für die waren wir die Erzfeinde. […] Es gab Gefangene, die der Russe angeworben hat, um uns andere auszuhorchen. Wir nannten sie ‚Sängerknaben‘. Diese Leute wurden etwa zur Vernehmung geholt, dann konnten sie ihre Erkenntnisse preisgeben. Dafür haben sie ein Stückchen Brot oder Zigaretten gekriegt. 1947 wollten sie mich zum Beispiel als Spitzel rekrutieren. Das geschah bei einer Vernehmung, ich habe es zum Glück noch rechtzeitig gemerkt. Danach ging es ab mit mir in den Karzer. Ich hatte keinerlei Verständnis für diese ‚Sängerknaben‘. Das waren Verräter, keine Kameraden. Einige haben auch einfach Sachen erfunden und versprachen sich dadurch Vorteile. Für die unschuldigen Gefangenen konnte es dann ganz schlimm werden. Einmal habe ich gehört, dass in einem anderen Lager ein ‚Sängerknabe‘ von Mitgefangenen umgebracht worden ist.
Ich habe schlimme Situationen erlebt: 1947 etwa wurde ich mit Hunderten Kriegsgefangenen per Zug zum Brückenbau in die Nähe von Moskau gebracht: Als sie die Türen öffneten, fielen die Toten heraus. Hunger und Fleckfieber eben. Einmal hat ein Wachsoldat einen Gefangenen so sehr mit seinem Gewehrkolben verprügelt, dass der starb. Ich war jung, hatte keine Frau und keine Kinder. Das machte es mir leichter als den Familienvätern. Ich wollte alles nur gesund und heil überstehen. Aber natürlich stellte ich mir die Frage, wann das alles vorbei sein würde. Im Herbst 1946 durften wir zum ersten Mal Karten nach Hause schicken. 25 Wörter waren erlaubt, aber keinerlei Information darüber, wo wir waren. Leider kam meine erste Karte nie zu Hause an. Und natürlich ging alles durch die Zensur. Später durften wir dann sogar ganze Briefe schreiben. 1948 gingen aus meinem Umfeld erste Transporte mit Kriegsgefangenen Richtung Heimat ab. Das haben wir erfahren, als auf einmal Post ankam, die ehemalige Gefangene ihren Kumpels schrieben, die noch im Lager waren. […] Da kam schon der Gedanke auf: Und wann komme ich nach Hause? 1949 haben sie mich dann in einen Zug gesteckt. Einen Personenzug, purer Luxus! Welcher Kriegsgefangene fuhr in Russland schon im Personenzug […] Stattdessen wurde ich in der Sowjetunion zum Tode verurteilt. Wir wurden zunächst in ein Lager in der Nähe von Charkiw in der Ukraine gebracht.
Dann ging alles so schnell: Ende Dezember 1949 sind wir morgens auf den Lkw verladen worden, dann ging es in die Stadt. Ich musste vors Militärgericht treten, kein Verteidiger, nichts. Neben mir standen zwei Posten, jeder mit Maschinenpistole. Name, Einheit und so weiter wurden erfragt, dann Vernehmungsprotokolle vorgelesen. Danach musste ich raus, fünf Minuten später wieder rein. Und dann verlas mir der Richter mein Todesurteil. Allerdings abgemildert zu 25 Jahren Besserungslager. […] Ich habe dann dem Vorsitzenden Richter gesagt, dass ich zuvor noch nie in Russland gewesen bin. Wie kann ich dann dort Kriegsverbrechen begangen haben? Da hat der mich rausgeschmissen. Nicht mal das Urteil habe ich schriftlich bekommen. […] Grundsätzlich haben wir vom Russen nichts Konkretes erfahren. Das Einzige, was man mitbekommen sollte, war das russische Radio. Im Lager waren ja überall Lautsprecher. Dann berichtete später die Propaganda, es gäbe ja nun zwei deutsche Staaten, den kapitalistischen Westen und den sozialistischen Osten. Wir waren aber besser informiert, als die Wachen wussten: In Swerdlowsk waren wir sieben Mann, die zusammenhielten. Und wir hatten uns eine Radiovorrichtung gebaut, mit der wir deutschen Rundfunk hören konnten. […]
Am 7. Dezember 1955 ging es mit dem Zug Richtung Heimat. […] Der Zug hielt in Moskau und wir wurden natürlich misstrauisch. Ich dachte, jetzt verarschen die uns wieder. Ein Gefangener drehte schließlich durch, und wollte sich erschießen lassen. Der ist in den Zaun um das Gelände rein und die Wachtürme waren ja besetzt. Und dann geschah das Erstaunliche: Die Wachtposten haben nicht geschossen. Schließlich kamen ein paar russische Offiziere und haben den aus dem Zaun geholt. Da wussten wir, dass sich etwas verändert hatte. […] Am 16. Dezember 1955 waren wir in Herleshausen. Also fast zu Hause. Ich war völlig sprachlos. Es waren so viele Leute da, die Busse konnten gar nicht mehr durchfahren. Die Fahrt ins Durchgangslager Friedland dauerte Stunden. Später holte mich der Bürgermeister von Kamp-Lintfort persönlich dort ab. Da bin ich zum ersten Mal in meinem Leben im Mercedes 170 mitgefahren. Unterwegs haben wir einmal Pause gemacht. Da habe ich mein Wunschessen bestellt: Hähnchen.“[1]

Nachkriegszeit

Nun erfolgte die Berufsfindung und die Arbeit in einer Zeche, danach die Weiterbildung und jahrelange Tätigkeit als Regierungsangestellter. Zuletzt war er Ausbilder beim Katastrophenschutz in Wesel. Seit 1991 genoß er seinen Ruhestand und konnte seinen vielen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Er schrieb 15 Jahre an seine Kriegserinnerungen, die er auch als Prozeß zur Heilung der eigenen Seele ansah.

Buch (2017)

„Warum hat er das jetzt, erst Jahrzehnte später, gemacht? Rudi Schürer erzählt: ‚Im Jahr 2000 haben die Fernsehsender MDR und NDR Zeitzeugen gesucht, die von ihrer Kriegsgefangenschaft berichten. Mich haben sie zehn Stunden interviewt - und dann etwa zehn Minuten gesendet.‘ Kurz darauf habe sich ein Buchautor gemeldet, der Schürers Erzählungen in einem Buch herausgeben wollte. ‚Das können wir auch selber‘, ergänzt seine Frau Sigrid Schürer. 15 Jahre lang notierte Rudi Schürer seine Erinnerungen – seine Frau formulierte es dann aus. ‚Wir brauchten keinen Lektor, haben alles selber geregelt‘, so die Co-Autorin. Sogar den Verlag Matten aus Friedrichsfeld suchten die Eheleute Schürer eigenständig aus. […] ‚Vor allem Jugendliche sollten darüber informiert werden, solange es noch Zeitzeugen gibt‘, erklärt der Autor.“[2]

Tod

Rudi Schürer ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 93 Jahren friedlich im Kreise seiner Familie (Gemahlin Sigrid, geb. Bartmann, Kinder und Enkelkinder) am 1. Februar 2021 in Wesel verstorben.

Fußnoten

  1. Und dann verlas mir der Richter mein Todesurteil, T-Online, 30. Dezember 2019
  2. Ein Jahrzehnt Gefangener der Russen, RP Online, 24. November 2017