Schentke, Georg

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Georg Schentke

Georg „Peterle“ Schentke (Lebensrune.png 23. November 1919 in Kriescht, Provinz Brandenburg, Freistaat Preußen; Todesrune.png vermißt 25. Dezember 1942 in Stalingrad) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant (posthum) der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen 90 Luftsiege.

Werdegang

Ritterkreuzträger des JG 3; von rechts stehend: von Boremski, Schentke und Engfer; sitzend: Viktor Bauer.
Georg Schentke III.jpg
Georg Schentke II.png
Georg Schentke mit seiner Bf 109 G auf dem Flugplatz Pitomnik, Stalingrad.jpg

Schentke trat nach seiner Volljährigkeit und dem Reichsarbeitsdienst der Luftwaffe bei und wurde zum Flugzeugführer sowie schließlich zum Jagdflieger ausgebildet.

Zweiter Weltkrieg

Unteroffizier Schentke kam am 1. März 1940 zum Jagdgeschwader 3 und wurde der 9. Staffel/III. Gruppe zugeteilt, mit der er im Westfeldzug 1940 diente, wo er auch seinen ersten Luftsieg errang. Beim verlustreichen Unternehmen „Adlerangriff“ konnte er gegen die Royal Air Force drei weitere Abschüsse erzielen.

„Die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 lag zu Jahresbeginn 1941 in Desvres an der Kanalküste. Sie unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 3 und war zum Küstenschutz an der Kanalküste eingesetzt. Am 16. Februar 1941 gab die Gruppe ihre Messerschmitts an das Jagdgeschwader 51 ab und verlegte anschließend nach Gütersloh, wo sie neu ausgerüstet und aufgefrischt wurde. Im April 1941 erhielt die Gruppe neue Messerschmitt Bf 109 F-2 zugewiesen. Am 3. Mai 1941 begann die Verlegung der Bodenteile auf den Feldflugplatz Auchy-au-Bois, etwa 5 km westlich von Lille. Am 5. Mai folgte der fliegende Teil der Gruppe. Wieder war der Auftrag der Gruppe der Schutz der Kanalküste gegen britische Einflüge. Am 7. Juni flog die Gruppe den letzten Einsatz im Westen. Nachdem die Bodenteile der Gruppe bereits am 2. Juni abgezogen worden waren, verlegte der fliegende Teil am 9. Juni gen Osten. […] Am 9. Juni erreichte die Gruppe Breslau und verlegte nach kurzer Instandsetzung am 18. Juni über Krakau nach Moderowka. Von hier aus nahm die Gruppe ab dem 22. Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Die Gruppe wurde über dem Nordflügel des Südabschnitts der Ostfront eingesetzt. Zu Beginn wurden vor allem Tieffliegerangriffe gegen russische Flugplätze und Truppen sowie Jagdeinsätze geflogen. Am 23. Juni wurden die 7. und 8. Staffel mit einigen Technikern nach Dub vorgezogen. Am 26.Juni wurde die Gruppe nach Hostynne vorgezogen und hier wieder vereinigt. Am 29. Juni wurde die Gruppe dann nach Luzk verlegt. Die ständigen Einsätze hatten die Zahl der einsatzbereiten Maschinen um 40 % absinken lassen. Anfang Juli verlagerte sich das Einsatzgebiet der Gruppe in das Gebiet westlich von Berditschew. Am 9. Juli verlegte die Gruppe nach Polonnoje, etwa 80 km südwestlich von Shitomir. Von hier aus sicherte die Gruppe die deutschen Panzerspitzen im Raum Shitomir / Kiew. Bis zum 11. Juli war die Zahl der einsatzbereiten Maschinen auf sechs abgesunken. Am 21. Juli verlegte die Gruppe gemeinsam mit der I. / Jagdgeschwader 3 nach Belaja-Zerkow, etwa 50 km südlich von Fastow. Von hier aus flog die Gruppe Begleitschutzeinsätze für das Stuka-Geschwader 77. Anfang August gab die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 die verbleibenden Flugzeuge an die III. Gruppe ab, um in Deutschland aufgefrischt zu werden. Die III. Gruppe blieb weiterhin über Kiew im Einsatz. Ab dem 19. August nutzte die III. Gruppe den Feldflugplatz bei Kriwoi-Rog als Absprungplatz. Am 26. August verlegte die Gruppe dann nach Gubin. Am 28. August verlegte die Gruppe nach Uman, um von hier aus den Luftschutz von Hitlers Stabsquartier bei Winniza zu gewährleisten. Nach der Abreise Hitlers verlegte die Gruppe noch am gleichen Tag zurück nach Belaja-Zerkow. Am 30. August wurde der Feldflugplatz Belaja-Zerkow durch russische Bomber angegriffen. Dabei wurde die Flugplatzwerft schwer getroffen, zehn Flugzeuge wurden zerstört, darunter vier der III. / Jagdgeschwader 3. Am 2. September wurde die Gruppe nach Alexandrija, etwa 50 km süd-südwestlich von Krementschug verlegt. Dabei hatte die Gruppe noch eine Stärke von zehn Maschinen. Von hier aus flog die Gruppe Einsätze zum Brückenschutz für die Dnjepr-Übergänge und freie Jagd im Raum östlich davon. Am 17. September wurde die Gruppe nach Pirogi, etwa 25 km nordnordöstlich von Krementschug vorgezogen. Am 27. September wurde die Gruppe rund 300 km nach Norden nach Konotop verlegt, um hier für den geplanten Angriff des Heeres auf Rußland bereit zu stehen. Mit Beginn des Heeres-Angriffs am 2. Oktober wurde die Gruppr nach Gluchow, etwa 70 km nordöstlich von Konotop verlegt. Bereits am 8. Oktober folgte die Verlegung nach Orel. Am 6. November endete dieser Einsatzabschnitt für die III. / Jagdgeschwader 3. Die verbleibenden Maschinen wurden an das Jagdgeschwader 51 abgegeben und die Gruppe verlegte zur Neuaufstellung bzw. Auffrischung per Bahn nach Mannheim-Sandhofen. Während des Jahres 1941 konnte die Gruppe im Osten 404 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen fünf Gefallene und einen in Gefangenschaft geratenen Flugzeugführer sowie fünf Verwundete. Außerdem verlor die Gruppe 19 Flugzeuge, 24 wurden beschädigt.“[1]

An der Ostfront wurde Schentke, inzwischen Oberfeldwebel, Rottenflieger seines Gruppenkommandeurs Walter Oesau und lernte schnell vom Meister. Am 4. September 1941 wurde Oberfeldwebel Georg Schentke nach dem Abschuß von 34 Feindflugzeugen mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem üblichen Ritterkreuzurlaub wurde Schentke Ausbilder an der Jagdfliegerschule (JFS).

Am 1. März 1942 wurde er in die 2. Staffel/I. Gruppe/JG 3 versetzt und führte mehrere Jagdschutzeinsätze für Transportflugzeuge durch, die Lieferungen an die im Kessel von Demjansk belagerten deutschen Truppen lieferten. Ende Juli 1942, nach der Genesung von einer Verwundung und mit 71 bestätigten Luftsiege, wurde er vorübergehend zur Ergänzungsgruppe Süd kommandiert, wo er erneut als Ausbilder tätig war. Gleichzeitig wurde er zum Kriegsoffizier befördert.

Pitomnik

Leutnant (Kr.O.) Schentke kehrte im November 1942 an die Kriegsfront zurück, als er zu seiner 2. Staffel/I. Gruppe/JG 3 zurückkehrte und sich dann an Missionen über den Pitomnik-Flughafen in Stalingrad beteiligte. Die I. Gruppe war schon seit dem 24. September 1942, nachdem sie in Nowotscherkassk mit Messerschmitt Bf 109 G-2 neu ausgerüstet wurde, in Pitomnik. Nach Beginn der russischen Winteroffensive am 19. November 1942, die zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad führte, wurde die I. Gruppe am 28. November nach Morosowskaja-West außerhalb des Kessels von Stalingrad verlegt. Nur die Platzschutzstaffel blieb zurück, die aus Freiwilligen bestand. Am 12. Dezember 1942 erzielte Schentke sein bestes Ergebnis an einem Tag, indem er nicht weniger als sechs feindliche Flugzeuge abschoß (seine 78. bis 83. Luftsiege).

Vermißt / Tod

Leutnant Schentke stieg am 25. Dezember 1942, dem ersten Weihnachtstag, zum Feindflug auf. Wie jeden Tag griff die Rote Luftwaffe an und gefährdete deutsche Bodentruppen sowie wichtige Versorgungsflüge der eigenen Luftwaffe. Die Platzschutzstaffel Pitomnik hatte Heldenhaftes, Übermenschliches geleistet: Kaum Maschinen, wenig Treibstoff und Munition, aber vor allem selten Schlaf und keine ausreichende Nahrung, dennoch gaben sie nicht auf, sie flogen und fielen gemeinsam. Die feindlichen Schlachtflieger kamen näher, schon waren die vielen Iljuschin Il-2 im Visier. Schentke schoß auch sogleich eine Il-2 ab, aber der Luftkampf im Morgennebel führte zu einer Kollision mit einem Feindflieger. Schentkes Bf 109 G-2 „Schwarz 3“ (Werkenummer: 13.885) war nicht mehr steuerbar, es blieb nur noch ein Absprung mit dem Fallschirm über Feindesland übrig. Ein Fliegerkamerad Schentkes berichtete bei seiner Rückkehr, daß er noch über dem unfreiwilligen Notlandeplatz des Leutnants geflogen war und sehen konnte, wie Russen, die aus ihren Stellungen angerannt kamen, den am Boden liegenden Schentke umzingelten und mit Gewehrkolben auf ihn einschlugen. Er wurde zuerst als vermißt geführt und nachträglich zum Oberleutnant befördert. Seine Kameraden nahmen stets an, daß er, wie so viele Deutsche im Raum Stalingrad, bei der Gefangennahme totgeschlagen oder erschossen wurde. Oberleutnant Schentke wurde später für tot und somit für gefallen erklärt.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Jochen Prien / Gerhard Stemmer: Messerschmidt Bf 109 im Einsatz bei Stab und I./Jagdgeschwader 3, Rogge GmbH, Eutin 1997, ISBN 978-3923457380

Fußnoten