Oesau, Walter

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Schwerterträger Walter „Gulle“ Oesau

Walter „Gulle“ Oesau (Lebensrune.png 28. Juni 1913 in Farnewinkel bei Meldorf in Dithmarschen, Schleswig-Holstein; Todesrune.png gefallen 11. Mai 1944 bei St. Vith) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Luftwaffe, Flieger-As und Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg. Bei seinen etwa 430 Feindflügen (130 in Spanien) errang der Jagdflieger 127 Luftsiege, davon 74 an der Westfront (38 Supermarine Spitfire) und 14 gegen viermotorige Bomber, darunter 10 B-17.

Werdegang

Verleihungszeremonie des Spanienkreuzes in Gold mit Brillanten in Hamburg am 31. Mai 1939. Insgesamt soll es 28 Empfänger gegeben haben. Personen auf dem Bild v. l. n. r.: Oberleutnant Otto Bertram, Oberleutnant Joachim Schlichting, Hauptmann Harro Harder, Hauptmann Werner Mölders, Hauptmann Wolfgang Schellmann, Oberleutnant Walter Oesau, Major Martin Harlinghausen und Major Karl-Heinz Wolff
Walter „Gulle“ Oesau.jpg

Militär

Oesau trat nach dem Freiwilligen Arbeitsdienst (FAD) im Oktober 1933 in die Reichswehr in das 2. (Preußische) Artillerie-Regiment in Schwerin ein. Schon 1934 hatte er es geschafft, sich vom Kanonier zum Fahnenjunker hochzudienen, Ende 1934 erhielt er sein Offizierspatent. Über die Deutsche Verkehrsfliegerschule (DVS) kam Leutnant Oesau 1936 dann als Oberleutnant und Flugzeugführer zum Jagdgeschwader „Richthofen“ (I./JG 132), dem späteren Jagdgeschwader 2. Im April 1938 ging er freiwillig zur Legion Condor und diente in der Jagdgruppe 88 in Spanien. Anfang 1939 kehrte er mit acht bzw. neun Luftsiegen und hochdekoriert nach Deutschland zurück. Ab März 1939 war er beim Stab I./JG 131 (später I./JG 2).

Zweiter Weltkrieg

Mitte Juli 19 wurde Oesau als Oberleutnant Führer der 2./Jagdgeschwader 20. Die I. Gruppe/Jagdgeschwader 20 wurde am 15. Juli 1939 auf dem Flugplatz Döberitz aktiviert, zwei Staffeln wurden dafür von der JG 2 abgezogen. Die I./JG 20 wurde am 26. August 1939 nach Straußberg verlegt, um für den Polenfeldzugzug bereit zu sein. Später in Sprottau erwartete die Geschwadergruppe den Angriff der polnischen Luftwaffe, der jedoch, zur großen Enttäuschung der Jagdflieger, ausblieb. Nach einer Woche ging es zurück nach Brandenburg. Am 21. Februar 1940 wurde die Gruppe nach Bönninghardt verlegt und der JG 51 unterstellt.

Am 13. Mai 1940 errang Oesau seinen ersten Luftsieg im Zweiten Weltkrieg, als er eine französische Curtiss-Hawk-75-Jagdmaschine abschoß. Nach dem Ende des Westfeldzuges konnte er fünf Luftsiege nachweisen. Am 4. Juli 1940 wurde aus der I./JG 20 die III. Jagdgeschwader 51, und Oesau wurde Führer der 7. Staffel/JG 51. Mit der 7./JG 51 wurde er beim „Kanalkampf“ eingesetzt, die frühe Phase des Unternehmens „Adlerangriff“.

Am 19. Juli 1940 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. Als solcher wurde ihm am 20. August 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im selben Monat erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der III. Gruppe des Jagdgeschwaders 51, von wo aus er im Dezember 1940 als Kommandeur zur III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 versetzt wurde. Am 5. Februar 1941 errang er seinen 40. Luftsieg und erhielt einen Tag später das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (9. Verleihung). Seit Juni 1941 war er an der Ostfront im Rußland eingesetzt. Hier konnte er am 15. Juli 1941 seinen 80. Luftsieg verbuchen. Am selben Tag wurde er zum Major befördert und zum Kommodore des Jagdgeschwaders 2 ernannt. Einen Tag später erhielt Oesau die Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub (3. Verleihung).

Im Oktober 1941 folgte der 100. Luftsieg. Gleichzeitig erhielt er ein Flugverbot, welches im August 1942 erst wieder aufgehoben wurde. Im Juni 1943 wurde er zum „Jagdfliegerführer Bretagne“ (ehemals Jagdfliegerführer 4) ernannt und erhielt im Oktober 1943 das Kommando über das Jagdgeschwader 1. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Oberstleutnant und posthum rückwirkend zum 1. Mai 1944 zum Oberst befördert.

Wehrmachtbericht

Beisetzung von Generalluftzeugmeister Generaloberst Ernst Udet (Staatsakt) im Reichsluftfahrtministerium, November 1941; vorne rechts: Reichsmarschall Hermann Göring, vorne links am Sarg: Inspekteur der Jagdflieger Generalmajor Adolf Galland, hinter Galland Walter Oesau, hinter Oesau Dietrich Peltz
  • 6. September 1940
    • Außer vier bereits genannten Offizieren haben in den Luftkämpfen der letzten Wochen drei weitere Jagdflieger 20 oder mehr Luftsiege errungen und zwar: Hauptmann Mayer, Hauptmann Oesau und Hauptmann Tietzen. An der Spitze der Sieger in Luftkämpfen steht Major Mölders mit 32 Abschüssen.
  • 6. Februar 1941
    • Bei den Luftkämpfen des gestrigen Tages errang Hauptmann Oesau, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, seinen 40. Luftsieg.
  • 4. Juli 1941
  • 27. Oktober 1941
    • Major Oesau, Kommodore eines Jagdgeschwaders, errang am 26. Oktober seinen 100. Luftsieg.
  • 15. Mai 1944
    • Der Kommodore eines Jagdgeschwaders Oberst Walter Ösau, der für 117 Luftsiege über britisch-nordamerikanische Gegner vom Führer mit dem Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden war, fand im Luftkampf den Heldentod. Mit ihm verliert die Luftwaffe einen ihrer hervorragendsten Jagdflieger und Verbandsführer.

Letzter Luftsieg

Seinen letzten Luftsieg errang er im Rahmen der Reichsluftverteidigung mit dem Stabsschwarm/JG 1 am 8. Mai 1944 gegen eine VS-amerikanische P-47 der USAAF.

Fliegertod

Am 11. Mai 1944 flog er mit seiner Bf 109 G-6/AS „Grüne 13“ gegen einen gemeldeten feindlichen Bomberpulk über Belgien. Er führte drei Flugzeuge des Stabschwarms/JG 1 an, die vom Fliegerhorst Paderborn aufstiegen, um alliierte Terrorbomber abzufangen, die von Nordwesten über Belgien und Luxemburg einflogen. Über der Eifel wurde Oberstleutnant Oesau von VS-amerikanischem Jagdschutz (einer Übermacht „Lightnings“ der USAAF) abgeschossen. Er hatte zu diesem Zeitpunkt starkes Fieber, ließ es sich aber nicht nehmen, die jungen Flugzeugführer anzuführen. Schwer verwundet versuchte er noch eine Bauchlandung, die Maschine überschlug sich jedoch, und das Flieger-As fiel.

Das Jagdgeschwader 1 trug fortan den Ehrennamen „Oesau“. Oberst Walter Oesau ruht heute in einem Familiengrab mit seinen Eltern Richard und Wiebke, geb. Martens.

Kommandos

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, S. 2091, ISBN 3-00-00-1396-2
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 576, ISBN 978-3-938845-17-2